#046 – Wir fahren durch die Exumas

Mittwoch, 24.04.2024 Törn nach „Georg Town – Great Exuma“. Wir hatten wieder mal nen tollen Segeltag, guten Wind von der richtigen Richtung und nicht zu viel Welle.

So kamen wir relaxed um ca. 15.00 Uhr am Ankerfeld vor dem „Sand Dollar Beach“ an und ankerten neben der „LeeLoo“. Spontan, nach einem Ankerbier, ging es gleich weiter zur „Chat`N`Chill Bar“.

Das ist ne coole Beachbar mit Picknick Area, Beachvolleyballfeld usw. und Rochen zu streicheln. Wir genehmigten uns nen Drink „Bahama-Mama“ und ein Beachvolleyballmatch. Oh, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Volleyball gespielt habe, man hat es gemerkt, dass es einige mehr Jahre her ist. Es war ein entspannter, schöner Spätnachmittag mit Freunden, verschiedener Nationen. Abends schmissen wir noch mal das Dinghy an und besuchten mit Lena und Dirk den „Festplatz“ in Georgetown. Es war nämlich genau zu dieser Zeit die jährliche „Exuma Regatta“, ein großes Event für die Einheimischen und Segler. Es wird mit traditionellen Booten gesegelt, keine Hochleistungsregattaboote, aber diese gehen ganz schön ab, ähnlich wie in Martinique. Es war ganz schön was los, karibisch laut, viel Musik, viel gute Stimmung, viel Alkohol und alle tanzten irgendwie ein bisschen umher. Am nächsten Tag ging es für die „LeeLoo“ weiter Richtung Norden, sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, sie wollen zurück ins Mittelmeer segeln. Wir genossen die Zeit in und um Georgetown. Am Donnerstag erkundeten wir erst ein bisschen Georgtown, sahen bei der Regatta zu und gönnten uns einen riesen Becher Eis aus dem Supermarkt zu Mittag.

Danach schipperten wir mit dem Dinghy zum Beach in nördlicher Richtung. Dort entdeckten wir eine nette Bar, die „De Sand Bar“, und nen voll coolen Grillplatz und nen super Strand, der Sand fein wie Mehl.

Da für die folgenden Tage mehr Wind vorhergesagt wurde und unser Ankerplatz nicht ganz optimal war, ankerten wir am Freitagmorgen um, Richtung Grillplatz und ;Mehlsandstrand“, vor den „Monument Beach“. Das war eine gute Entscheidung! Freitagabend machten wir ein Feuer am „FlipFlop Beach“ und grillten zusammen mit der „Dilli Dally“ und der „Avalon“. Zwei deutsche Boote, die schon ein Jahr länger als wir unterwegs sind, die wir hier kennengelernt haben. Es war ein guter Abend, aber leider fand dieser nach Sonnenuntergang ein schnelles Ende, denn die Stechmücken kamen, wie auf Knopfdruck und in Scharren, so dass uns nur die Flucht auf`s Boot übrigblieb.

Am Samstag erkundeten wir „Stocking Island“. Wir wanderten über die Insel (500m) zur anderen Seite, zur Meer zugewandten Seite, da merkten wir erst wieviel Wind und Welle es draußen wirklich hatte. Wir „stiegen“ etliche Höhenmeter zum Aussichtspunkt auf, von dort hatten wir einen tollen Blick über die Bucht.

Sonntagabend bekamen wir ne Einladung an den „Sand Dollar Beach“, unser Bootsnachbar hat dort eine Schaukel gebaut, es war Einweihung mit Lagerfeuer. Wieder mal ein schöner Abend mit vielen Leuten vieler Nationen. Wir überlegten erst, dass wir am Montag weiterziehen wollten, haben am Samstag schon eingekauft und wären fast startklar gewesen, aber plötzlich hat sich ein Interessent für unser kleines Dinghy aufgetan, Thomas aus Schweden mit der „Pura Vida“. Markus hat in Facebook seinen Sucheintrag gelesen, mit ihm kontaktet und er war sehr interessiert, leider noch in Long Island. Wir beschlossen einen Tag zu warten, er beschloss schneller nach Georgtown zu kommen und so hatten wir für Dienstagabend ein Date. Es war richtig und gut, dass wir gewartet haben, das Wetter war sowieso nicht so toll und Thomas hat sich so gefreut über das Dinghy, es war grad schön ihm zuzuschauen. Er hat seines verloren und in den Bahamas ohne Dinghy ist man aufgeschmissen.

Am Mittwochmorgen um acht zogen wir bei Regen den Anker und los ging es nach „Rudders Cay“. Das Wetter wurde besser im Laufe des Tages und leider der Wind weniger, aber egal wir kamen zeitig an und konnten noch ein bisschen schnorcheln (Schildkröten, Rochen, Piano mit Meerjungfrau). In der Bucht trafen wir viele bekannte Boote. Wir lagen nun auf der Westseite der Bahamas, auf der „Banks“. Das ist eine Sandbank, die sich an der Westseite der Bahamas entlang zieht. Man muss sehr auf die Tiefen aufpassen, auf die Tide und auf die Strömung. Dafür gibt es aber kaum Welle und „Bahama-Türkis“ gefärbtes Wasser, neue Farbe in meinem Farbverständnis. Am Donnerstagmorgen war Low-Tide, wir hatten vielleicht noch 10 cm unterm Kiel, Markus konnte auf Zehenspitzen stehen. Er nutzte dies gleichmal, um endlich mal das Unterwasserschiff zu putzen. Es war zwar im Vergleich zu anderen noch gut sauber, aber der erste Bewuchs zeigte sich und es war grad einfach praktisch. Mittags segelten wir weiter Richtung „Farmers Cay“. Für diesen Tag mussten wir leider noch mal raus aus der „Banks“ (zu seicht) in den offenen Atlantik. Es war sehr wenig Wind, wir motorten die meiste Zeit, es waren aber nur 2 Std. Am frühen Nachmittag fuhren, wir unter Spannung und mit höchster Konzentration, durch den „Cut“. Das ist sehr tricky, die Tide muss passen, wegen der Strömung und es war Strömung. Aber wir haben mit unserer Okeanos alles gut gemeistert, sind gut durchgekommen und haben einen schönen Ankerplatz gefunden.

Nachmittags machten wir eine kleine Wanderung mit der „Prima4“ und der „Nana“ zu einer Höhle mit Wasserbecken und Fledermäusen, mal was anderes und auch ganz schön. Gegen Abend kam die „Avalon“ noch dazu und wir verabredeten uns am Abend zum Sundowner an Land, es wurden dann aber zwei…… Leider mussten wir am nächsten Tag schon weiter wir hatten ja unseren Visatermin am 10.05 in Nassau und es gab unterwegs noch so viele schöne Plätze. Wir segelten weiter Richtung „Black Point“ und es war ein traumhaftes Segeln. Diesmal konnten wir auf der „Banks“ bleiben, der Wind hat gepasst, die Richtung, die Stärke und keine Welle, das hat der Okeanos gefallen. Wir kamen mittags, früher als gedacht, in „Black Point“ an. Das Wasser am Ankerplatz war grandios und endlich einfach ankern, rein und gut ist. Wir setzten uns gleich ins Dinghy, um das Dörfchen zu erkunden, total nett.

Wir überlegten lange, ob wir nicht die Nacht hierbleiben wollten und erst am nächsten Tag weiter segeln, aber wir wollten ja in die „Thunderballgrotte“. Diese Unterwasserhöhle erkundet man am besten bei Low-Tide und diese war am Morgen, also wären wir zu spät dort, wenn wir hier blieben. Schweren Herzen zogen wir weiter, aber wir behalten “Black Point“ als Stopp im Hinterkopf, wenn wir wieder runter Richtung Karibik fahren. Am Spätnachmittag kamen wir am Ankerplatz in „Big Major Cay“ direkt vor den „echten Bahama-Schweinen“ an. In echt sind sie nicht so schön wie auf den Foto`s und auch ganz schön groß, Schweine halt. Wir fuhren mit den Dinghy hin und sie kamen gleich in unsere Richtung gelaufen. Eine amerikanische Familie ist auch mit den Dinghy neben uns gestrandet, sie hatten einen Beutel mit Äpfeln dabei, die sie Stück für Stück verfüttern wollten. Wollten. Ein Schwein war schlauer, stieg mit den Vorderbeinen auf`s Boot und schnappte sich den Beutel und weg waren die Äpfel. Dumm gelaufen.

Wir fuhren weiter zum nächsten Strand und entdeckten wieder so ein nettes Fleckchen wie in Georgtown und wir beschlossen am nächsten Abend hier zu grillen. Beim Zurückschippern viel uns auf, dass die „Pura Vida“ und die „Avalon“ auch hier vor Anker lagen. Wir erzählten von unserer Idee mit dem Grillen und alle waren mit von der Partie.

Am nächsten Morgen ging es zeitig los Richtung „Thunderballgrotte“, sehr beeindruckend. Man schnorchelt durch einen kleinen Spalt in die Grotte, in dieser schwimmen viel Fische und die Ausgänge unter Wasser schimmerten in einem märchenhaften blau.

