Wir sind jetzt eine Woche, von „Charleston,SC“ bis nach „Beaufort, NC“, im ICW gefahren. Eine abwechslungsreiche Fahrt, mal nicht wegen des Wetters, sondern wegen der Natur. Wir fuhren die ganzen 200sm im Intracoastal Waterway (ICW), da die Windrichtung sich nicht änderte und es einfach mal schön war sich nicht nach dem Wind zu richten und keine Welle zu haben. Wir fuhren am Freitag den 14.06 in „Charleston“ los, gleich die erste Brücke war schon eine Schwenkbrücke, d.h. sie hat einen Drehpunkt in der Mitte und dreht um 90°, aufregend.
Gleich darauf folgt die zweite Brücke, eine feste Brücke mit 65feet Durchfahrtsmaß, jetzt stellte sich raus, ob ich richtig gemessen habe. Alles gut gegangen, ohne Schaden durchgekommen. Es schaut von unten irre aus, man denkt immer es reicht nicht. Wir motorten, begleitet von noch einem Segelboot, entlang grüner Sumpfflächen, dazwischen Häuser mit Anlegestegen und immer wieder wurden wir von Motorbooten überholt. Wir sahen viele Vögel, viele Pelikane und Delphine, Alligatoren, es gab viel zu schauen. Es war echt auch mal wieder schön grün, statt blau zu sehen, obwohl das Wasser war, schon braun, sumpfbraun, da war das türkis schon angenehmer.
Gegen 19.00 Uhr suchten wir uns einen Ankerplatz mitten im nirgendwo. Es war wunderschön und ein genialer Sonnenuntergang, leider fanden die Moskitos das genauso schön. Am nächsten Tag zeitig in der früh planten wir zu starten, denn auch der Sonnenaufgang und das Licht danach war wunderschön.
Wir fuhren raus aus dem Naturschutzgebiet, an Georgtown vorbei in eine ganz andere Landschaft. Dieses Mal führte die Wasserstraße durch Wald und etwas weiter im Landesinneren. Da Samstag war und der Waterway auch als Naherholungsgebiet genutzt wird, war ziemlich viel los, viele, viele Motorboote, Jetski und Rennboote. Aber auch wieder eine tolle Natur, viele Vögel, diesmal auch Weißkopfseeadler.
Irgendwann bog der Waterway wieder mehr Richtung Meer ab und auch die Bebauung und somit die Brücken nahmen zu. Heute hatten wir zwei kritische Brücken, eine deren Höhe nicht genau bestimmt war 64 feet oder 65 feet oder so, also lieber bei Niedrigwasser durch und eine Schwenkbrücke, bei der immer ein bisschen die Ungewissheit da ist, ob sie aufgemacht wird. Alles ging gut, der Zeitpunkt passte genau. Nur jetzt hatten wir ein Problem, es war schon Nachmittag, der nächste Ankerplatz 6 Std entfernt, zu weit, da würden wir erst im Dunkeln ankommen. Es gab dazwischen einige Marinas, aber diese waren sehr teuer 2,5-3 Doller pro feet und es gab ein „Freedock“ an einem Restaurant, aber eigentlich durfte man da nicht übernachten. Wir entschlossen uns es doch zu versuchen und als dann noch ein Gewitter mit Regen kam, war klar wir sind einfach mal unwissend und legen am „Freedock“ an. Es war eine gute Entscheidung. Das Dock war nicht nur für 1 Restaurant, sondern für ein ganzes Vergnügungsviertel, so hatten wir noch nen unterhaltsamen Abend mit bummeln, Livemusik und Amerikanern, die sehr interessant zu beobachten sind. Es gab keine Beschwerden, dass unser Boot die ganze Nacht da lag, im Gegenteil wir waren eine kleine Attraktion und wir bekamen sogar ne Nachricht auf unseren Internetseite.
Am nächsten morgen ging es wieder zeitig los und die erste Brücke gleich nach dem Dock war wieder eine Schwenkbrücke mit einem sehr netten Brückenwart. Wir beschlossen heute nicht mehr so weit zu fahren, es war doch ziemlich anstrengend. Wir mussten die ganze Zeit auf andere Boote achten und die Wassertiefe und Strömung im Blick behalten. Die erste Idee war es bis „Southport“ zu fahren, der Ankerplatz war aber nicht so toll und so schipperten wir noch 1,5Std nach „Caroline Beach“. Bei „Southport“ ist eine größere Ein- bzw. Ausfahrt zum Meer und ein Stück des Waterway geht Offshore, da merkten wir erstmal was für Welle und Wind draußen war, zum Glück können wir unsere Route frei wählen. Am Montag waren wir nur kurz unterwegs, ein vorher festgesetztes Etappenziel war „Wilmington“, es war nur 2 Std von unseren Übernachtungsplatz entfernt. Dort wollten wir 2 Nächte bleiben, etwas die Gegend erkunden, einkaufen, auftanken usw.. Es war sehr schön, guter Ankerplatz, sehr touristisch mit tollem Strand und guten Einkaufsmöglichkeiten, diesmal Lidl. Das erste Laugenhörnle seit ewiger Zeit.
Dienstag früh ging es aber dann weiter, unser zweites Etappenziel „Beaufort, NC“ war nur noch 75sm entfernt. Zuerst hieß es tanken (Diesel und Bier) und dann wie so oft als erstes eine Schwenkbrücke, diese macht nur zur vollen Stunde auf, weiter ging es zur nächsten, diese macht jede halbe und volle Stunde auf. Alles geschafft nun konnten wir entspannt die Fahrt genießen. Wir fuhren nur 30sm, denn da war ein super Ankerplatz, direkt am Militärgelände, aber wie auf einem See. Wir waren in dieser Nacht ca. 10 Boote, auch mal wieder schön und darunter 2 Reinke.
Am nächsten Tag um acht ging es los, die erste Brücke wieder eine Schwenkbrücke, die nur zur vollen Stunde aufmacht.
Aber diesmal war das Anker lichten nicht ganz so einfach, die Kette war über und über mit Schlamm voll und wir mussten sie zu zweit raufholen, einer der die Kette bediente und einer der mit dem Schrubber säuberte, aber auch das hat geklappt. Im Konvoi mit 3 Segelbooten fuhren wir heute auf der Wasserstraße entlang, war auch mal wieder schön nicht so allein zu sein. Am späten Nachmittag haben wir nach 7 Schwenkbrücken und ca.20 festen Brücken unser zweites Etappenziel erreicht, „Beaufort, NC“.
Ein sehr schönes kleines Städtchen, ein bisschen touristisch, aber sehr gemütlich. Wir beschlossen ein paar Nächte hierzubleiben, weil es uns wohl fühlten und weil am Montag etwas Sch… Wetter vorhergesagt wurde, Wind, Regen, Gewitter.
Weiter soll es den „Intralcostal Waterway“ nach „Norfolk, Virginia“ gehen, ca.180 sm.
24.06.2024, Beaufort, North Carolina