#050 – USA_Intracostal Waterway, zweite Etappe

#050 – USA_Intracostal Waterway, zweite Etappe

04.07.2024, Norfolk, Virginia

Wow, es waren 180 interessante Meilen, es gab viel zu sehen. Nach dem wir das Gewitter gut überstanden haben (über 50 Knoten Wind) startet wir starten am Mittwoch,26.06 zeitig in der Früh um 7.00 Uhr Richtung Norden. Geplant war ein Ankerspot ca. 55sm entfernt von „Beaufort“ mitten im nirgendwo am Rande des ICW. Die ersten zwei Stunden waren etwas tricki. Wir mussten gleich ne Brücke passieren, 65 feet, kein Problem für uns, aber dann hatte die Wasserstraße viele Kurven und nicht gerade viel Tiefe. So mussten wir ganz schön aufpassen. Zack einmal nicht aufgepasst und schon steckten wir. War aber nicht schlimm, da es nur Schlamm war und wir zum Glück relativ schnell wieder freikamen, außerdem war gerade auflaufende Tide. Schlimmstenfalls hätten wir halt etwas warten müssen, bis wir wieder genug Wasser unterm Kiel gehabt hätten. Aber nun passten wir besser auf. Zum Glück lief es gut für uns die Strömung war mit uns und zwischendurch passierten wir große Buchen und die Windstärke/-richtung war gut, so konnten wir die Segel setzen. Wir entschieden uns doch bis „Belhaven“ zu fahren, denn es war Gewitter für den nächsten Tag vorhergesagt, wir waren zeitig dran und so hatten wir am Donnerstag keinen Stress. „Belhaven“ ein nettes Städtchen im Nirgendwo am ICW. Es gibt ein großes Ankerfeld (etwas ungeschützt), eine kleine Marina und ein Stadtdock. Wir entschieden uns für Stadtdock, wir lagen gut und es war relativ günstig 1 Dollar pro feet. Betreut wird es von Brian, der in der Marina arbeitet, und der uns gleich herzlich in Empfang nahm.

Er erklärte uns alles, Sehenswürdigkeiten, Shops, Restaurant usw.. Wir entschieden uns zwei Nächte zu bleiben und das war gut so, denn am Freitagnachmittag regnete, windete und gewitterte es ganz schön. Morgens streiften wir ein bisschen durch die Straßen, genossen „original Amerikan-Cheesecake“ für 6,50 Dollar das Stück. Es gab schöne kleine Geschäfte und die Leute waren voll nett und beeindruckt, dass wir mit dem Boot aus Europa kamen bis hierher. Nach dem Regen und Gewitter gönnten wir uns an der kleinen Bar in der kleinen Marina einen Sundowner (ohne Sonne), John vom Boot vor uns kam auch mit und ein paar Briten saßen noch dort, wir hatten eine lebhafte Unterhaltung. Abends gingen wir ins „Spoon and River“ essen, das haben uns alle empfohlen. Und es war wirklich das Beste Essen, das ich seit langem (außerhalb meiner Küche) gegessen habe.

Am Dock haben wir noch nen kleinen Plausch mit den Amerikanern im Boot hinter uns gehalten und mit einem australischen Paar, die schon in Charleston neben uns geankert haben, jetzt in der Werft hier sind und unser Boot erkannt haben und nen Abendsparziergang machten. Es ist wirklich erstaunlich, wie man sich auch über kleine Gespräche oder Gesten freut. Es ist voll toll, wenn man wiedererkannt wird und angesprochen wird und sich ein bisschen austauschen kann. Es war ein schöner Tag und Abend! Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, wir wollten ja weiter. Unser Ziel für heute war ein Ankerplatz am Ende des „Alligator Rivers“. Es ist voll schön so durch die Natur zu schippern, viele Vögel begleiteten uns immer wieder sahen wir Delphine und anderes Getier, aber es ist auch etwas unheimlich, denn die meiste Zeit waren wir allein im Sumpf. Nach ca. 9 Std sahen wir am Horizont die letzte Brücke, eine Schwenkbrücke. Der Dockmaster hat uns auch schon von weitem gesehen und so konnten wir ohne Stopp durch und Richtung Ankerplatz. Das war noch eine interessante letzte Stunde, wir mussten an zig Krabbenkörbe vorbei, diese sind mit einer Boje gekennzeichnet, davon man allerdings viele erst kurz vor knapp sah. Geschafft, Anker down, guter Platz für die Nacht gefunden.

Weiter ging es am nächsten Tag nach „Elizabeth City“, dort gibt es mehrere „Freedocks“ und da mal wieder Regen und Gewitter vorhergesagt war, entschieden wir uns dort ein paar Tage zu bleiben, bis das Wetter besser wurde. Platz gefunden, gut festgemacht und schon kam eine hilfsbereite Person, Aron, und bot uns seine Hilfe an.

„Elizabeth City“, wieder eine kleine Stadt am „Dismal Swap Channel“, hatte eine große Vergangenheit, jetzt nicht mehr viel los. Abends, um 8.30 Uhr, gingen wir in die Stadt, um noch ein Getränk zu uns zu nehmen, was sich leider als etwas schwierig herausstellte. Entweder machte die Kneipe geradezu, in einer war gerade ein wilde Motorradrocker Hochzeit oder es war nichts los. Aber wir fanden noch ne Nette mit freundlichen Bedienungen. Leider zu spät, dort hätten wir das Fußballspiel der Deutschen am Nachmittag anschauen können. Am nächsten Tag packten wir unsere Roller aus und unternahmen ne Stadtrundfahrt und suchten nen Supermarkt. Am Sonntag war es irre heiß und schwül, am Morgen cruiesten wir mit unseren Rollern durch das historische Viertel und am Nachmittag kam dann wirklich der viele Regen und das Gewitter, so dass wir natürlich am Boot blieben. Montagfrüh regnete es auch noch bis Mittag und als der Regen aufhörte, liefen wir noch mal in die Stadt, um das Museum zu besuchen. Das ist in Amerika wohl ein „must have“, dass fast jede Stadt ein mehr oder weniger kleines Museum hat. Es wird kein Eintritt verlangt, nur die Spendenbox steht am Ausgang. Erzählt wird die Geschichte der Stadt, sehr interessant, professionell und gut gemacht.

Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Crew der „Princess Mia“. Dieses Segelboot ist uns schon am Samstag aufgefallen, es ist zweimal an uns vorbeigefahren und war echt auffällig und es war ne deutsche Flagge dran. Es stellte sich heraus, dass auf dem Boot eine Deutsche und ein Holländer Leben. Wir hielten einen kurzen Plausch und durften das Schiff besichtigten, ein verrücktes Schiff.

Dann gönnten wir uns noch ein Eis und beschlossen Aron zu besuchen und mal zu sehen, wo er so lebt. Er wohnt nämlich mit seiner Frau und den 3 Kindern im Wohnmobil und ist dabei ein Schiff auszubauen. Sie wollen im November mit dem Schiff Richtung Süden ziehen, hoffentlich schaffen sie es. Dort sahen wir auch das Segelschiff von Cameron. Er besuchte uns jeden Tag am Boot, um ein kleines Schwätzchen mit Markus zu halten. Er ist auch viel rumgekommen und jetzt glaub ich einfach altersbedingt hier hängengeblieben. Man lernt so viele nette und unterschiedliche Leute kennen. Am Dienstag früh um sieben ging es los, in den „Dismal Swap Canal“. Laut Wikipedia ist er 1805 eröffnet worden und der älteste kontinuierlich betriebene künstliche Kanal in den USA. Er ist von Sklaven erbaut worden, also sehr geschichtsträchtig. Am Anfang und am Ende ist jeweils eine Klappbrücke und eine Schleusse und mittendrin eine feste Brücke.

Es war wunderschön so am Morgen, die Sonne ging gerade auf und das Licht war super. Der ganze Tag war schön, das Wetter passte super, die Natur am Kanal entlang genial, das Schleußen klappte auch gut und unser Übernachtungsplatz war auch safe. Wir machten am „Freedock“ des Visitor Center fest und besuchten dieses natürlich auch, natürlich war es kostenlos.

Einzig das Rumpeln der Baumstämme oder Holzstücke während der Fahrt am Rumpf war etwas unangenehm, aber leider konnte man nur wenig vorher sehen, denn das Wasser war Colabraun. Am Mittwoch ging es dann zeitig weiter Richtung „Norfolk“. Der Tag war genauso schön wie der vorherige. Am Dock vor der Ausgangsbrücke und der Schleuse legten wir noch ne kleine Pause ein, denn von dort war der Supermarkt nur ne Minute zu Fuß entfernt und wir deckten uns noch mit Getränke u.ä.. ein. Kurz vor 13.30 Uhr funkten wir den Bridgemaster an und wir passierten die Brücke und die Schleuse dahinter und schipperten unsere letzten Meilen gen „Norfolk“ entgegen, unser drittes Etappenziel.

Kurz vor „Norfolk“ noch ne Überraschung, dort mussten wir unter einer Liftbrücke durch, mal was Neues zum Schluss. Die letzten Meilen des ICW führten uns vorbei an Industriebetrieben, Werften und Militär. In Norfolk befindet sich mit der „Naval Station Norfolk der US-Marine“ die größte Marinebasis der Welt. Um ca. 15.00 fiel unser Anker im Hafenbecken, dort werden wir 2 Nächte bleiben und uns das Feuerwerk zum „Independence Day“ anschauen. In dieser Woche haben wir 7 feste Brücken, 6 Schwenkbrücken, 1 Liftbrücke, 4 Zugbrücken und 2 Schleussen durchfahren.

Natürlich haben wir den Verlauf des Hurrikans „Beryl“ verfolgt. Es ist schrecklich und brutal, was so ein Tropensturm anrichtet. Wir haben einige Bootler kennengelernt, die das letzte Jahr die „Sommerzeit“ im Süden verbracht haben und wir haben einige kennengelernt, die dieses Jahr in den Süden gezogen sind. Ganz arg hat es unsere Freunde Marie und Thierry getroffen, sie haben ihr Boot in Caracou gelassen und sind heim in die Schweiz geflogen und nun liegt es. Sie wissen noch nicht genau wie schlimm es wirklich ist. Sie haben uns Bilder von der Insel geschickt, es schaut wirklich schlimm aus und die Hurrikansaison beginnt erst……….

#049 – USA – Intracoastal Waterway – erste Etappe

#049 – USA – Intracoastal Waterway – erste Etappe

Wir sind jetzt eine Woche, von „Charleston,SC“ bis nach „Beaufort, NC“, im ICW gefahren. Eine abwechslungsreiche Fahrt, mal nicht wegen des Wetters, sondern wegen der Natur. Wir fuhren die ganzen 200sm im Intracoastal Waterway (ICW), da die Windrichtung sich nicht änderte und es einfach mal schön war sich nicht nach dem Wind zu richten und keine Welle zu haben. Wir fuhren am Freitag den 14.06 in „Charleston“ los, gleich die erste Brücke war schon eine Schwenkbrücke, d.h. sie hat einen Drehpunkt in der Mitte und dreht um 90°, aufregend.

Gleich darauf folgt die zweite Brücke, eine feste Brücke mit 65feet Durchfahrtsmaß, jetzt stellte sich raus, ob ich richtig gemessen habe. Alles gut gegangen, ohne Schaden durchgekommen. Es schaut von unten irre aus, man denkt immer es reicht nicht. Wir motorten, begleitet von noch einem Segelboot, entlang grüner Sumpfflächen, dazwischen Häuser mit Anlegestegen und immer wieder wurden wir von Motorbooten überholt. Wir sahen viele Vögel, viele Pelikane und Delphine, Alligatoren, es gab viel zu schauen. Es war echt auch mal wieder schön grün, statt blau zu sehen, obwohl das Wasser war, schon braun, sumpfbraun, da war das türkis schon angenehmer.

Gegen 19.00 Uhr suchten wir uns einen Ankerplatz mitten im nirgendwo. Es war wunderschön und ein genialer Sonnenuntergang, leider fanden die Moskitos das genauso schön. Am nächsten Tag zeitig in der früh planten wir zu starten, denn auch der Sonnenaufgang und das Licht danach war wunderschön.

Wir fuhren raus aus dem Naturschutzgebiet, an Georgtown vorbei in eine ganz andere Landschaft. Dieses Mal führte die Wasserstraße durch Wald und etwas weiter im Landesinneren. Da Samstag war und der Waterway auch als Naherholungsgebiet genutzt wird, war ziemlich viel los, viele, viele Motorboote, Jetski und Rennboote. Aber auch wieder eine tolle Natur, viele Vögel, diesmal auch Weißkopfseeadler.

Irgendwann bog der Waterway wieder mehr Richtung Meer ab und auch die Bebauung und somit die Brücken nahmen zu. Heute hatten wir zwei kritische Brücken, eine deren Höhe nicht genau bestimmt war 64 feet oder 65 feet oder so, also lieber bei Niedrigwasser durch und eine Schwenkbrücke, bei der immer ein bisschen die Ungewissheit da ist, ob sie aufgemacht wird. Alles ging gut, der Zeitpunkt passte genau. Nur jetzt hatten wir ein Problem, es war schon Nachmittag, der nächste Ankerplatz 6 Std entfernt, zu weit, da würden wir erst im Dunkeln ankommen. Es gab dazwischen einige Marinas, aber diese waren sehr teuer 2,5-3 Doller pro feet und es gab ein „Freedock“ an einem Restaurant, aber eigentlich durfte man da nicht übernachten. Wir entschlossen uns es doch zu versuchen und als dann noch ein Gewitter mit Regen kam, war klar wir sind einfach mal unwissend und legen am „Freedock“ an. Es war eine gute Entscheidung. Das Dock war nicht nur für 1 Restaurant, sondern für ein ganzes Vergnügungsviertel, so hatten wir noch nen unterhaltsamen Abend mit bummeln, Livemusik und Amerikanern, die sehr interessant zu beobachten sind. Es gab keine Beschwerden, dass unser Boot die ganze Nacht da lag, im Gegenteil wir waren eine kleine Attraktion und wir bekamen sogar ne Nachricht auf unseren Internetseite.

Am nächsten morgen ging es wieder zeitig los und die erste Brücke gleich nach dem Dock war wieder eine Schwenkbrücke mit einem sehr netten Brückenwart. Wir beschlossen heute nicht mehr so weit zu fahren, es war doch ziemlich anstrengend. Wir mussten die ganze Zeit auf andere Boote achten und die Wassertiefe und Strömung im Blick behalten. Die erste Idee war es bis „Southport“ zu fahren, der Ankerplatz war aber nicht so toll und so schipperten wir noch 1,5Std nach „Caroline Beach“. Bei „Southport“ ist eine größere Ein- bzw. Ausfahrt zum Meer und ein Stück des Waterway geht Offshore, da merkten wir erstmal was für Welle und Wind draußen war, zum Glück können wir unsere Route frei wählen. Am Montag waren wir nur kurz unterwegs, ein vorher festgesetztes Etappenziel war „Wilmington“, es war nur 2 Std von unseren Übernachtungsplatz entfernt. Dort wollten wir 2 Nächte bleiben, etwas die Gegend erkunden, einkaufen, auftanken usw.. Es war sehr schön, guter Ankerplatz, sehr touristisch mit tollem Strand und guten Einkaufsmöglichkeiten, diesmal Lidl. Das erste Laugenhörnle seit ewiger Zeit.

Dienstag früh ging es aber dann weiter, unser zweites Etappenziel „Beaufort, NC“ war nur noch 75sm entfernt. Zuerst hieß es tanken (Diesel und Bier) und dann wie so oft als erstes eine Schwenkbrücke, diese macht nur zur vollen Stunde auf, weiter ging es zur nächsten, diese macht jede halbe und volle Stunde auf. Alles geschafft nun konnten wir entspannt die Fahrt genießen. Wir fuhren nur 30sm, denn da war ein super Ankerplatz, direkt am Militärgelände, aber wie auf einem See. Wir waren in dieser Nacht ca. 10 Boote, auch mal wieder schön und darunter 2 Reinke.

Am nächsten Tag um acht ging es los, die erste Brücke wieder eine Schwenkbrücke, die nur zur vollen Stunde aufmacht.

Aber diesmal war das Anker lichten nicht ganz so einfach, die Kette war über und über mit Schlamm voll und wir mussten sie zu zweit raufholen, einer der die Kette bediente und einer der mit dem Schrubber säuberte, aber auch das hat geklappt. Im Konvoi mit 3 Segelbooten fuhren wir heute auf der Wasserstraße entlang, war auch mal wieder schön nicht so allein zu sein. Am späten Nachmittag haben wir nach 7 Schwenkbrücken und ca.20 festen Brücken unser zweites Etappenziel erreicht, „Beaufort, NC“.

Ein sehr schönes kleines Städtchen, ein bisschen touristisch, aber sehr gemütlich. Wir beschlossen ein paar Nächte hierzubleiben, weil es uns wohl fühlten und weil am Montag etwas Sch… Wetter vorhergesagt wurde, Wind, Regen, Gewitter.

Weiter soll es den „Intralcostal Waterway“ nach „Norfolk, Virginia“ gehen, ca.180 sm.

24.06.2024, Beaufort, North Carolina

#048 – Bahamas und auf in die USA

#048 – Bahamas und auf in die USA

Jetzt ist schon der 14.Juni! Und ja wir sind in Amerika!

Wir sind über „Allen`s Cay“ nach Nassau gefahren, haben dort unsere Pässe abgeholt, mit Visum für 10 Jahre. Haben in Nassau noch ne Ersatzlichtmaschine für die Starterbatterien gekauft, Lebensmittel gekauft und noch ein bisschen Sightseeing gemacht. Wir haben noch nette Stunden mit Birde und Andi und mit Daniela und Nicolai verbracht und hatten einfach noch ein paar schöne Tage.

Am Sonntag, den 26.Mai sind wir nachmittags nach „Rose Island“ aufgebrochen, war nicht weit von Nassau, aber schöner gelegen. Es war wirklich superschön, vom Boot aus konnten wir direkt schnorcheln. Wir ankerten neben einem Riff, es war ein lebendiges Riff mit vielen Fischen, Hummern usw.. Wir blieben eine Nacht, weiter ging es nach „Egg Island“. Auch dort war es schön, war aber nur ein Zwischenstopp zu unserem eigentlichen Ziel, den Abacos Inseln. Wir haben uns entschieden noch weiter nördlichen in die Bahamas zu segeln und von dort aus in die USA zu reisen. Die Abacos ist eine Inselgruppe in den Bahamas mit dem drittgrößten Riff der Erde und sehr beliebt bei den Amerikanern, daher etwas touristischer als der Rest der Bahamas, aber superschön. Wir möchten die Tage nicht missen, wir haben die Zeit in „Little Harbour“, „Hope Town“ und „Mash Harbour“ genossen.

Wir konnten uns von der Avalon verabschieden, sie segeln zurück nach Europa. Und wir habe eine neue Bekanntschaft geschlossen, mit Steff und Michi von der „Ti ama“, auch aus Bayern. Schade, dass wir die beiden nicht schon früher getroffen haben, aber vielleicht sehen wir uns im Herbst. Sie bleiben nämlich auch auf dieser Seite des Atlantiks, wollen aber weit in den Norden der Ostküste bis Kanada. „Hope Town“ mit seinem rot-weiß-gestreiften Leuchtturm sah aus wie aus dem Prospekt und die Unterwasserwelt vor „Little Harbour“ einfach nur schön.

Aber auch alle Schönheit der Inseln hinderte uns nicht am Weitersegeln, unser Ziel die USA. Am Montag, den 3.Juni war es so weit, es lagen 3Tage und Nächte auf dem Atlantik vor uns. Die Wettervorhersage schaute ganz gut aus für die nächsten 3 Tage und so entschieden wir uns für das Ziel „Charleston, South Carolina“. Es war eine abwechslungsreiche Überfahrt, von Flaute über Rauschefahrt im Golfstrom, Gewitter, Windhosen und Motorzicken. Am Donnerstag den sechsten sind wir um 14.00 Uhr glücklich in den USA angekommen. Wir waren etwas fertig, die letzten 24 Std waren etwas anstrengend, es war etwas gewittrig, vor allem in der Nacht, und wir mussten immer auf der Hut sein und auf das Radar achten.

Nach einer dringend nötigen Dusche und nen Kaffee, klarierten wir Online ein und warteten auf den Rückruf des Zolls. Leider oder zum Glück meldeten sie sich erst am nächsten Tag, so konnten wir gemütlich ankommen. Am nächsten Morgen kamen zwei Zöllner zum Hafen, Treffpunkt „Bierbank“ vor nem Pub, voll easy. Sie waren echt nett und erledigten alles nötige, Einreise, Cruising permits usw.. Leider gab es keinen Stempel in den Ausweis, willkommen neue Welt, alles nur noch Online. Jetzt waren wir offiziell in die USA eingereist und konnten Charleston erkunden. Zu Fuß ging es los, die Füße seit langem mal wieder in Turnschuhe gesteckt, Richtung Old Town. Es war überwältigend nach so langer Zeit wieder in der „Zivilisation“ gelandet zu sein. Eine normale Stadt mit supernetten Läden und nicht nur zwei drei, nein viele, viele. Eine Stadt mit Historischen Gebäuden. Ich kam mir vor wie ein Kind im Süßigkeitswarenladen. Die letzten Monate waren echt doll und unvergesslich. Die Natur, das Wasser, die Farbe des Wassers, die Meeresbewohner, der Strand, die Buchten, die Leute alles unvergesslich. Und doch war es jetzt schön etwas anderes zu erleben. Ich glaube wir haben mit Charleston eine gute Wahl getroffen, nicht so groß, nicht so modern, so wie man sich die Südstaaten vorstellt. Am späten Nachmittag gönnten wir uns einen riesen Burger, ohne Gemüse, nur Fleisch, irre. Welcome Amerika!

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel kamen wir abends erschöpft am Boot an und hatten ne gute Nacht.

Am Samstag mussten wir uns erstmal ums Boot kümmern, wir benötigten einige Ersatzteile. Zum Glück hat Markus am Freitag noch eine amerikanische E-SIM aktiviert und somit haben wir eine amerikanische Handynummer und er konnte mit diversen Händlern kontakten. Wir buchten für Montag und Dienstag ein Auto, zum einen zur Ersatzteilbeschaffung und zum anderen zum Sightseeing.

Am Sonntag aktivierten wir unsere E-Roller für eine Stadtrundfahrt.

Am Montag klapperten wir erstmal sämtliche Werkstätten ab, um eine Lichtmaschine für die Verbraucherbatterien, einen Starter und ein Starterrelais zu organisieren. Und juhu wir wurden fündig, manches bekamen wir gleich, manches musste bestellt werden, aber Hauptsache wir bekommen es zeitnah. Und wir lernten wieder nette, hilfsbereite Leute kennen, schön dass es immer wieder zu solchen Begegnungen kommt. Im Marineshop wurden wir auch fündig, eine neue Antenne. Die Alte muss für den „Intracoastal Waterway“ ab, mit ihr sind wir zu hoch für die Brücken. Parallel zur Ostküste schlängelt sich im Landesinneren eine Wasserstraße, der „Intracoastal Waterway“, entlang und den wollen wir als alternative zum Atlantik nutzen. Da über diesen viele Brücken gehen, einige Drehbrücken, Schwenkbrücken, Klappbrücken und viele feste Brücken (max. Durchfahrtshöhe von 65 Feet), müssen wir auf die Bootshöhe achten. Wenn ich richtig gemessen habe, dann haben wir jetzt ohne Antenne 62 Feet, sollte passen.

Am Dienstag fuhren wir nach „Boone Hall Plantage“. Diese Farm war Kulisse einiger Filme wie z.B. Fackeln im Sturm und ist ähnlich wie ein Freilandmuseum. Dort wird die Geschichte der Sklaverei erzählt und in Erinnerung gehalten.

Auf dem Heimweg fuhren wir bei Cannes-Garage vorbei, um die bestellte Lichtmaschine abzuholen und ein Starterrelais mitzunehmen. Leider war die Lichtmaschine noch nicht da, dafür hatte er ein Relais, Teilerfolg. Problem war nur, dass wir für Mittwoch kein Auto mehr hatten und so nicht zur Werkstatt kamen, um die Lichtmaschine abzuholen. Aber es gibt ja hilfsbereite Menschen und wir vereinbarten einen Ort mit dem Inhaber in der Nähe unseres Ankerplatzes zur Übergabe für Mittwoch. Und dann gingen wir noch einkaufen, Walmart, Aldi. Ja, es gibt einen Aldi! Und was hab ich gleich gesehen? Kaffee mit dem Aufdruck des Rothenburger Plönleins, Heimatgefühle. Hab eine Packung zur Erinnerung gekauft. Es war so schön mal wieder mit normalen Preisen einzukaufen, unvorstellbar an was man sich erfreuen kann. Heute Donnerstag haben wir alles eingebaut und „klopf, klopf“ es funktioniert. Morgen soll es weitergehen, den ICW entlang Richtung Norden. Wir wollten eigentlich die 200sm nach Beaufort, NC Offshore segeln, aber der Wind ist nicht mit uns. Er kommt genau von vorne und die Wellen sind noch sehr hoch, es ist heute der erste Tropische Sturm übers Meer gerauscht. Da bietet sich die Fahrt durch den Kanal an und vielleicht ändert sich der Wind die nächsten Tage, dann können wir immer noch raus.

#047  – Bahamas – Nassau

#047 – Bahamas – Nassau

Am frühen Nachmittag sahen wir Nassau am Horizont, es war schon von weitem zu erkennen. Einmal an der Riesenrauchwolke, es ist ein Schrottplatz niedergebrannt, und zum anderen an der Kulisse von Hotel „Atlantis“. Die Anfahrt Richtung Nassau war auch nicht ganz einfach, wir mussten einige Korallenköpfe und Steinen ausweichen und nicht alle sind in der Karte eingezeichnet, so musste ich vorne Ausschau halten.

Endlich angekommen, alle Hindernisse gut umschifft, mussten wir nur noch durch den Kanal und durch zwei Brücken zu Ankerplatz. Die anderen beiden Boote gingen in die Marine, wir versuchten es mit ankern.

Der Ankerplatz war gut und direkt vor dem Hotel „Atlantis“ mit seiner beeindruckenden Kulisse. Abends unternahmen wir auch gleich einen kleinen Ausflug dorthin. Es war eine irre Kulisse, ein wenig wie im Freizeitpark. Wir fanden sogar einen kleinen Schlupfweg in den „Bezahlbereich“ des Hotels mit seiner beeindruckenden Wasserwelt.

Leider ist nun das passiert, dass wir gar nicht wollten, unsere erste größere Reparatur stand an. Die Lichtmaschine zum Verbraucherbatterien laden ist kaputtgegangen. Leider kein Ersatz dabei, so waren wir am Donnerstag damit beschäftigt bzw. Markus, die Lichtmaschine auszubauen. Zum Glück haben wir einen „Motorraum“ und er kam gut an die Lichtmaschine hin zum Ausbauen. Zum Glück fanden wir einen kompetenten Reparaturladen. Dieser war zwar für Autoteile, aber die Angestellten waren super bemüht. Er testete mit uns die kaputte Lichtmaschine aus, auf der Suche nach dem Fehler.

Nach einer Stunde das ernüchternde Ergebnis, Lichtmaschine kaputt, aber er hatte eine da. Es war zwar nicht die Gleiche, aber die neue könnte passen. Er baute mit Markus noch die Festmacherplatten um und gab uns noch einige Tipps und das alles zu einem fairen Preis. Am Boot angekommen überprüfte Markus, ob die neue Lichtmaschine an den Motor passte und juhu es schaut gut aus. Da es schon Spätnachmittag war und wir noch in die Stadt wollten, um zu sehen, wie weit es zur Botschaft war, verschoben wir den Einbau auf morgen. Abends gönnten wir uns im öffentlichen Bereich vom „Atlantis“ ne Pizza und bummelten noch ein bisschen umher. So, Freitag der 10.05, jetzt war es so weit, der Botschaftstermin. Es lief alles gut ab, wir waren etwas früher da, mussten durch 3 Sicherheitskontrollen, dann wurden die Dokumente überprüft, Fingerabdruck genommen und dann hieß es warten. Nach ca. 2 Std waren wir dran zu unserem Interviewtermin. Die Dame hintern Schalter wollte nicht viel wissen, nur was wir in Amerika wollen, welchen Beruf wir haben und ob wir polizeilich registriert sind. Wir bekamen den gelben Zettel und den Hinweis, dass wir unseren Pass in ca. einer Woche an der DHL-Stadion abholen können. Wir waren beide froh, dass es geklappt hat, so können wir nun unsere Pläne weiterverfolgen und die Hurricansaison in den USA verbringen. Nach dem Termin gingen wir zügig zum Boot, denn Markus wollte und musste noch die Lichtmaschine einbauen. Der super Angestellte im Castrol-Laden arbeitet am Samstag nicht und wenn etwas nicht passen sollte, wäre er unser Mann, sonst müssten wir bis Montag warten. Einbau hat gut geklappt, gut dass wir so viel Werkzeug an Bord haben. Nun noch Motortest und alles gut. Glück im Unglück, es läuft. Gegen Abend bekamen wir noch Besuch, die „Avalon“ ankerte neben uns. Wir verbrachten einen schönen Abend, gewohnte Reihenfolge. Erst „Floating Bar“, bei den Einheimischen, dann „Atlantis“ zum Pizzaessen und gucken, dann Absacker auf`m Boot. Am Samstag gingen wir los ein bisschen einkaufen, aber richtig Spaß macht das nicht. Die Lebensmittel sind irre teuer, man bekommt zwar alles, aber für einen Wahnsinns Preis. Wir zahlten für etwas frisches Obst und Gemüse, Klopapier, Chips usw., zwei Rucksäckchen voll, über 100 €. Das Klopapier, 12 Rollen, 12€, Küchenpapier war oder ist noch teurer. Erschöpft und um einige Euro bzw. Dollar ärmer gingen wir auf`s Boot und machten es für den nächsten Tag startklar. Abends verbrachten wir noch einen feucht, fröhlichen Abend auf der „Avalon“. Schade auch diese beide werden wir nicht mehr so schnell sehen, vielleicht nächste Woche nochmal, denn auch sie treten die Rückreise ins Mittelmeer an. Wir starteten am Sonntagmorgen gegen 9.00 Uhr Richtung Exumas, denn wir beschlossen die Wartezeit auf den Pass gechillt in den Exumas zu verbringen. Unser Weg führt uns nach „Allen`s Cay“ zu den Iguanas. Wir hatten Glück und fanden einen idyllischen Ankerplatz. Wir beschlossen die „Wartewoche“ ohne Stress zu verbringen, lieber weniger Ankerplätze. Es gab am Boot einiges zu tun und es war einfach mal schön, 3-4 Tage/Nächte ohne Zeitdruck an einem Platz zu sein, fast ein wenig heimisch.

So blieben wir 3 Nächte in „Allen`s Key“, zogen 3sm weiter zu „Highborne Cay“ 3 Nächte

und weil es uns so gefallen hat, ankerten wir 15sm weiter nochmal vor „Shroud Cay“, mit seinen Mangrovenkanälen. Es war wirklich eine chillige Zeit. Morgens erledigten wir unsere Pflichten und nachmittags fuhren wir mit dem Dinghy durch den Kanal in „Shroud Cay“ zur anderen Seite, mit dem wunderbaren Strand an dem Wasser und Sand ein beeindruckendes farbspiel lieferten. Für uns einer der schönsten Plätze in den Bahamas, vielleicht sogar bis jetzt auf dieser Reise.

Wir werden morgen wieder langsam Richtung Nassau ziehen, Markus hat schon die Trackingnummer für seinen Pass, meine fehlt noch, aber nur ne Frage der Zeit. Wir werden noch ein paar Tage in „Allen`s Cay“ verbringen und dann über „Rose Island“ nach Nassau fahren/segeln.

Ja, und dann ist morgen unser Jahrestag, 1 Jahr auf dem Boot. Wahnsinn wie die Zeit vergeht!!! Ein schönes Jahr, wir haben so viel erlebt und gesehen, viele Leute getroffen, auch neue Freunde gefunden und viele neue Orte erkundet. Neu, neues haben wir fast jeden Tag erlebt. Und fast jeden Tag etwas zum ersten Mal gemacht. Mit am schönsten ist die Zeit, die wir zusammen verbringen und es klappt erstaunlich gut, wir ergänzen uns gut, super Team würde ich sagen. Manchmal können wir es selbst kaum glauben, dass wir beide, mit dem eigenen Boot, ganz allein, es bis in die Bahamas geschafft haben.

Und doch fehlt uns das „Daheim“ auch ein bisschen, vor allem unsere Familien und Freunde und mir fehlt das Laufen ganz schön arg.

#046 – Wir fahren durch die Exumas

#046 – Wir fahren durch die Exumas

Mittwoch, 24.04.2024 Törn nach „Georg Town – Great Exuma“. Wir hatten wieder mal nen tollen Segeltag, guten Wind von der richtigen Richtung und nicht zu viel Welle.

So kamen wir relaxed um ca. 15.00 Uhr am Ankerfeld vor dem „Sand Dollar Beach“ an und ankerten neben der „LeeLoo“. Spontan, nach einem Ankerbier, ging es gleich weiter zur „Chat`N`Chill Bar“.

Das ist ne coole Beachbar mit Picknick Area, Beachvolleyballfeld usw. und Rochen zu streicheln. Wir genehmigten uns nen Drink „Bahama-Mama“ und ein Beachvolleyballmatch. Oh, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Volleyball gespielt habe, man hat es gemerkt, dass es einige mehr Jahre her ist. Es war ein entspannter, schöner Spätnachmittag mit Freunden, verschiedener Nationen. Abends schmissen wir noch mal das Dinghy an und besuchten mit Lena und Dirk den „Festplatz“ in Georgetown. Es war nämlich genau zu dieser Zeit die jährliche „Exuma Regatta“, ein großes Event für die Einheimischen und Segler. Es wird mit traditionellen Booten gesegelt, keine Hochleistungsregattaboote, aber diese gehen ganz schön ab, ähnlich wie in Martinique. Es war ganz schön was los, karibisch laut, viel Musik, viel gute Stimmung, viel Alkohol und alle tanzten irgendwie ein bisschen umher. Am nächsten Tag ging es für die „LeeLoo“ weiter Richtung Norden, sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, sie wollen zurück ins Mittelmeer segeln. Wir genossen die Zeit in und um Georgetown. Am Donnerstag erkundeten wir erst ein bisschen Georgtown, sahen bei der Regatta zu und gönnten uns einen riesen Becher Eis aus dem Supermarkt zu Mittag.

Danach schipperten wir mit dem Dinghy zum Beach in nördlicher Richtung. Dort entdeckten wir eine nette Bar, die „De Sand Bar“, und nen voll coolen Grillplatz und nen super Strand, der Sand fein wie Mehl.

Da für die folgenden Tage mehr Wind vorhergesagt wurde und unser Ankerplatz nicht ganz optimal war, ankerten wir am Freitagmorgen um, Richtung Grillplatz und ;Mehlsandstrand“, vor den „Monument Beach“. Das war eine gute Entscheidung! Freitagabend machten wir ein Feuer am „FlipFlop Beach“ und grillten zusammen mit der „Dilli Dally“ und der „Avalon“. Zwei deutsche Boote, die schon ein Jahr länger als wir unterwegs sind, die wir hier kennengelernt haben. Es war ein guter Abend, aber leider fand dieser nach Sonnenuntergang ein schnelles Ende, denn die Stechmücken kamen, wie auf Knopfdruck und in Scharren, so dass uns nur die Flucht auf`s Boot übrigblieb.

Am Samstag erkundeten wir „Stocking Island“. Wir wanderten über die Insel (500m) zur anderen Seite, zur Meer zugewandten Seite, da merkten wir erst wieviel Wind und Welle es draußen wirklich hatte. Wir „stiegen“ etliche Höhenmeter zum Aussichtspunkt auf, von dort hatten wir einen tollen Blick über die Bucht.

Sonntagabend bekamen wir ne Einladung an den „Sand Dollar Beach“, unser Bootsnachbar hat dort eine Schaukel gebaut, es war Einweihung mit Lagerfeuer. Wieder mal ein schöner Abend mit vielen Leuten vieler Nationen. Wir überlegten erst, dass wir am Montag weiterziehen wollten, haben am Samstag schon eingekauft und wären fast startklar gewesen, aber plötzlich hat sich ein Interessent für unser kleines Dinghy aufgetan, Thomas aus Schweden mit der „Pura Vida“. Markus hat in Facebook seinen Sucheintrag gelesen, mit ihm kontaktet und er war sehr interessiert, leider noch in Long Island. Wir beschlossen einen Tag zu warten, er beschloss schneller nach Georgtown zu kommen und so hatten wir für Dienstagabend ein Date. Es war richtig und gut, dass wir gewartet haben, das Wetter war sowieso nicht so toll und Thomas hat sich so gefreut über das Dinghy, es war grad schön ihm zuzuschauen. Er hat seines verloren und in den Bahamas ohne Dinghy ist man aufgeschmissen.

Am Mittwochmorgen um acht zogen wir bei Regen den Anker und los ging es nach „Rudders Cay“. Das Wetter wurde besser im Laufe des Tages und leider der Wind weniger, aber egal wir kamen zeitig an und konnten noch ein bisschen schnorcheln (Schildkröten, Rochen, Piano mit Meerjungfrau). In der Bucht trafen wir viele bekannte Boote. Wir lagen nun auf der Westseite der Bahamas, auf der „Banks“. Das ist eine Sandbank, die sich an der Westseite der Bahamas entlang zieht. Man muss sehr auf die Tiefen aufpassen, auf die Tide und auf die Strömung. Dafür gibt es aber kaum Welle und „Bahama-Türkis“ gefärbtes Wasser, neue Farbe in meinem Farbverständnis. Am Donnerstagmorgen war Low-Tide, wir hatten vielleicht noch 10 cm unterm Kiel, Markus konnte auf Zehenspitzen stehen. Er nutzte dies gleichmal, um endlich mal das Unterwasserschiff zu putzen. Es war zwar im Vergleich zu anderen noch gut sauber, aber der erste Bewuchs zeigte sich und es war grad einfach praktisch. Mittags segelten wir weiter Richtung „Farmers Cay“. Für diesen Tag mussten wir leider noch mal raus aus der „Banks“ (zu seicht) in den offenen Atlantik. Es war sehr wenig Wind, wir motorten die meiste Zeit, es waren aber nur 2 Std. Am frühen Nachmittag fuhren, wir unter Spannung und mit höchster Konzentration, durch den „Cut“. Das ist sehr tricky, die Tide muss passen, wegen der Strömung und es war Strömung. Aber wir haben mit unserer Okeanos alles gut gemeistert, sind gut durchgekommen und haben einen schönen Ankerplatz gefunden.

