Zeitig nach dem Frühstück um acht ging es los Richtung Antigua. Es war eigentlich guter Wind vorhergesagt, doch es kam anders. Der Wind war sehr unbeständig, sehr böig, die Richtung passte auch nicht ganz und zu guter Letzt kam ein Squall nach dem anderen. Wir mussten dazu motoren, aber wir kamen in „Falmouth Harbour“ auf Antigua an. „Falmouth Harbour“ heißt die Bucht neben dem berühmten „Englisch Harbour“. Wir suchten uns einen guten Ankerplatz in fast erster Reihe. Auch hier trafen wir alte Bekannte wieder, diesmal war es die „Maltese Falcon“. Das ist das sechst größte Segelschiff und wir sahen sie immer wieder seit unserem Start in Livorno. Markus klarierte in „English Harbour“ im „Nelson`s Dockyard“ ein, wir hatten Glück es war kurz vor 16.00 Uhr und es klappte noch. Den Rest des Abends genossen wir den Blick von Bord und unser Boot. Am nächsten Tag hieß es Landgang, juhu. Wir besuchten das geschichtsträchtig „Nelson`s Dockyard“, kurz gesagt eine alte Kaserne im englischen Stil von Lord Nelson. Es war echt ne tolle Atmosphäre und auch sehr interessant. Wir wanderten auf nen Aussichtpunkt am Eingang der Bucht. Es ist sehr beeindruckend, was die Natur da geformt hat. Im Hafen wieder angekommen hatten wir ein interessantes Gespräch mit einer holländischen Ruderin. Sie ruderte in 68 Tagen über den Atlantik, Wahnsinn. Eine super Frau, wir hatten ein cooles Gespräch. Wir erkundeten noch ein bisschen die Umgebung, bevor wir wieder zurück auf`s Boot gingen.
Am 21.Feb kam abends die Renegade in der Bucht an, nach dem Einklarieren genehmigten wir uns ein „Ankommbier“.
Am nächsten Tag, 22.Feb, hatte Evi Geburtstag und wir planten einen Ausflug zusammen. Nach einer Besprechung mit Vormittagsgeburtstagssekt war klar, wir trafen uns um 17.00 Uhr und wandern zum Aussichtspunkt „Shirley Heights“. Es war eine lustige, anstrengende und abwechslungsreiche Wanderung mit tollen Ausblicken. Ein Stück konnten wir per Anhalter mit auf den Berg fahren, zum Glück, denn es war sehr warm. Wir ließen den Tag mit Reegae Musik und grandiosen Ausblick am „Shirley Heights“ ausklingen. Wir hatten einige lustige Begegnungen mit einer holländischen Familie und „Sexy“, der an die Touristen geflochtene Hütte, Blumen und Tiere verkaufte. Etwas beschwipst genehmigten wir uns ein Taxi um wieder nach „Faltmouth Harbour“ zu gelangen. Wir hatten nen lustigen Abend!!!
Am nächsten Tag standen Bootsarbeiten auf den Plan, genauer gesagt Motorwartung und Ölwechsel. Schnell wurde klar, dass neu Keilriemen hermussten und so fuhren wir mit den Bus nach „St. John`s“, der Inselhauptstadt. Die Keilriemen waren schnell gefunden und so konnten wir noch ein bisschen Sightseeing machen. Antigua war sehr gegensätzlich, auf der einen Seite die farbige Bevölkerung, die in Hütten lebt und nicht sehr reich ist und dann die „Weißen“ Einwanderer, die in großen Häusern lebt und große Autos fährt, im Bus saßen nur farbige und wir. Und dann noch die Kreuzfahrttouristen, für die alles inszeniert wird. Es war ein sehr interessanter Aufenthalt.
Gegen Abend fuhren wir wieder zurück zum Boot, die Busse waren sehr voll, Feierabend. Leider passten die Keilriemen nicht, aber Markus hatte mit dem Mann im Geschäft schon vereinbart, dass er nochmal kommen kann und sie umtauschen kann, super Kundenbetreuung. Er fuhr also Samstagmorgen nach „St. John`s“, um neue Keilriemen zu besorgen und zum Glück diesmal passten sie. Da nun alles kontrolliert und ausgetauscht war, wir die Umgebung genug erkundete hatten zog es uns weiter. Wir ankerten zusammen mit der Renegade bei „Green Island“, hinter einem Riff. Es war ein paradiesischer Spot, erstmal für uns so richtig Karibikfeeling. Wir blieben gleich 3 Nächte, weil es so toll war. Es hätte auf Antigua noch so viel zu erkunden gegeben, eine wunderschöne Insel, vielleicht kommen wir nächstes Jahr nochmal vorbei.
Für uns ging es weiter nach „Barbuda“, nicht weniger paradiesisch. In der „Coco Point“ Bucht viel der Anker und irre, das türkise Wasser und der lange, menschenleere, weiße Strand.
Es war so schön!!!! Es lagen auch einige bekannte Boote dort, so hat man sich gleich wohl gefühlt. Wir verbrachten die Zeit mit Strandspaziergängen, schnorcheln usw..
Peter und Evi tauchten mit uns Conch-Muscheln und zeigten uns wie wir das Fleisch aus der Muschel bekamen und wie diese zubereitet wurde. Lecker!
Wir sahen Lobster, nen Ammenhai, Rochen und vieles mehr beim Schnorcheln und viele Fregatten-Vögel fliegen. Die Tage auf Barbuda genossen wir sehr, zum ersten Mal so richtiges Langzeitseglerfeeling. Wir hatten einige Gespräche mit Einheimischen, die mit den Folgen des Hurrikans „Irma“ 2017 noch zu kämpfen hatten, die Spuren waren noch deutlich zu sehen. Sie wollen ihre Insel schützen, auch vor Investoren aus dem Ausland, die Land günstig erwarben (die schönsten Flecken) und Hotelanlagen zu nah am Strand und Meer bauten. Es war kein Fundament vorhanden, der Sand wir von Wind und Welle abgetragen, die Gebäude waren somit nicht sicher und es war schon beim Bau klar, dass in kurzer Zeit nur noch Ruinen am Strand übrigblieben. Schade für die schöne, fast unberührte Insel. Ich könnte noch viel erzählen, aber Bilder sagen mehr als Worte. Auch die schönste Ankerbucht hat ihre Zeit und wir wollen ja weiter, Richtung Bahamas, so hieß als der Wind günstig war auf nach „St. Martin“.
Vielen Dank für die Berichte und die schönen Bilder- da täts mir auch gefallen 😎 . Alles Gute für eure weitere Reise.
LG Bernd