Wir hatten eine schöne Überfahrt zur Insel „Virgin Gorda“, die dicke Jungfrau. Es war die ganze Nacht gut Wind, wir kamen gut voran, so dass wir planmäßig gegen Mittag vor „Spanish Town“ auf „Virgin Gorda“, den Anker schmissen.
Da die Nacht gut war, wir abwechselnd schlafen konnten, gingen wir gleich zum Einklarieren. Das Städtchen wirkt sehr verschlafen, mit einer riesigen Marina, aber auch die war halb leer. Das Einklarieren ging relativ schnell, schnell waren wir 108 Dollar los und die Gewissheit, dass wir bis 16.April bleiben durften. Da nicht viel los war in „Spanish Town“ und es sehr warm war, gingen wir gleich wieder ans Boot. Dort war es sehr schaukelig, kein guter Ankerplatz für die Nacht. Da es erst Mittag war beschlossen wir ein paar Meilen weiterzuziehen Richtung zur Bucht „The Bath“, die bekannte Bucht mit den Felsformationen.
Dort trafen wir die „Nana“ und die „Prima 4“ und die „Woodpeaker“. Ein Einhandsegler aus Graz, den wir seit Barbados nicht mehr gesehen haben, voll cool. Es ist so schön „alte Bekannte“, Boote wieder zu treffen. Die Bucht war super, der Untergrund Sand, der Ausblick super, perfekt, so kann es weiter gehen in den BVIs. Wir blieben 2 Nächte besuchten „The Baths“, wanderten durch die Steine (FYI: auch Heidi Klum war schon zum Fotoshooting dort).
Weiter ging es nach „Bitter End“, im Westen von „Virgin Gorda“. Und das war der absolute Hammer bis jetzt! Das Wasser türkis, türkis, türkis, glasklar und wir mittendrin, Wahnsinn. Wir konnten uns gar nicht sattsehen.
Eine coole Happy Hour Bar gab es auch gleich in der Nähe „Saba Rocks“. Weil es so schön war, blieben wir gleich 3 Nächte. Wir packten endlich mal unser Tauchzeug aus und gingen ne Runde am Riff tauchen, schnorcheln und genossen die Zeit und trafen natürlich wieder viele Leute.
Wir trafen uns mit der Crew von „TheVoice“. Ich lernte Evelyn kurz vor dem Auslaufen in Guateloupe kennen, wir tauschten schnell Nummern und waren von da an per What´s App in Kontakt. Sie waren etwas schneller als wir und blieben extra noch ne Nacht in „Bitter End“, voll schön. Dann lernten wir auch endlich mal die Crew von der „LeeLoo“ kennen, eine Familiencrew aus München, fast, eigentlich Franken aus Würzburg und da die Wurzeln verbinden, verstanden wir uns auf Anhieb.
Es ist echt irre wieviel Leute man trifft, wir die Langzeitsegler sich auch suchen und was für tolle Menschen man kennenlernt. Am Anfang unserer Reise haben wir auf Sardinien Eva und Frank kennengelernt und Eva hat zu mir gesagt, auch ein Grund warum sie auf dem Boot lebt, man lernt soo viele unterschiedlich Menschen kennen. Damals dachte ich mir noch, wegen dem brauch ich doch nicht auf´s Boot, die lerne ich doch, wenn ich will auch daheim kennen. Ich muss so oft an Eva denken, denn ja sie hatte recht und es ist so schön und ich denke und hoffe wir haben auch ein paar neue Freunde kennengelernt, mit denen wir auch nach dem sich unsere Wege trennen noch Kontakt haben werden. Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist und so beschlossen wir weiter zu segeln zu „Peter Island“ in die Bucht „Little Harbour“. Wir konnten die 13sm segeln, schöner Wind von hinten, super. In der Bucht angekommen, war noch Platz und zum Glück die Prima 4 noch da. Michi half uns die Heckleine festzumachen, denn in dieser Bucht macht man sich am Heck mit einer Landleine fest und es war einfacher zu Dritt, vorne Anker schmeißen, hinten Landleine, Boot steuern.
Auch diese Bucht wieder super, ganz anders als vorher, fast wie am See. Kein türkises Wasser dafür viel grün, fast wie an einem See. Bewohner der Bucht, Schildkröten, Rochen, Ziegen und viele Vögel. Wir machten eine tolle Wanderung am Kamm der Insel entlang mit super Ausblick. Endlich mal wieder gscheit laufen!!!