Nachmittags machten wir eine kleine Wanderung mit der „Prima4“ und der „Nana“ zu einer Höhle mit Wasserbecken und Fledermäusen, mal was anderes und auch ganz schön. Gegen Abend kam die „Avalon“ noch dazu und wir verabredeten uns am Abend zum Sundowner an Land, es wurden dann aber zwei…… Leider mussten wir am nächsten Tag schon weiter wir hatten ja unseren Visatermin am 10.05 in Nassau und es gab unterwegs noch so viele schöne Plätze. Wir segelten weiter Richtung „Black Point“ und es war ein traumhaftes Segeln. Diesmal konnten wir auf der „Banks“ bleiben, der Wind hat gepasst, die Richtung, die Stärke und keine Welle, das hat der Okeanos gefallen. Wir kamen mittags, früher als gedacht, in „Black Point“ an. Das Wasser am Ankerplatz war grandios und endlich einfach ankern, rein und gut ist. Wir setzten uns gleich ins Dinghy, um das Dörfchen zu erkunden, total nett.

Wir überlegten lange, ob wir nicht die Nacht hierbleiben wollten und erst am nächsten Tag weiter segeln, aber wir wollten ja in die „Thunderballgrotte“. Diese Unterwasserhöhle erkundet man am besten bei Low-Tide und diese war am Morgen, also wären wir zu spät dort, wenn wir hier blieben. Schweren Herzen zogen wir weiter, aber wir behalten “Black Point“ als Stopp im Hinterkopf, wenn wir wieder runter Richtung Karibik fahren. Am Spätnachmittag kamen wir am Ankerplatz in „Big Major Cay“ direkt vor den „echten Bahama-Schweinen“ an. In echt sind sie nicht so schön wie auf den Foto`s und auch ganz schön groß, Schweine halt. Wir fuhren mit den Dinghy hin und sie kamen gleich in unsere Richtung gelaufen. Eine amerikanische Familie ist auch mit den Dinghy neben uns gestrandet, sie hatten einen Beutel mit Äpfeln dabei, die sie Stück für Stück verfüttern wollten. Wollten. Ein Schwein war schlauer, stieg mit den Vorderbeinen auf`s Boot und schnappte sich den Beutel und weg waren die Äpfel. Dumm gelaufen.

Wir fuhren weiter zum nächsten Strand und entdeckten wieder so ein nettes Fleckchen wie in Georgtown und wir beschlossen am nächsten Abend hier zu grillen. Beim Zurückschippern viel uns auf, dass die „Pura Vida“ und die „Avalon“ auch hier vor Anker lagen. Wir erzählten von unserer Idee mit dem Grillen und alle waren mit von der Partie.

Am nächsten Morgen ging es zeitig los Richtung „Thunderballgrotte“, sehr beeindruckend. Man schnorchelt durch einen kleinen Spalt in die Grotte, in dieser schwimmen viel Fische und die Ausgänge unter Wasser schimmerten in einem märchenhaften blau.

Am Nachmittag erkundeten wir ein bisschen „Staniel Cay“, auch ein schönes Örtchen, etwas touristischer als „Black Point“, aber o.k.. Abends packten wir unsere Sachen zum Grillen und los ging es Richtung Strand. Es waren schon einige Leute dort, diese nahmen uns gleich in ihren „Kreis“ auf. Es wurde ein lustiger, bunter Abend. Wir saßen mit Amerikanern, Canadiens, Belgiern, Schweden und wir Deutschen zusammen und irgendwie verständigten wir uns, es war wirklich schön und lustig. Wir bekamen neue Tipps zum Angeln und neues Equipment, Tipps zu Ankerplätzen und Marinas in den USA, Visitenkarten und Einladungen. Thomas verabschiedete sich, ihn werden wir wohl so schnell nicht wieder sehen, er tritt die Rückreise über den Atlantik an.

Für uns hieß es am nächsten Tag weiterziehen, der 10te naht. Wir haben uns einen schönen Ankerplatz im Naturschutzgebiet in der Nähe des „Aquariums“ ausgesucht. Es war eine spannende Anfahrt, erst konnten wir gut segeln und dann motorten wir durch die „Banks“, teilweise hatten wir nur noch 1,50 auf der Logge stehen. Es hat alles geklappt, wir sind nicht aufgelaufen, haben keinen Stein oder Korallenkopf gestreift, die Logge passt und ich habe vorne Ausschau gehalten. Jetzt sind wir ganz schön froh um unser Schiff, jetzt macht es sich bezahlt – 1,35m Tiefgang – jetzt in den Bahamas ist es perfekt. Markus hat uns einen beeindruckenden Ankerplatz ausgesucht, es war Low-Tide und um uns herum nicht viel Wasser.

Wir ließen das Dinghy ins Wasser und erkundeten die Umgebung, machten ne kleine Wanderung zu einer Höhle und schnorchelten im Aquarium. Die Unterwasserwelt dort war beeindruckend, aber es war viel Strömung und das Wasser richtig kalt.

Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir wieder am Boot an und merkten, dass dieser Ankerplatz sehr speziell war. Wir lagen in der Strömung und nicht im Wind, somit war es im Cockpit ganz schön zugig. Wir mussten uns nen Pulli anziehen, um nicht zu frieren, auch war es ganz schön laut und ein rechtes Geklapper, aber egal schön war`s. Wir wären gerne noch geblieben oder hätten einen Zwischenstopp in „Warderwick Wells“ gemacht, aber unser Termin. Vielleicht klappt´s ja, dass wir nochmal herkommen können. Weiter ging es Richtung „Shroud Cay“ mit seinen Mangrovenkanälen.

Dort kamen wir gut an, passende Tide, und los ging es mit den Dinghy die Kanäle zu erkunden, eine irre Welt. Wir sahen viele Schildkröten und Babyhaie im kristallklaren Wasser. Auch hier waren die Farben wieder beeindruckend, man kann sich gar nicht satt sehen. Wir haben sogar den Ausgang auf der anderen Seite gefunden, „Washing Machine“. Die Strömung drückt in den Mangrovenkanal, es ist ein natürlicher Strömungskanal, mit dem man sich in den Kanal treiben lassen kann. Zurück ging es den anderen Kanalarm entlang, dort mussten wir oft paddeln, da wenig Wasser. Wir erkundeten mit dem Dinghy noch einige Buchten und Strände und schipperten noch vor Sonnenuntergang zum Boot zurück. Eines ist klar, das ist eine unserer Favoriteninsel in den Exumas, auch dort wären wir gerne noch ne Nacht bzw. nen Tag geblieben, aber Termin.

Am nächsten Tag ging es zu unserem letzten Stopp vor Nassau nach „Normans Cay“, um am versunken Flugzeugfrack zu schnorcheln. Gesagt, getan.

Wir trafen dort die „Prima4“ und die „Nana“ wieder, um am nächsten Tag gemeinsam nach Nassau zu segeln.

Am Mittwochmorgen ging es früh los, um 6.30 Uhr Anker hoch, es waren 45sm nach Nassau und wenig Wind vorhergesagt. Es war eine chillige Überfahrt, mal unter Segel, mal mit Motor

#045 – Bahamas: Mayaguana – Crooked Island – Long Island

#045 – Bahamas: Mayaguana – Crooked Island – Long Island

Es hieß wieder mal früh aufstehen um vor Sonnenuntergang die Bahamas zur erreichen. Ziel war die 50sm entfernte „Abraham Bay“ auf „Mayaguana“. Unsere Ankerbucht lag hinter einem Riff. Die Empfehlung ist bei Licht diese Riffe, die wir in den Bahamas nun öfters haben werden, bei Tageslicht zu überqueren. Es können immer wieder Korallenköpfe auftauchen, die in den Seekarten nicht eingezeichnet sind, somit müssen wir wohl des Öfteren auf Sicht fahren.

Aber dafür liegt man dann relativ ruhig hinter so einem Riff. Wir hatten einen guten Segeltag, unser Okeanos lief sehr gut. Kurz vor dem Ziel trafen wir auch die Prima4 und die Nana wieder, durchquerten das Riff und ankerten nebeneinander. Zuerst hieß es Ankertauchen, wieder superklares Wasser und der Grund voll von Seesternen. Ich wusste gar nicht, dass es so viel verschieden Seesterne gibt. Mit Michi und Felix holten wir noch ein paar Conch rauf, Abendessen am nächsten Abend war gesichert.

Danach schipperten wir mit den Dinghy Richtung Riff, um noch ein bisschen zu schnorcheln. Wieder am Boot machten Markus und ich uns dran die Conch zu ernten, 4 Stück. Danach hieß es duschen und Sundowner auf der Nana. Es wurde ein netter Abend, die Sonne längst untergegangen, der Mond aufgegangen und der Wind aufgefrischt. So wurde es eine wackelige Fahrt zur Okeanos. Wir beschlossen noch in der Bucht zu bleiben, die anderen beiden Boote zog es weiter. Wir legten um und gingen an Land, wir wollten versuchen, ob es mit dem Einklarieren nicht doch klappen würde. Kaum die Bahamas betreten, kam uns gleich ein Mann entgegen, nahm uns die Leine und ein Redeschwall kam über uns. Er begrüßte uns herzlich auf seiner Insel „Mayaguana“, wo alles easy und problemlos ist. Der nächste kam und fuhr uns ins „Office“ und im Office ging es so weiter. Alle superlieb, aufgeschlossen und hilfsbereit. Leider konnten wir nicht einklarieren, aber alle waren sehr bemüht.

Das Dörfchen sehr klein und wenig los, aber auch da auf der Straße die Leute begrüßten uns gleich und wollten ein Pläuschchen mit uns halten. Kurz zur Erklärung, auf „Mayaguana“ leben 140 Leute auf 2 Dörfer verteilt, also 2mal Gumpel, da ist man halt froh, glaub ich, wenn man mal jemand anderen sieht. Für uns auf jeden Fall ein gelungener Start auf den Bahamas! Wir entschlossen uns nach kurzer Überlegung auf Grund des Windes in den nächsten Tagen weiterzuziehen nach „Plana Cays“. Wir kamen zwar in der Nacht an, aber in dieser Bucht gibt es keine Korallenköpfe und der Untergrund ist Sand, so dass im Dunkeln gut geklappt hat. Die Insel ein Traum, unbewohnt, weißer Strand, Palmen, …..

Aber trotzdem ging es früh zeitig um 9.00 Uhr los, die Vorhersage für die nächsten Tage war nicht so toll und wir wollten eine sichere Ankerbucht erreichen.

Crooked Island, „Landrail Point“ war unser ausgesuchtes Ziel, dort sollten wir gut für die nächsten Tage liegen, es war auch so. Leider mussten wir an „Attwood Harbour“ vorbei, soll sehr schön sein, aber so ist das Segeln, der Wind und die Welle sind die Chefs. Wir lagen auf jeden Fall sehr gut und das kleine Städtchen „Landrail Point“ war zwar klein, aber sehr nett. Restaurant, Lebensmittelladen, Kirche, Tankstelle, Handykartenladen und viel superfreundliche, herzliche Leute.

Wir besuchten das Dörfchen das erste Mal an einem Sonntag, die Leute saßen gemütlich im Vorgarten oder hielten einen Plausch auf der Straße, auch mit uns. Wir haben einige nette Gespräche geführt, die Leuten wollten wissen, wo wir herkommen und wie wir herkommen. Sie waren sehr erstaunt, dass wir aus Deutschland kommen und dass mit dem Segelboot kamen, sehr lustig. Wir bekamen Obst und Fisch geschenkt, total nett.

Wir blieben bis Donnerstag, machten nen Strandspaziergang zur „Pitts Town Marina“, besuchten nochmal „Landrail Point“, wir hatten einfach ein paar schöne Tage.

Frühmorgens um 7.00 Uhr ging es am Donnerstag den 18.04 los Richtung „Long Island“, wir entschieden uns wegen der Wellen auf der „Banks“ zu den „Excumas“ zu fahren, leider musste dann das einklarieren bis „George Town“ warten, aber es sei wohl kein Problem auf den Bahamas. Die Nana und die Prima4 waren früher am ausgemachten Ankerplatz und bis wir ankamen waren sie schon an Land und hatten einen Termin und ein Auto organisiert, damit wir in „Clearance Town“ einklarieren konnten. Nicht ganz üblich, aber hat geklappt. Wir hatten auf der Überfahrt einen gigantischen Fischfang, einen „Big Eye Tuna“. Eine sehr edle Sorte von Tunfisch. Noch auf See bereiteten wir ihn auf die Kühltruhe vor, Tuna sollte 24 Std auskühlen bevor man ihn verspeist. Das passte super, denn am Ankommensabend kehrten wir in der Bar vom Autoverleiher, als Dankeschön so zu sagen, ein. Am nächsten Tag entschieden wir uns nochmal hierzubleiben, weil es so schön war, und am Abend trafen wir uns auf der Prima4 zum Sushi essen. Der „Big Eye Tuna“ war wirklich ziemlich lecker!

Am Samstag ging es weiter an der Riffkante entlang Richtung Bank. Wir ankerten vor „Conch Island“, es war erst etwas unruhig, da es kein Ankerplatz im üblichen Sinne war. Wir ankerten mittendrin im Türkis. Im Laufe des Abends wurde es ruhig, ja sogar angenehm und es war der Wahnsinn wieder mal, türkis, türkis, türkis.

Am Sonntagfrüh stiegen wir in unser Dinghy und erkundeten mit Nina und Alex das nahegelegene Stückchen Insel, bei Ebbe. Es war traumhaft, mitten im nirgendwo, türkises Wasser um uns und Sandbänke und mittendrin, wir.

Mittags ging es weiter Richtung „Comer Channel“, den wollten wir am Montag durchqueren. Das ist eine Fahrrinne durch die Banks, die etwas tiefer ist als der Rest, so eine Art Straße. Am besten ist, man befährt ihn bei Hightide, bei Licht und bei wenig Wind und wenig Welle.

Das alles hatten wir am Montag und so hieß es um 6.00 Uhr Anker hoch und los. Es hat alles gut geklappt, ohne Grundberührung und wir kamen gegen Mittag in „Salt Point“ an. Am Dienstag haben wir, alle 3 Boote, uns ein Auto gemietet, 8 Sitze, und erkundeten ein bisschen Long Island. Wir fuhren zum „Dean`s Blue Hole“, das zweittiefste „Blue Hole“ auf der Welt, 202 Meter. Sehr beeindruckend das Ganze, egal ob von oben oder unter Wasser. Wir hielten uns einige Zeit dort auf, die Jungs wagten einen oder mehrere Klippensprünge, wir schnorchelten ein bisschen, plantschten im Wasser und machten einen Strandspaziergang.

Kleiner Wehmutstropfen in dieser traumhaften Umgebung, der Müll. Es lag am Strand Unmengen von Plastikmüll herum, wahrscheinlich vom Meer an Land gespült. Irgendwann packten wir unsere Sachen und fuhren wieder Richtung Boot, mit Zwischenstopp in einem netten Kaffee. Leider haben wir die „Hopkins Cave“ nicht gefunden, liegt wohl sehr versteckt und man kann sie nur mit Führer finden, wie wir im Nahhinein erfahren haben. Am späten Nachmittag kamen wir wieder am Boot an und erledigten die letzten Bootsarbeiten, genossen das tolle Wasser noch ein etwas usw..

Am nächsten Tag wollten wir um 7.30 Uhr los, wir Richtung „George Town – Great Exumas“, den anderen beiden Booten zur „Calabash Bay – Long Island“ und so trennten sich unsere Wege wieder Mal für ein paar Tage.

Kleine Anmerkung: die Bahamas sind der Wahnsinn, das türkise Wasser und die weißen Stränden sind beeindruckend. Die Bilder sind nur ein kleiner Eindruck vom Ganzen.

#044 – Turks- and Caicosinseln

#044 – Turks- and Caicosinseln

Pünktlich um 7.00 Uhr haben wir nach einem guten Frühstück den Anker hochgezogen und los ginge es Richtung Turks- and Caicosinseln. Es stand noch ganz schön Welle draußen und hatte auch gut Wind. So nach einer halben Stunde Fahrt bemerkten wir, dass unsere Logge nichts anzeigte, schlecht, da der Autopilot auch die Fahrt durchs Wasser braucht. Erst hofften wir es gibt sich und die Wellen rüttelten sie los, aber leider nein. Zum Glück kam noch eine kleine Insel, hinter dieser wir etwas Schutz vermuteten, damit Markus kurz ins Wasser konnten, um das Rädchen der Logge zu lockern. Leider war der Schutz nicht so toll, aber wir schmissen trotzdem den Anker und Markus ging angeleint ins Wasser. Es war bestimmt keine tolle Situation und absolut vermeidbar, hätten wir am Tag vorher besser geschaut, aber Markus schaffte es und die Logge funktionierte. So konnten wir mit einer Stunde Umweg wieder Ziel aufnehmen. Die Überfahrt war die ersten 1 1/2 bis 2 Tage nicht sehr angenehm, es war doch noch ganz schön Welle, aber hilft ja nichts. Dafür hatten wir gut Wind und kamen zügig voran, vorbei an der „Silverbank“. Hier kann man oft Buckelwale sehen, wir haben leider keine gesehen. Wir entschieden uns die kleine Insel „Big Sand Cay“ als Ziel anzulaufen. Am frühen Nachmittag, nach 3 ½ Tagen und 3 Nächten, erreichten wir unser Ziel. Es war der Wahnsinn, kein Boot weit und breit, vor uns weißer Strand und um uns türkis, türkisfarbenes glasklares Wasser, paradiesisch. Kleiner Haken, keine Menschenseele um uns, nur wir beide und ein Barrakuda als Bademeister, der uns die Freude ins Wasser zu springen etwas vermisste, aber egal.

Gegen Abend gesellten sich noch 2 weitere Boote hinzu, aber der Ankerbereich war groß genug für alle. Nachts um 3.00 Uhr brachen wir auf und es ging weiter über die „Caicos-Banks“ nach „Providenciales“ in die „Sapodilla Bay“. Das wir so früh losgingen hatte den Grund, dass wir pünktlich zum Sonnenaufgang in die „Caicos-Banks“ einfahren wollten. Dieses Gebiet ist nicht sehr tief, teilweise hatten wir nur 2,20m ab Wasserlinie unter uns, zeitweise sah man Steine oder Korallenköpfe kurz unter der Wasseroberfläche, gefährlich. Ich musste des Öfteren vorne am Buck stehen und Ausschau halten, ob der Weg frei war. Aber dafür war es grandios, um uns rum nur glasklares, türkises Wasser. Es war wie in einem riesigen Schwimmbecken. Sicherlich eines der Highlights unserer Reise.

Planmäßig sind wir am Ankerplatz angekommen, dort lagen dort schon die Prima4 und die Leeloo. Am Abend trafen wir uns noch auf einen Dämmerschluck. Wir verbrachten die nächsten Tage miteinander, wechselten den Ankerplatz Richtung Osten, da es hier besser war zum Ein- und Ausklarieren. Am Sonntag unternahmen wir einen Landgang und spazierten zur anderen Seite der Insel. Dort standen riesige Hotelanlagen vor einem tollen Strand. Der Strand „Grace Bay“ gehört zu den wohl schönsten Stränden der Welt.Die anderen beiden Tage verbrachten wir an Bord mit Bootsarbeiten, Wassersport usw., uns wird nicht langweilig. Leider es etwas unruhig, die Welle war ein bisschen zu mächtig, um große Ausflüge mit dem Dinghy zu unternehmen.

Die Insel „Providenciales“ hinterlässt bei uns einen etwas zwiegespaltenen Eindruck. Es gibt viele 5 Sterne Urlaubsresorts, wenig Einheimische, einfach eine richtige Urlaubsinsel mit super Tauchspots. Leider war alles etwas sehr teuer, für uns. Aber nichtsdestotrotz, glaub ich, sind die Turks- and Caicosinseln sehr eindrucksvoll, wir haben ja nur einen kleinen Ausschnitt gesehen und das Wasser ist allemal der Wahnsinn. Die letzte Nacht verbrachten wir in „Malcolm´s Road Beach“, gute Abfahrtsmöglichkeit Richtung Mayaguana, Bahamas. Hinter uns an Land ein wunderschönes Luxusresort, die Nacht über 3000€. Die Gäste durften an diesen Abend den Sonnenuntergang mit Blick auf unsere Segelboote genießen, unbezahlbar.

#043 – BVI’s (Britische Jungferninseln)

#043 – BVI’s (Britische Jungferninseln)

Wir hatten eine schöne Überfahrt zur Insel „Virgin Gorda“, die dicke Jungfrau. Es war die ganze Nacht gut Wind, wir kamen gut voran, so dass wir planmäßig gegen Mittag vor „Spanish Town“ auf „Virgin Gorda“, den Anker schmissen.

Da die Nacht gut war, wir abwechselnd schlafen konnten, gingen wir gleich zum Einklarieren. Das Städtchen wirkt sehr verschlafen, mit einer riesigen Marina, aber auch die war halb leer. Das Einklarieren ging relativ schnell, schnell waren wir 108 Dollar los und die Gewissheit, dass wir bis 16.April bleiben durften. Da nicht viel los war in „Spanish Town“ und es sehr warm war, gingen wir gleich wieder ans Boot. Dort war es sehr schaukelig, kein guter Ankerplatz für die Nacht. Da es erst Mittag war beschlossen wir ein paar Meilen weiterzuziehen Richtung zur Bucht „The Bath“, die bekannte Bucht mit den Felsformationen.

Dort trafen wir die „Nana“ und die „Prima 4“ und die „Woodpeaker“. Ein Einhandsegler aus Graz, den wir seit Barbados nicht mehr gesehen haben, voll cool. Es ist so schön „alte Bekannte“, Boote wieder zu treffen. Die Bucht war super, der Untergrund Sand, der Ausblick super, perfekt, so kann es weiter gehen in den BVIs. Wir blieben 2 Nächte besuchten „The Baths“, wanderten durch die Steine (FYI: auch Heidi Klum war schon zum Fotoshooting dort).

Weiter ging es nach „Bitter End“, im Westen von „Virgin Gorda“. Und das war der absolute Hammer bis jetzt! Das Wasser türkis, türkis, türkis, glasklar und wir mittendrin, Wahnsinn. Wir konnten uns gar nicht sattsehen.

Eine coole Happy Hour Bar gab es auch gleich in der Nähe „Saba Rocks“. Weil es so schön war, blieben wir gleich 3 Nächte. Wir packten endlich mal unser Tauchzeug aus und gingen ne Runde am Riff tauchen, schnorcheln und genossen die Zeit und trafen natürlich wieder viele Leute.

Wir trafen uns mit der Crew von „TheVoice“. Ich lernte Evelyn kurz vor dem Auslaufen in Guateloupe kennen, wir tauschten schnell Nummern und waren von da an per What´s App in Kontakt. Sie waren etwas schneller als wir und blieben extra noch ne Nacht in „Bitter End“, voll schön. Dann lernten wir auch endlich mal die Crew von der „LeeLoo“ kennen, eine Familiencrew aus München, fast, eigentlich Franken aus Würzburg und da die Wurzeln verbinden, verstanden wir uns auf Anhieb.

Es ist echt irre wieviel Leute man trifft, wir die Langzeitsegler sich auch suchen und was für tolle Menschen man kennenlernt. Am Anfang unserer Reise haben wir auf Sardinien Eva und Frank kennengelernt und Eva hat zu mir gesagt, auch ein Grund warum sie auf dem Boot lebt, man lernt soo viele unterschiedlich Menschen kennen. Damals dachte ich mir noch, wegen dem brauch ich doch nicht auf´s Boot, die lerne ich doch, wenn ich will auch daheim kennen. Ich muss so oft an Eva denken, denn ja sie hatte recht und es ist so schön und ich denke und hoffe wir haben auch ein paar neue Freunde kennengelernt, mit denen wir auch nach dem sich unsere Wege trennen noch Kontakt haben werden. Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist und so beschlossen wir weiter zu segeln zu „Peter Island“ in die Bucht „Little Harbour“. Wir konnten die 13sm segeln, schöner Wind von hinten, super. In der Bucht angekommen, war noch Platz und zum Glück die Prima 4 noch da. Michi half uns die Heckleine festzumachen, denn in dieser Bucht macht man sich am Heck mit einer Landleine fest und es war einfacher zu Dritt, vorne Anker schmeißen, hinten Landleine, Boot steuern.

Auch diese Bucht wieder super, ganz anders als vorher, fast wie am See. Kein türkises Wasser dafür viel grün, fast wie an einem See. Bewohner der Bucht, Schildkröten, Rochen, Ziegen und viele Vögel. Wir machten eine tolle Wanderung am Kamm der Insel entlang mit super Ausblick. Endlich mal wieder gscheit laufen!!!

Und auch hier trafen wir wieder „alte Bekannte“, am zweiten Abend kam eine Gruppe von Neuseeländischen Kats in die Bucht und wir kannten sie, irre. Mit einigen sind wir im Mittelmeer von Bucht zu Bucht gereist, Sardinien, Menorca, Mallorca, Ibiza, La Linea. Es war so unglaublich sie jetzt wieder zu treffen. Wir blieben vier Nächte, weil die Stimmung so super war. Wir ließen sogar die „Full Moon Party“ in der „Trellis Bay“ sausen. Es wurde der erste Geburtstag vom jüngsten Crewmitglied der „Aurora“ am Strand mit Barbecue gefeiert usw..

Am 26ten hieß es aber Leinen los, der Wind drehte und die Bucht war nicht mehr so gut und außerdem wir wollten ja weiter und die „Renegade“ hat es endlich auf die BVIs geschafft, Freude. So machten wir einen kurzen Schlag in die Bucht gegenüber nach „Tortola“ neben der Hauptstadt „Road Town“. Eine gute kleine Bucht, sicher vom Westwind, aber anscheinend noch nicht entdeckt von der Masse. Wir lagen mit der „Renegade“ und noch einem Boot fast allein also ruhig vor Anker. Wir verbrachten 2 Nächte in dieser Bucht, fuhren nach Road Town und hatten wieder mal ne super tolle Zeit mit unseren Freunden Evi und Peter, feierten unseren kleinen Großneffen Theo ordnungsgemäß.

Es immer wieder so schön mit den beiden, so lehrreich, informativ, gemütlich, lustig und ….., hoffentlich kreuzen sich unsere Wege wieder auf unserer Reise, denn jetzt hieß es erstmal Abschied nehmen.

Wir ziehen weiter Richtung „Turks- and Caicosinseln“ und die „Renegade“ bleibt noch auf den BVIs, sie warten noch auf eine Lieferung. Am 28ten war unser Ziel „Sopers Hole“, ein süßer, kleiner Hafen mit vielen Bojen und bunten Häusern mit Bars und Restaurants, es herrschte reges Treiben.

Wir fanden zum Glück ne freie Boje, an der wir uns festmachten und einen schönen Abend und ne gute Nacht verbrachten. Am nächsten Tag war der Wind gut, damit wir in „Great Harbour“ auf „Jost van Dyke“ gut ankern konnten, gesagt-getan. Wir fanden einen guten Ankerplatz in vorderste Reihe und lagen 3 Nächte super.

Die Bucht war wunderschön, mir gefiel es super. Endlich viele, viele Pelikane, ich hab so lange auf sie gewartet. Es gab auch viele andere Tiere wieder mal im Wasser, große und kleine Fische, Schildkröten, springende Rochen und an Land wieder Ziegen und viele Vögel. Es war Treffpunkt für die „Leeloo“, die „Prima4“ und „Nana“, wir hatten schöne, lustige Abende und ne gute Zeit. Trafen uns am Strand nebenan „White Bay“ zum Painkiller testen, den Originalen und natürlich zum Vergleich auch den von anderen Bars, es wurde ein unterhaltsamer Strandabend.

Die ersten Boote verließen die BVIs schon am Ostersonntag, wir entschieden uns am Montag um 7.00 zu starten, um die ca.400sm bis zu den „Turks- and Caicosinseln“ in Angriff zu nehmen. Es hat geklappt!

Abschließend zu den BVIs, die zwei Wochen waren wunderschön, absolut einen Segelbesuch wert. Das schöne war, dass die Ankerplätze nah beieinander sind, man sieht oft das Ziel schon von Weitem. Es gibt für jeden Wind ne sichere Bucht in annehmbarer Entfernung. Es sind unterschiedliche Ankerbuchten, von traumhaften türkisblauen Wasser, grüne Buchten, netten Stranddörfchen, tolle Strandbars, gute „Happy Hour“ Bars, freundliche, hilfsbereite Menschen usw.. Für uns wird es eine unvergessliche Zeit bleiben, an die wir uns schon jetzt gerne erinnern.

Es war erschreckend für uns wie viele Trümmer, kaputte Häuser, Bootsrümpfe, halb versunkene Boote, wie viel Schaden man noch vom Hurrikan Irma 2017 sehen konnte. Es hat sich von Antigua, Barbuda, St. Martin/Sint Marteen bis zu den BVIs gezogen.

#042 – Auf nach Marigot

#042 – Auf nach Marigot

In der Früh, noch im Dunkeln, um 4.00 Uhr holten wir den Anker hoch. Wir hatten ne schöne Überfahrt mit gutem Wind von hinten, so dass es vorwärts ging. Wir beschlossen aber trotzdem „St. Barths“ anzusteuern, um dort noch einen kleinen Zwischenstopp zu machen und eine Nacht zu verbringen. Wir übernachteten in einer Bucht neben der Hauptstadt Gustavia an einer Boje, es war eine gute Entscheidung. Wir kamen ohne Stress am Spätnachmittag an und konnten noch schnorcheln gehen. Ich habe noch nie so viel Schildkröten auf einmal gesehen! Wir schauten rechts, da saßen 2 am Grund und ließen sich das Gras schmecken. Blick nach links, da saß wieder eine und so ging es weiter, zwischendrin ein paar Fische und Rochen, einfach toll. Nach einem guten Abendessen und einem schönen Sonnenuntergang, beeindruckende Farbspiele, fielen wir bald in Koje.

