#071 – Sardinien: volle Buchten, schöne Strände und unvergessliche Abende

Am späten Nachmittag des 30. Aug kamen wir in Sardinien an, der Anker viel in der Bucht von „Porto Liscia“. Eine sehr weitläufige Bucht, soll wohl gut bei Mistral sein, das Problem ist nur, dass es schnell von seichtem Ankergrund zu 15 Meter abfällt. Wir waren etwas unschlüssig und beschlossen einfach mal ein Stück vorzufahren, denn bei 15 Meter ankern wollten wir eigentlich nicht. Wir hatten einen guten Platz gefunden, dachten wir, wurden aber unfreundlich von einer großen Motoryacht verscheucht, ihm passte unsere Platzwahl nicht oder unser Boot gefiel ihm nicht oder …., da wir keinen Ärger wollten ankerten wir um und der Anker fiel doch bei 15 Meter. Abends kam etwas mehr Wind auf, aber unser Anker hielt super. Die Bucht füllte sich langsam mit Seglern und die Kiter und Windsurfer am Strand wurden auch mehr, es war nicht langweilig an diesem Abend. Am nächsten Morgen ging es weiter durch das „Maddalena Archipel“ Richtung Süden. Wir hatten uns für diese Nacht eine schöne Bucht ausgesucht, in der wir vor 2 Jahren schon waren. Die Fahrt dorthin war sehr interessant und nicht langweilig, obwohl wir nicht segeln konnten. Es war Wahnsinn was los war und wieviel große Boote sich dort im „Maddalena“ tummelten. Wir haben uns bewusst dafür entschieden nicht in einer Bucht der Inseln zu ankern, Erstens dachten wir schon, dass viel los ist und Zweitens war uns die Gebühr für eine Nacht ankern zu hoch. Es ist ein Naturschutzpark und man muss „Eintritt“ zahlen, für eine Woche o.k., aber für 2 Tage/1 Nacht war es uns zu viel. Die Überfahrt war sehr unruhig, durch die vielen Motorboote war die See ganz schön aufgewühlt. Wir waren froh, als wir an „Porto Cervo“ vorbei in unsere ausgewählte Ankerbucht „abbiegen“ konnten. Leider hielt das Glücksgefühl nicht lange an, in der Bucht waren natürlich auch viele Boote und leider lauter große und noch größere Motorschiffe. Die Bucht verlor schnell ihren Reiz für uns und wir fühlten uns auch nicht wohl unter den großen Schiffen und so beschlossen wir weiterzuziehen in die Bucht „Cala Razza di Giunco“. Dort war wie zu erwarten nicht so viel los bzw. die großen Boote lagen weit draußen. Leider Stand der Schwell unangenehm in die Bucht und der Wind wollte sich nicht so schnell drehen, wie wir dachten. Er drehte natürlich erst in der Nacht und nahm auch an Stärke zu, dass heißt Ankerwache, kurze Nacht, Auswahl des Ankerplatzes doch nicht so gut. Aber zum Glück konnten wir uns auf den nächsten Tag freuen, Ziel war „Olbia-Molo Brien“. Die Vorfreude galt nicht nur der Mole, nein dort trafen wir auch Eva und Frank von der „Eira“ wieder. Die beiden haben wir vor 2 Jahren, hier in Sardinien, bei unserem Start kennengelernt. Sie haben auch ein Reinke 13, ein ähnliches Schiff wie wir. Die „Eira“ lag schon an der Mole und wir konnten uns bei ihnen ins Päckchen legen, bis der Platz davor frei wurde. So lagen wir nun 3 deutsche Boote nebeneinander, denn vor uns lag die „Alegra“ Vi, Mia und Robin, sie haben wir auf Elbe kennengelernt. Wir verbrachten ein paar schöne Abende zusammen, Thuna grillen bei uns an Bord mit Frank und Eva, nette Gespräche auf der Mole und feierten den Geburtstag von Robin zusammen. Es wurde länger als gedacht, denn es blies mal wieder der Mistral und in Olbia lagen wir gut. Auch unsere Vorräte konnten wir wieder aufstocken, wir fuhren mit unserem Scooter zum Lidl usw.. Am Dienstagmorgen hieß es für uns Leinen los, die anderen beiden gingen schon am Montag vor Anker im „Golfo Arnci“. Wir ankerten neben der „“ und auch die „Alegra“ war nicht weit. Wir verbrachten wieder ein paar schöne Stunden miteinander, Spielplatz und Eisessen mit der Crew der „Alegra“, sizilianisches Ragout essen auf der „Eira“ und Bierdosenhähnchen bei Uli auf der „TB“, es waren wirklich schöne Tage. Aber jetzt trennten sich unsere Wege, die „Alegra“ zog es auf die Balearen und die „Eira“ in den Norden Ziel Elba und uns nach Süden, nur Uli blieb im „Golfo Aranci“. Ah, voll vergessen, wir haben Delphine in der Bucht gesehen, endlich mal wieder Delphine und sie waren ganz nach bei am Boot, immer wieder toll.