Und auch hier trafen wir wieder „alte Bekannte“, am zweiten Abend kam eine Gruppe von Neuseeländischen Kats in die Bucht und wir kannten sie, irre. Mit einigen sind wir im Mittelmeer von Bucht zu Bucht gereist, Sardinien, Menorca, Mallorca, Ibiza, La Linea. Es war so unglaublich sie jetzt wieder zu treffen. Wir blieben vier Nächte, weil die Stimmung so super war. Wir ließen sogar die „Full Moon Party“ in der „Trellis Bay“ sausen. Es wurde der erste Geburtstag vom jüngsten Crewmitglied der „Aurora“ am Strand mit Barbecue gefeiert usw..
Am 26ten hieß es aber Leinen los, der Wind drehte und die Bucht war nicht mehr so gut und außerdem wir wollten ja weiter und die „Renegade“ hat es endlich auf die BVIs geschafft, Freude. So machten wir einen kurzen Schlag in die Bucht gegenüber nach „Tortola“ neben der Hauptstadt „Road Town“. Eine gute kleine Bucht, sicher vom Westwind, aber anscheinend noch nicht entdeckt von der Masse. Wir lagen mit der „Renegade“ und noch einem Boot fast allein also ruhig vor Anker. Wir verbrachten 2 Nächte in dieser Bucht, fuhren nach Road Town und hatten wieder mal ne super tolle Zeit mit unseren Freunden Evi und Peter, feierten unseren kleinen Großneffen Theo ordnungsgemäß.
Es immer wieder so schön mit den beiden, so lehrreich, informativ, gemütlich, lustig und ….., hoffentlich kreuzen sich unsere Wege wieder auf unserer Reise, denn jetzt hieß es erstmal Abschied nehmen.
Wir ziehen weiter Richtung „Turks- and Caicosinseln“ und die „Renegade“ bleibt noch auf den BVIs, sie warten noch auf eine Lieferung. Am 28ten war unser Ziel „Sopers Hole“, ein süßer, kleiner Hafen mit vielen Bojen und bunten Häusern mit Bars und Restaurants, es herrschte reges Treiben.
Wir fanden zum Glück ne freie Boje, an der wir uns festmachten und einen schönen Abend und ne gute Nacht verbrachten. Am nächsten Tag war der Wind gut, damit wir in „Great Harbour“ auf „Jost van Dyke“ gut ankern konnten, gesagt-getan. Wir fanden einen guten Ankerplatz in vorderste Reihe und lagen 3 Nächte super.
Die Bucht war wunderschön, mir gefiel es super. Endlich viele, viele Pelikane, ich hab so lange auf sie gewartet. Es gab auch viele andere Tiere wieder mal im Wasser, große und kleine Fische, Schildkröten, springende Rochen und an Land wieder Ziegen und viele Vögel. Es war Treffpunkt für die „Leeloo“, die „Prima4“ und „Nana“, wir hatten schöne, lustige Abende und ne gute Zeit. Trafen uns am Strand nebenan „White Bay“ zum Painkiller testen, den Originalen und natürlich zum Vergleich auch den von anderen Bars, es wurde ein unterhaltsamer Strandabend.
Die ersten Boote verließen die BVIs schon am Ostersonntag, wir entschieden uns am Montag um 7.00 zu starten, um die ca.400sm bis zu den „Turks- and Caicosinseln“ in Angriff zu nehmen. Es hat geklappt!
Abschließend zu den BVIs, die zwei Wochen waren wunderschön, absolut einen Segelbesuch wert. Das schöne war, dass die Ankerplätze nah beieinander sind, man sieht oft das Ziel schon von Weitem. Es gibt für jeden Wind ne sichere Bucht in annehmbarer Entfernung. Es sind unterschiedliche Ankerbuchten, von traumhaften türkisblauen Wasser, grüne Buchten, netten Stranddörfchen, tolle Strandbars, gute „Happy Hour“ Bars, freundliche, hilfsbereite Menschen usw.. Für uns wird es eine unvergessliche Zeit bleiben, an die wir uns schon jetzt gerne erinnern.
Es war erschreckend für uns wie viele Trümmer, kaputte Häuser, Bootsrümpfe, halb versunkene Boote, wie viel Schaden man noch vom Hurrikan Irma 2017 sehen konnte. Es hat sich von Antigua, Barbuda, St. Martin/Sint Marteen bis zu den BVIs gezogen.
Hallo Ute, tolle Reise!! Ich wünsche Euch weiterhin viel Freude dabei und schicke Euch viele Grüße aus Feuchtwangen von SL-Kollegin Beate Strauß