Am nächsten Tag ging es weiter nach „Marigot“ auf St. Martin, auch dies wieder eine super Überfahrt. Kurz vor „Marigot“ trafen wir wieder auf die Renegade und wir ankerten nebeneinander in der Bucht.

Wir verbrachten die folgenden 10 Tage auf St. Martin miteinander, machten Ausflüge, kochten zusammen und saßen Abend gerne beieinander. Die Insel besteht aus 2 Teilen den französischen „St. Martin“ und den niederländischen „Sint Marteen“. „St. Martin“ gehört zu Frankreich und es wird in Euro gezahlt. „Sint Marteen“ war mal niederländisch, jetzt aber unabhängig, es wird in Gulden oder Dollar bezahlt und ist zollfrei, somit gut für uns zum Shoppen.

Am Samstag besuchten wir Philipsbourg mit dem Bus, dort kann man gut elektronische Sachen kaufen und ist der Kreuzfahrtanlegehafen von Sint Marteen.

Am Sonntag wechselten wir unsere Ankerposition und gingen in die Lagune. Unsere erste Durchfahrt durch eine Brücke. Pünktlich um 8.30 Uhr öffnete sich die Brücke, erst dürfen alle Schiffe aus der Lagune raus und dann kann man rein. Es war echt spannend, aber kein Problem. Wir fuhren erstmal an die Tankstelle, um Diesel und Wasser aufzutanken. Es lief laut super „Arschwackel“ Musik, die Tankwarte warteten tanzend und singend auf Kundschaft, alle mit nen Lachen auf den Lippen und supernett, Karibik. Alles gefühlt, Anker runter, Umgebung erkunden.

Hauptverkehrsmittel in der Lagune, das Dinghy. Leider wurde uns wieder mal bewusst, dass unseres einfach zu klein war. Wir kamen nicht ins Gleiten und somit waren wir ewig unterwegs. Um endlich richtig mobil zu sein beschlossen wir doch in ein neues Dinghy zu investieren, sie waren hier preislich o.k.. Wir merkten bald, dass es die richtige Entscheidung war, jetzt ging es endlich vorwärts. An den folgenden Tagen waren wir mit einkaufen beschäftigt. Ziel war es das Boot voll zu machen, denn hier waren die Preise noch erschwinglich, in den BVI`S und Bahamas wird es teuer werden, vor allem Bier, Wein u.ä.. Am Dienstag war Haupteinkaufstag, da hatten wir ein Auto. Am Abend fuhren wir ins Nachbardorf „Grande-Case“, da ist Dienstag Street Festival mit Essen, Musik und Grims-Grams-Ständen. Wir spazierten durch die Straße und hatten lecker Barbecue-Rippchen und eine super Tanzeinlage, ein schöner Abend.

Die folgenden Tage verbrachten wir noch mit Ersatzteilen und Lebensmittel besorgen. Am 16.März um 17.00 Uhr fuhren wir aus der Lagune, Brückenöffnungszeit, und setzten die Segel Richtung BVI´S. Wir planten eine Nachtfahrt, da es 85sm bis dahin waren.

Ah, fast vergessen, als wir am Sonntagabend in netter Runde zusammensaßen, es war schon dunkel, erschien auf einmal am Himmel ein helles Licht. Erst vermuteten wir, dass es Scheinwerfer seien könnten, aber das Licht kam von oben. Flugzeug fiel auch weg, das war nicht so hell. Es war echt spuky. Wie wir später erfahren haben, war es ein Raketenstart aus Florida. Es wurden wohl wieder ein paar Starlink-Satelliten ins All geschickt. Beeindruckend.

#041 – Antigua und Barbuda

#041 – Antigua und Barbuda

Zeitig nach dem Frühstück um acht ging es los Richtung Antigua. Es war eigentlich guter Wind vorhergesagt, doch es kam anders. Der Wind war sehr unbeständig, sehr böig, die Richtung passte auch nicht ganz und zu guter Letzt kam ein Squall nach dem anderen. Wir mussten dazu motoren, aber wir kamen in „Falmouth Harbour“ auf Antigua an. „Falmouth Harbour“ heißt die Bucht neben dem berühmten „Englisch Harbour“. Wir suchten uns einen guten Ankerplatz in fast erster Reihe. Auch hier trafen wir alte Bekannte wieder, diesmal war es die „Maltese Falcon“. Das ist das sechst größte Segelschiff und wir sahen sie immer wieder seit unserem Start in Livorno. Markus klarierte in „English Harbour“ im „Nelson`s Dockyard“ ein, wir hatten Glück es war kurz vor 16.00 Uhr und es klappte noch. Den Rest des Abends genossen wir den Blick von Bord und unser Boot. Am nächsten Tag hieß es Landgang, juhu. Wir besuchten das geschichtsträchtig „Nelson`s Dockyard“, kurz gesagt eine alte Kaserne im englischen Stil von Lord Nelson. Es war echt ne tolle Atmosphäre und auch sehr interessant. Wir wanderten auf nen Aussichtpunkt am Eingang der Bucht. Es ist sehr beeindruckend, was die Natur da geformt hat. Im Hafen wieder angekommen hatten wir ein interessantes Gespräch mit einer holländischen Ruderin. Sie ruderte in 68 Tagen über den Atlantik, Wahnsinn. Eine super Frau, wir hatten ein cooles Gespräch. Wir erkundeten noch ein bisschen die Umgebung, bevor wir wieder zurück auf`s Boot gingen.

Am 21.Feb kam abends die Renegade in der Bucht an, nach dem Einklarieren genehmigten wir uns ein „Ankommbier“.

Am nächsten Tag, 22.Feb, hatte Evi Geburtstag und wir planten einen Ausflug zusammen. Nach einer Besprechung mit Vormittagsgeburtstagssekt war klar, wir trafen uns um 17.00 Uhr und wandern zum Aussichtspunkt „Shirley Heights“. Es war eine lustige, anstrengende und abwechslungsreiche Wanderung mit tollen Ausblicken. Ein Stück konnten wir per Anhalter mit auf den Berg fahren, zum Glück, denn es war sehr warm. Wir ließen den Tag mit Reegae Musik und grandiosen Ausblick am „Shirley Heights“ ausklingen. Wir hatten einige lustige Begegnungen mit einer holländischen Familie und „Sexy“, der an die Touristen geflochtene Hütte, Blumen und Tiere verkaufte. Etwas beschwipst genehmigten wir uns ein Taxi um wieder nach „Faltmouth Harbour“ zu gelangen. Wir hatten nen lustigen Abend!!!

Am nächsten Tag standen Bootsarbeiten auf den Plan, genauer gesagt Motorwartung und Ölwechsel. Schnell wurde klar, dass neu Keilriemen hermussten und so fuhren wir mit den Bus nach „St. John`s“, der Inselhauptstadt. Die Keilriemen waren schnell gefunden und so konnten wir noch ein bisschen Sightseeing machen. Antigua war sehr gegensätzlich, auf der einen Seite die farbige Bevölkerung, die in Hütten lebt und nicht sehr reich ist und dann die „Weißen“ Einwanderer, die in großen Häusern lebt und große Autos fährt, im Bus saßen nur farbige und wir. Und dann noch die Kreuzfahrttouristen, für die alles inszeniert wird. Es war ein sehr interessanter Aufenthalt.

Gegen Abend fuhren wir wieder zurück zum Boot, die Busse waren sehr voll, Feierabend. Leider passten die Keilriemen nicht, aber Markus hatte mit dem Mann im Geschäft schon vereinbart, dass er nochmal kommen kann und sie umtauschen kann, super Kundenbetreuung. Er fuhr also Samstagmorgen nach „St. John`s“, um neue Keilriemen zu besorgen und zum Glück diesmal passten sie. Da nun alles kontrolliert und ausgetauscht war, wir die Umgebung genug erkundete hatten zog es uns weiter. Wir ankerten zusammen mit der Renegade bei „Green Island“, hinter einem Riff. Es war ein paradiesischer Spot, erstmal für uns so richtig Karibikfeeling. Wir blieben gleich 3 Nächte, weil es so toll war. Es hätte auf Antigua noch so viel zu erkunden gegeben, eine wunderschöne Insel, vielleicht kommen wir nächstes Jahr nochmal vorbei.

Für uns ging es weiter nach „Barbuda“, nicht weniger paradiesisch. In der „Coco Point“ Bucht viel der Anker und irre, das türkise Wasser und der lange, menschenleere, weiße Strand.

Es war so schön!!!! Es lagen auch einige bekannte Boote dort, so hat man sich gleich wohl gefühlt. Wir verbrachten die Zeit mit Strandspaziergängen, schnorcheln usw..

Peter und Evi tauchten mit uns Conch-Muscheln und zeigten uns wie wir das Fleisch aus der Muschel bekamen und wie diese zubereitet wurde. Lecker!

Wir sahen Lobster, nen Ammenhai, Rochen und vieles mehr beim Schnorcheln und viele Fregatten-Vögel fliegen. Die Tage auf Barbuda genossen wir sehr, zum ersten Mal so richtiges Langzeitseglerfeeling. Wir hatten einige Gespräche mit Einheimischen, die mit den Folgen des Hurrikans „Irma“ 2017 noch zu kämpfen hatten, die Spuren waren noch deutlich zu sehen. Sie wollen ihre Insel schützen, auch vor Investoren aus dem Ausland, die Land günstig erwarben (die schönsten Flecken) und Hotelanlagen zu nah am Strand und Meer bauten. Es war kein Fundament vorhanden, der Sand wir von Wind und Welle abgetragen, die Gebäude waren somit nicht sicher und es war schon beim Bau klar, dass in kurzer Zeit nur noch Ruinen am Strand übrigblieben. Schade für die schöne, fast unberührte Insel. Ich könnte noch viel erzählen, aber Bilder sagen mehr als Worte. Auch die schönste Ankerbucht hat ihre Zeit und wir wollen ja weiter, Richtung Bahamas, so hieß als der Wind günstig war auf nach „St. Martin“.