Am Nachmittag erkundeten wir ein bisschen „Staniel Cay“, auch ein schönes Örtchen, etwas touristischer als „Black Point“, aber o.k.. Abends packten wir unsere Sachen zum Grillen und los ging es Richtung Strand. Es waren schon einige Leute dort, diese nahmen uns gleich in ihren „Kreis“ auf. Es wurde ein lustiger, bunter Abend. Wir saßen mit Amerikanern, Canadiens, Belgiern, Schweden und wir Deutschen zusammen und irgendwie verständigten wir uns, es war wirklich schön und lustig. Wir bekamen neue Tipps zum Angeln und neues Equipment, Tipps zu Ankerplätzen und Marinas in den USA, Visitenkarten und Einladungen. Thomas verabschiedete sich, ihn werden wir wohl so schnell nicht wieder sehen, er tritt die Rückreise über den Atlantik an.

Für uns hieß es am nächsten Tag weiterziehen, der 10te naht. Wir haben uns einen schönen Ankerplatz im Naturschutzgebiet in der Nähe des „Aquariums“ ausgesucht. Es war eine spannende Anfahrt, erst konnten wir gut segeln und dann motorten wir durch die „Banks“, teilweise hatten wir nur noch 1,50 auf der Logge stehen. Es hat alles geklappt, wir sind nicht aufgelaufen, haben keinen Stein oder Korallenkopf gestreift, die Logge passt und ich habe vorne Ausschau gehalten. Jetzt sind wir ganz schön froh um unser Schiff, jetzt macht es sich bezahlt – 1,35m Tiefgang – jetzt in den Bahamas ist es perfekt. Markus hat uns einen beeindruckenden Ankerplatz ausgesucht, es war Low-Tide und um uns herum nicht viel Wasser.

Wir ließen das Dinghy ins Wasser und erkundeten die Umgebung, machten ne kleine Wanderung zu einer Höhle und schnorchelten im Aquarium. Die Unterwasserwelt dort war beeindruckend, aber es war viel Strömung und das Wasser richtig kalt.

Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir wieder am Boot an und merkten, dass dieser Ankerplatz sehr speziell war. Wir lagen in der Strömung und nicht im Wind, somit war es im Cockpit ganz schön zugig. Wir mussten uns nen Pulli anziehen, um nicht zu frieren, auch war es ganz schön laut und ein rechtes Geklapper, aber egal schön war`s. Wir wären gerne noch geblieben oder hätten einen Zwischenstopp in „Warderwick Wells“ gemacht, aber unser Termin. Vielleicht klappt´s ja, dass wir nochmal herkommen können. Weiter ging es Richtung „Shroud Cay“ mit seinen Mangrovenkanälen.

Dort kamen wir gut an, passende Tide, und los ging es mit den Dinghy die Kanäle zu erkunden, eine irre Welt. Wir sahen viele Schildkröten und Babyhaie im kristallklaren Wasser. Auch hier waren die Farben wieder beeindruckend, man kann sich gar nicht satt sehen. Wir haben sogar den Ausgang auf der anderen Seite gefunden, „Washing Machine“. Die Strömung drückt in den Mangrovenkanal, es ist ein natürlicher Strömungskanal, mit dem man sich in den Kanal treiben lassen kann. Zurück ging es den anderen Kanalarm entlang, dort mussten wir oft paddeln, da wenig Wasser. Wir erkundeten mit dem Dinghy noch einige Buchten und Strände und schipperten noch vor Sonnenuntergang zum Boot zurück. Eines ist klar, das ist eine unserer Favoriteninsel in den Exumas, auch dort wären wir gerne noch ne Nacht bzw. nen Tag geblieben, aber Termin.

Am nächsten Tag ging es zu unserem letzten Stopp vor Nassau nach „Normans Cay“, um am versunken Flugzeugfrack zu schnorcheln. Gesagt, getan.

Wir trafen dort die „Prima4“ und die „Nana“ wieder, um am nächsten Tag gemeinsam nach Nassau zu segeln.

Am Mittwochmorgen ging es früh los, um 6.30 Uhr Anker hoch, es waren 45sm nach Nassau und wenig Wind vorhergesagt. Es war eine chillige Überfahrt, mal unter Segel, mal mit Motor

Ein Gedanke zu „#046 – Wir fahren durch die Exumas

  • Mai 14, 2024 um 2:03 pm Uhr
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    Sehr tolle Geschichte, sehr beeindruckende Ziele und sehr viel erlebt.

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