Am 8. Aug holten wir den Anker hoch, setzten die Segel Richtung „Tavolara“ in die Bucht „Cala Gigolu“, es war wunderschön dort, toller Ankergrund und die Anzahl der Boote für August überschaubar. Es war wie erwartet, in Norden Sardiniens im Maddalena Archipel war viel los, Urlaubszeit August und Richtung Süden wurde es weniger. Wir genossen die Tage, morgens gingen wir schnorcheln, nachmittags paddelten wir mit dem SUP an Land, um ein bisschen zu laufen und Abend genossen wir die Ruhe und die Sonnenuntergänge. Nichtsdestotrotz wollten wir noch ne andere Buchten sehen weiter südlicher die „Cala Brandinchi/Coda Cavallo“. Wir ergatterten einen schönen Ankerplatz mit gutem Ankergrund, so hielten wir es wieder ein paar Tage aus. Am Nachmittag des zweiten Tages erkundeten wir die Strände mit dem SUP, denn das Anlanden mit dem Dinghy ist ein Problem und wird nicht gern gesehen, wir vermissen die Bahamas. Wir konnten unser SUP am xxxxxx an Land nehmen und beim Bootsausleiher „parkieren. Manchmal muss man einfach mit den Leuten reden und dann klappt so manches, was erst als No go aussieht. Wir spazierten am Strand entlang und endlich sah ich in der Lagune dahinter Flamingos, so schön. Wir liefen bis zum kleinen Hafen, 1 Steg, in Navily stand man kann dort das Dinghy nicht anlegen oder nur gegen Gebühr. Wir erkundigten uns freundlich, hatten ein nettes Gespräch mit den Jungs und am Abend konnten wir das Dinghy anlegen. Für uns ging es erstmal zum SUP und wieder ins Wasser zum anderen Strand „Cala Brandinchi“, einen der schönsten Strände Sardiniens. Ja, bestimmt superschön, wenn nichts los ist. Er war gnadenlos überfüllt. Wir hingen unser Dinghy, nach Absprache, an die Boje der Ausleihstation und gingen den Strand entlang. Ich habe mich schon gewundert, dass so viele lila Bänder um den Arm hatten. Durch ein Gespräch mit einem netten Italiener haben wir erfahren, dass man für diesen Strand Eintritt zahlen muss und nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern erwünscht ist, verrückt. Voll cool und ein Highlight des Strandes das Verkaufsboot. Wir paddelten mit unserem SUP wieder zum Boot, planschten noch ein bisschen im Wasser und fuhren gegen Abend mit dem Dinghy nochmal los. Dort erkundeten wir das Dorf, es gab auch einen kleinen Dorfladen, in dem wir etwas frisches Obst und Gemüse kauften, bevor wir wieder zurück zum Boot fuhren und nen leckeren Salat zubereiteten. Nach 3 Nächten und einem Gewitter ging es weiter zu „SpiaggiaLaCinta/SanTeodoro“, mit wunderschönem Strand. Wir hatten Glück und das Wetter passte, denn hier kann man nicht immer ruhig ankern. Die Bucht ist ziemlich weitläufig und nur von wenig Seiten geschützt. Wir verbrachten 3 Nächte dort mit wunderschönen Sonnenauf und -untergängen, schönen und langen Strandspaziergängen und netten Booten um uns herum. Es war zum Glück nicht viel los am Strand, man konnte gut mit dem SUP anlanden und richtig schön laufen. Am 14ten abends durften wir sogar eine Marienprozession miterleben. Ein Schiff fuhr mit einer Marienstatue, etlichen Patres und einigen Leuten darauf, begleitet von vielen anderen kleinen Booten durch das Ankerfeld, ein riesiges gehupe, das ganze Ankerfeld hupte mit, dann wurde irgendwas gesungen und gesprochen und es ging wieder zurück nach San Teodoro. Es waren wunderschöne Tage dort.

Wir haben beschlossen, dass dies unser südlichster Punkt Sardiniens dieses Jahr sein wird, der Wind spielte nicht mit und zum motoren hatten wir keine Lust, so zog es uns wieder Richtung Norden, wir wollen Anfang Sept in Elba sein. Es ging wieder über Aranci nach Olbia, dort hieß es wieder ein paar entspannte Tage mit einkaufen, Eisessen und Freunden und Bekannten zu verbringen. Wir hatten Glück und fanden diesmal gleich einen freien Platz an der Mole, so war es voll relaxt und warm. Es waren wieder ereignisreicht Tage in Olbia, uns wurde nicht langweilig. Wir trafen die Avalon nochmal, bevor es für sie Richtung Süden nach Sizilien geht und für uns nach Norden. Wir verbrachten wieder mal einen schönen, unterhaltsamen Grillabend. Am nächsten Abend verabredeten wir uns zu Boccia spielen, wir funktionierten das Stückchen Rasen neben ihren Boot zum Spielfeld um und hatten ne Menge Spaß. Wir trafen Uli wieder, es gab wieder Bierdosenhähnchen, lecker. Wir lernten auf seinem Boot wieder super nette und interessante Leute kennen und hatten einen kurzweiligen Abend, feucht-fröhlich. Am nächsten Tag bekam er Besuch aus Berlin, auch diese 3 durften wir kennenlernen und es waren wieder schöne Abende und Gespräche. Wir hatten Glück, sie waren mit dem Auto da und wir durften unsere Einkäufe bei Lidl auch von ihnen an die Mole fahren lassen, juhu cool. Am Freitag bekamen wir spontan Besuch von Lindauern, sie waren mit Charterboot unterwegs und hatten Crewwechsel in Olbia. Da die Mole belegt war, das Anker nur bedingt erlaubt ist, kamen sie zu uns ins Päckchen. Auch dieser Abend wurde wieder lang und schön, wir gingen zusammen Pizzaessen und wir mussten viel von unserer Reise erzählten. Ende des Abends, Absacker auf der Mole, alle deutschsprachigen Nachbarn waren dabei.

Wir verliesen am Samstag Olbia um noch 2 Nächte in“ Aranci“ zu ankern und dann weiter nach Korsika zu ziehen. Uli mit seinen Berliner Freunden lagen schon dort, wir waren am Abend zum Bierdosenhähnchen eingeladen. Die Hähnchen waren wieder mal sehr schmackhaft und der Abend schön und kurzweilig. Ihr seht es wird uns nicht langweilig! Auch die Wege von Uli und uns trennen sich nun er nach Süden, wir nach Norden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert