#028 – Die letzten Seemeilen im Mittelmeer

Momentan liegen wir vor Gibraltar mit Blick auf den Felsen und es ist die letzten 2 oder 3 Wochen einiges passiert.

Am 18.September früh um 8.00 Uhr ging es aus dem Wasser. Wir sind zeitig aufgestanden, um pünktlich am Kran zu stehen. Es war nicht sicher, ob es klappen würde, denn es war sehr viel Wind. Aber dank der Marineros und des Fahrkönnens von Markus und unserer guten Teamarbeit hat es geklappt und wir konnten ausgekrant werden.

Wir verbrachten eine Woche in der Werft an Land. Wir lebten in dieser Zeit auch auf dem Boot, was etwas anstrengend, aber o.k.. Duschen und WC`s waren vorhanden und sauber, ansonsten war es etwas staubig. Wir lernten viele interessante Leute kennen, mit vielen Ideen und unterschiedlichen Zukunftsplänen. Besonders schön war es Mel und Udo zu treffen, mit denen wir uns gleich gut verstanden und die Zeit im „Gefängnis“ etwas angenehmer wurde. Wir hatten uns einiges vorgenommen in dieser Woche und das Meiste auch geschafft, fast pünktlich am 25. Sept konnten wir wieder ins Wasser zurück.

Das Erste als wir wieder zurück am Platz waren war, dass wir den Wasserschlauch angesteckt haben und unsere Okeanos vom Staub befreit haben, puh war die dreckig. Wir machten noch die eine oder andere Reparatur und Verbesserung am Boot (WC-Schläuche tauschen, Wartungen der Rollreffanlagen, usw…), spazierten am Strand oder gingen ins (kalte) Wasser und trafen uns auf das eine oder andere Bier mit den Bekannten, die wir hier kennengelernt haben. Es war wirklich eine schöne Zeit in Almerimar.

Am Donnerstag den 28sten ging es nach fast 3 Wochen Almerimar los Richtung Gibraltar, die letzten Seemeilen auf dem Mittelmeer. Wir waren 31 Std bis La Linea unterwegs. Zeitweise war wenig Wind oder es war Wind, wir hatten 3kt Gegenströmung, so mussten wir viel motoren. Es war eine beschwerliche Überfahrt, obwohl Vollmond war, hat es uns ganz schön angestrengd. Wir fuhren an der Seefahrtsstraße entlang und mussten immer wieder nach den großen Tankern Ausschau halten.

Nachts wurde es jetzt auch ziemlich feucht und kalt. Wir waren froh endlich den Felsen von Gibraltar zu sehen und in Linea im Hafen anzukommen. Es war schon ein komisches und schönes Gefühl das Mittelmeer(fast) hinter uns zu lassen und ins Neue zu segeln (am Schluss hatten wir super Wind und Strömung). La Linea ist noch Spanien, liegt sehr schön mit Blick auf den Felsen von Gibraltar.

Erstmal hieß es ankommen und chillen. Es ist verblüffend wie schnell man die Strapazen der letzten Nacht oder Tage vergessen hat, wenn man angekommen ist. Am nächsten Tag frühstückten wir erstmal ausgiebig und machten Klarschiff. Am Nachmittag spazierten wir nach Gibraltar, England. Das lustige ist, dass man über das Rollfeld laufen muss, wenn man nach Gibraltar Stadt will. Ungefähr so wie bei einem Bahnübergang, Schranke auf-kein Flugzeug-laufen, Schranke zu-Flugzeug-warten.

Es ist dort wirklich ein Stück England mit Pub`s, roten Briefkästen, roten Telefonhäuschen und Fußball.

Am Samstag spielte Tottenham gegen Liverpool, wir schauten in nen Pub ein bisschen zu, sehr emotional. Am Sonntag war ein wunderschöner Tag, blauer Himmel und keine Wolken, so beschlossen wir den Tag zu nutzen und eine Wanderung am-um-auf den Felsen zu machen. Es war ein anstrengender, aber wunderschöner Tag, mit viel laufen (juhu).

Am Sonntagabend kam Matt noch auf ein Bier zu uns auf`s Boot. Er und seine Familie starteten auch in der Cala di Medici, Markus lernte ihn beim Bootsschrauben den Winter über kennen. Sie und einige andere Boote, die uns immer wieder begegneten (Uno, ein Kat, mit dem wir seit Sardinien immer wieder mal in einer Bucht zusammen lagen oder Endless Summer, sie lernten wir in Almerimar kennen) starteten am Dienstag Richtung Kanaren (super Wetterfenster diese Woche). Wir haben noch einiges zu tun am Boot, um es Atlantik fest zu machen, vor allem aufräumen, damit nichts klappert, Federringe austauschen und abkleben und noch mehr.

Außerdem haben wir uns entschieden in Marokko noch nen Stop einzulegen. Wir haben ja keinen Stress und uns wurde ein Besuch in Tanger von vielen empfohlen. So werden wir wohl noch etwas in La Linea bleiben, bis wir mit den Bootsarbeiten fertig sind und das Wetterfenster auch für uns gut ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert