Nach unplanmäßigen 3 Monaten Heimurlaub, 4 Wochen später als geplant, landeten wir an Halloween in New York. Dort verbrachten wir noch eine Nacht in Queens und schauten uns ein bisschen das Halloween treiben in den USA an.
Am nächsten Tag holten wir unseren Mietwagen ab und machten uns auf den Weg nach Deltaville zu unserer Okeanos, 600km. Im Gepäck hatten wir einiges für`s Boot, wir sind mit 4 Koffern gereist. Wir haben einiges an Ersatzteilen in Deutschland besorgt und unter anderen auch einen neuen Propeller. Spät am Abend sind wir angekommen in Deltaville, aber noch bevor es dunkel wurde, zum Glück. Das Boot scheinbar in einen guten Zustand, erstmal kein erkennbarer Schimmel und keine Getiere im Boot, juhu. Wir wurden auf ein Ankommensbier und ein Nachtessen auf`s Nachbarboot, eine Schweizer Reinke, eingeladen und konnten erstmal entspannen.
Das Wetter war herbstlich angenehm und wir waren guter Dinge. Wir hatten einiges zu tun die nächsten Tage, Unterwasseranstrich, Propeller wechseln, Solarplatten ergänzen, ein neues Update für den Autopiloten , Nähen, sauber machen usw..
Eigentlich waren wir ganz gut im Plan, hatten nach 2,5 Wochen schon nen Krantermin zu Einwässern und dann der Schock. Beim Propeller montieren merkte Markus, dass wir Spannung/Strom auf dem Boot hatten, bei einen Aluboot gar nicht gut. Also Krantemin abgesagt und auf Fehlersuche gegangen. Bei der Demontage des alten Propellers war aber nichts. Wir haben das halbe Boot, den Schaltschrank, auseinandergenommen, gemessen, geprüft, Kabel abgeklemmt, wieder angeklemmt und und und, Telefonjoker Wolfgang, Peter und Nicolai kontaktiert. Dann kam Markus noch die Idee bei der anderen Reinke die Spannung auf die gleiche Weise zu messen und siehe es war genauso. Tom war sich sicher, dass bei ihm nichts schieflief, er hat einen eingebauten Ampermesser an Bord. Am Samstagnachmittag, nach dem wir nochmal überlegt haben, was die letzten Tage so war, kam uns in den Sinn, dass es geregnet hat und die Sicherung vom Landstrom ausfiel und Markus an der Steckdose war und den Stecker gezogen hat. Und einfach so, da uns nichts mehr anderes einfiel, steckte er den Stecker des Landstroms nochmal aus und drehte in einmal und stecke ihn wieder ein und unser Problem war weg. Irre. Peter hat uns schon gewarnt vor dem komisch verlegten Landstrom in Amerika. Da der Krantermin weg war und wir schon mal an der Batterieeinheit waren, tauschte Markus noch ein DC/DC Ladegerät für unser Lithiumbatterien . Beim Recherchieren im Internet bemerkten wir nämlich, dass unser Alter plötzlich nicht mehr für Lithiumbatterien zugelassen war. Jetzt wurde uns auch klar, warum unsere neue Lichtmaschine von Nassau so schnell kaputt war. Alle Teile waren, dank der guten Geschäfte in Deltaville schnell besorgt, neuer Krantermin Freitag. Beim Rumschrauben plötzlich ein neues Stromproblem, unser BMS ist in die Knie gegangen, kaputt. Warum auch immer, jetzt. Schitt kein Strom mehr an Bord, denn es läuft alles über die Batterien. Stimmung ganz weit unten. Wir wollten los, es wurde kalt hier. Markus hat zwar zum Glück noch von Deutschland aus ne Dieselheizung bestellt, aber auch die braucht zum starten Strom. Erstmal raus aus dem Chaos und schön Essen gehen mit den anderen, Nina und Elio von der Loustic und Sybil und Tom von der Playa. Manchmal ist es nicht schlecht sich abzulenken und morgen wieder neu anzufangen.
Und so war es auch. Am Abend ist Markus noch Idee gekommen, dass er ja genau für diesen Fall, für die Atlantiküberquerung, eine Lösung parat hatte. So klemmten wir in der Nacht die Bugstrahl-AGM Batterie an und wir hatten zumindest wieder Strom, um auf den Boot mit Landstrom zurecht zu kommen. Am nächsten Morgen bestellten wir gleich ein, nein zwei, neue BMS. Es war gar nicht so einfach welche zu bekommen. Eigentlich sollten sie am Montag oder Dienstag hier sein.
Heute ist Donnerstag, Thanksgiving, und unser Paket ist immer noch nicht da. Wir hoffen, dass es morgen kommt. Die Loustic ist am Montag los und die Playa will morgen los. Wir sind zumindest schon mal im Wasser, seit Dienstag, und wären so weit startklar. Es wird wirklich langsam Zeit, denn jetzt wird es nachts ganz schön kalt. Aber zum Glück haben wir unseren Heizer!
Heute gibt es noch ein kleines Highlight. Da Thanksgiving ist, haben wir uns einen Turkey gegönnt. Momentan brutzelt er auf dem Grill und es riecht schon sehr lecker, dazu gibt es Blaukraut und Süßkartoffel. Denn schließlich lassen wir uns die Laune nicht vermiesen.
Hallo,
Es ist immer wieder schön von euch zu lesen. Liebe Grüße