#034 – Überfahrt auf die Kapverden

Endlich war es so weit, es ging los, Mittwoch 6.Dez.2023, auf Richtung Kapverden. Wir haben 8-9 Tage auf See geplant. Die ersten paar Meilen liefen wir unter Motor und dann hieß es „Segel hoch“, es lief wirklich gut, wir hatten guten Wind.

Um 18.00 Uhr machten wir das Boot für die Nacht klar, Großsegel reffen, alles nochmals überprüfen. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Pesto, die aßen wir noch gemeinsam. Nun hieß es schichten, ich legte mich erst hin und Markus hatte Wache. Er weckte mich so gegen 11.00 Uhr und meine Schicht begann. Leider nahm der Wind und die Welle zu, etwas unangenehm, und beim erneuten Schichtwechsel mussten wir das Groß ins zweite Reff binden (Segel verkleinern). Wir haben die Abmachung, dass wir auf See nur ans Vordeck gehen, wenn beide an Deck sind und nur mit Sicherheitsweste, was sich auch bewährt hat. Leider hat mir die kurze hohe Welle etwas zugesetzt und ich kämpfte ein bisschen mit Seekrankheit. Es war aber alles im Rahmen, ich konnte halt nichts unter Deck machen, d.h. kochen ging nicht. Im Liegen ging es mir ganz passabel, ich konnte immer Kleinigkeiten Essen (Zwieback, Nudelsuppe) und Trinken (Wasser und Tee), so konnte ich meine Schichten übernehmen und Markus konnte etwas schlafen und zur Ruhe kommen. Unser Seglerleben auf dem Wasser funktioniert gut, Wind und Welle wurden angenehmer und so ging es mir am dritten Tag wieder gut und ich konnte wieder alle Pflichten übernehmen. Es spielte sich alles ein, morgens frühstückten wir zusammen (Tee und Porridge), danach chillten wir (Erholung von der Nachtschicht), haben gelesen usw. Mittag gab es was frisches zu Essen und Nachmittags gab es auch irgendwie immer was zu tun oder wir schauten einfach in die Weite des Meeres. Abends bevor es dunkel wurde, machte Markus seinen Rundgang, ob alle Schekel noch zu und gesichert waren, Leinen o.k. usw., dann passten wir die Segel für die Nacht an, aßen zusammen noch zu Abend (warm) und dann ging der Erste schlafen und für den anderen begann die Schicht. Es war echt entschleunigend. Wir sahen andere Boote nur auf dem AIS, nicht aus der Nähe. Doch, einmal kam in Markus Schicht um ca. 6.30 Uhr ein Segelboot ziemlich nahe. Es war leider weder auf dem AIS noch auf dem Radar zu sehen, ist aber alles gut gegangen. Es war aber ganz gut, dass kein Verkehr war, so waren unsere Schichten nachts nicht so anspruchsvoll und wir konnten nachts auch in der Schicht ein bisschen „schlafen“. Der, der Schicht hatte stellte sich den Wecker auf 20 Minuten und machte somit alle 20 Minuten nen Rundumblick, checkte die Lage und die Segel und konnte dann wieder ruhen oder lesen oder ……. Leider sahen wir kaum Tiere, ein paar Vögel, einen Schmetterling und ein paar Fliegende Fische, das war`s und einen Fisch am Haken. Ja juhu wir hatten endlich mal wieder Angelglück! Und genau die richtige Größe für uns. Markus machte den Fisch Kühlschrank bereit und so verbrachte er 24 Std in der Kühlung bis er von uns verzehrt wurde.

Am Mittwoch, den 13.12.2023 kamen wir in Mindelo, Sao Vicente, Kapverden, an. Nach 7 Tage und 3 Std, ist besser gelaufen als gedacht, fiel der Anker vor Mindelo, direkt neben der Renegade. Leider hat das „Land in Sicht“-Feeling nicht eingesetzt, da es sehr, sehr diesig war, Saharastaub. Wir genehmigten uns erstmal unser „Anlege Bier“ oder auch zwei, räumten das Boot auf und haben unseren Fisch gebraten. Er war sehr lecker!!! Danach schliefen wir erstmal 10 Std durch.

Kleiner Rückblick: unsere längste Überfahrt bis jetzt. Es ist alles gut gelaufen, nichts kaputt gegangen, wir haben uns gut eingespielt, haben nen guten Flow mit dem Boot, Segel passen, also bis jetzt „Daumen hoch“. Ich hätte nicht gedacht, dass mir die langen Überfahrten so gefallen. Am Beginn unserer Reise war es halt ein notwendiges Übel, gehört halt auch dazu. Aber wenn Wind und Welle passen, ist es wirklich toll auf dem Meer. Die Weite ist Wahnsinn, die Sterne in der Nacht sind irre und einfach sich treiben lassen ist wirklich super. Das Kochen ging gut und sogar duschen konnten wir ganz normal. Markus und ich sind auch auf See ein dolles Team, so macht es echt Spaß.

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