#055 – USA, Charleston – weiter der Kälte entfliehen

#055 – USA, Charleston – weiter der Kälte entfliehen

Wie geplant sind wir wieder um 7.30 Uhr los, Ziel Ankerplatz „Mile Hammock Bay“. Alles lief soo gut, wir hatten nur eine Swingbridge kurz vor dem Ankerplatz, die zwar nur zur vollen Stunde aufmacht, aber es machte den Anschein, dass wir es um 14.00 Uhr schaffen würden. Und dann kurz davor, ne dreiviertel Stunde vor dem Ankerplatz, die Erkenntnis, dass eine neue Brücke gebaut wird und diese zwischen 8.00 Uhr und 12.00 Uhr und 13.00 Uhr und 17.00 Uhr zu ist. So mussten wir und ein Kat drei Stunden vor der Brücke ankern und warten.

Und leider hieß das auch, dass die letzte Stunde eine Nachtfahrt wird, nicht schön, aber da mussten wir durch. Hoffentlich geht alles gut, zum Glück waren wir nicht allein. Um ca. 18.00 Uhr sind wir gut im Dunkeln in der Bucht angekommen. Es lagen schon einige Boote darin, aber wir fanden noch ein Plätzchen und hatten ne ruhige Nacht. Am nächsten Morgen hieß es um 8.00 Uhr „Anker hoch“. Leider kamen wir nicht weit. Kurz nach der Ankerbucht hatte sich eine Sandbank aufgebaut, die in der Seekarte nicht eingezeichnet war und wir liefen voll auf. Einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon sind wir aufgelaufen. Aber auch hier waren wir nicht allein, einem kanadischen Boot ging es genauso. Der nette Kanadier wollte uns noch helfen und hat unseren Anker mit Hilfe seines Dinghis ausgeschmissen. Es war eigentlich nicht so schlimm, wir mussten halt wieder ein paar Stunden warten, bis das Wasser stieg, denn als wir aufsetzten, war zum Glück Lowtight. Um halb elf konnten wir weiter, langsam schlängelten wir uns durch die Sandbank. Es dauerte ca. ne Stunde bis wir endlich wieder im Kanal waren. Danach lief es ganz gut, wir hatte noch 2 Klappbrücken vor uns, bevor wir an unserem Ziel waren, „Wrightsville Beach“. Wir beschlossen uns für eine oder zwei Nächte einen Hafen in „Wrightsville Beach“ zu gönnen, da mehr Wind, in Böen bis 40kt, vorhergesagt war. Leider machte die eine Brücke nur alle halbe Stunde auf und die andere nur zur vollen Stunde, dazwischen lag eine Stunde Fahrtzeit. Wir verpassten die 17.00 Uhr Brücke knapp und mussten so auf die 18.00 Uhr Öffnung warten. Das hieß wieder mal warten. Wir ankerten vor der Brücke, voll in der Strömung, sehr interessant, das Strömungsankern. Zum Glück war die Marina gleich hinter der Brücke, somit mussten wir im Dunkeln nicht weit fahren. Es halfen uns 2 supernette Jungs vom Hafen beim Anlegen, wir lagen gut und sicher für den morgigen Tag. Ein aufregender Tag ging gut zu Ende! Am nächsten Tag wehte es ganz schön, wir waren froh so gut und sicher zu liegen. Am Ankerfeld, um die Ecke, slippten einige Boote. Wir verbrachten einen chilligen Tag am Boot. Am Donnerstag, der Wind war vorüber, das Wetter hat sich beruhigt, wir waren ausgeruht und konnte es für uns weitergehen. Da die Bedingungen gut waren und wir ja schnellstmöglich in den Süden wollten, gingen wir für diesen Törn Offshore, 150sm nach Charleston. Es war eine ruhige Überfahrt die Wellen waren gut, der Wind mäßig (wir motorten dazu), die Nacht war gut, aber kalt.

Wir kamen schneller als geplant nach ca. 24 Std in Charleston an. Juhu, wieder ein gutes Stück Richtung Süden geschafft. Allerdings vibrierte das Boot (Rehling) bei der Einfahrt nach Charleston ein bisschen komisch, aber vielleicht war die starke Strömung daran schuld, dachten wir. Wir verbrachten zwei schöne Tage in Charleston, ein bisschen Weihnachtstimmung schnuppern.

Gut erholt zogen wir am Sonntag weiter und eine neue Überraschung wartete auf uns.

#054 – USA – Los geht`s – nach Beaufort

#054 – USA – Los geht`s – nach Beaufort

Juhu, Sonntag am späten Nachmittag ist das BMS gekommen!!! Wir haben es sofort eingebaut und, zum Glück; es hat alles geklappt, die Batterien sind wieder einsatzfähig.

Am Montag früh um 8.00 Uhr ging`s endlich los, es war zwar superkalt und es ging ganz schön Wind, aber egal wir wollten endlich los. Ziel für den heutigen Tag war Hamilton bei Norfolk ca. 42sm. Wir waren dick eingepackt, 3 Hosen, 4 bzw. 5 Schichten Oberbekleidung, dicke Handschuhe und Mützen. Es war erträglich, aber nicht toll, aber zum Glück schien die Sonne und wärmte uns ein bisschen. Noch vor Sonnenuntergang sind wir am Ankerplatz angekommen und es begrüßten uns 3 Pelikane. Der Ankerplatz war ruhig, wir hatten ein Wahnsinns Abendrot und eine gute Nacht. Am nächsten Morgen ging es zeitig weiter, Ziel für die Nacht das „Dismal Swap Besucher Dock“. Wir entschieden uns wieder durch den Kanal zu shippern, da am Donnerstag viel Wind vorhergesagt wurde und den wollten wir in Elizabeth City am Free Dock abwettern. Das erste Ziel für heute war die „Deep Creek“ Schleuse um 13.30 Uhr, aber zuerst mussten wir „durch“ Norfolk. Da war ziemlich viel Verkehr, Frachtschiffe, Kriegsschiffe (mit einem hatten wir sogar Funkkontakt), Schlepper, Delphine und Wartezeiten vor geschlossenen Eisenbahnbrücken.

Wir schafften es aber pünktlich, sogar überpünktlich, zur Schleuse. Leider schleuste uns der Wärter nicht früher, obwohl wir das einzige Schiff waren, und er hatte die Ruhe weg. Wir hingen eine Stunde in Schleuse und Brücke bis wir unsere Fahrt fortsetzten konnten.

Dadurch waren wir erst spät an unseren Übernachtungsplatz, dem Free Dock am Visitorcenter, genau als es dunkel wurde. Diese Nacht war ziemlich kalt, unsere Heizung war wieder mal Gold wert. Am Morgen um 7.00 Uhr war an den Scheiben am Boot Frost.

Wir zogen unsere Schichten Klamotten an und los ging es, zum Glück war kein Wind und die Sonne wärmte uns bald, so dass es erträglich war. Unser erster Stopp war die „ South Mills“ Schleuse um 11.00 Uhr. Dort ging alles wie am Schnürchen, auch da waren wir früher da, aber die Wärterin schleuste uns gleich und so wir hingen nur ne halbe Stunde in Schleuse und Brücke, weiter ging`s nach Elizabeth City.

Wir konnten schon um 14.30 Uhr am Free Dock an der Uni festmachen und hatten noch 2 Helfer, besser geht`s nicht. Nach ca. einer Stunde hatten wir nen Schlüssel zu den nahegelegenen Duschen und nen Schlüssel für ein Auto, damit wir am nächsten Tag noch Besorgungen machen konnten, perfekt. Wir wollten noch nen Heizschlauch, der durch`s Boot bis in die vordere Kajüte reichte, denn es sollte diese Nacht sehr kalt werden, -4°C bis -7°C. Der Nordwind brachte Kälte mit. Es wurde zwar nicht so kalt, aber wir hatten/haben es im Boot auf jeden Fall supergemütlich und warm.

Am Freitag ging es weiter Richtung Alligator River, leider mit einer Überraschung. Beim Start waren wir noch sehr zuversichtlich, die Brücke in Elizabeth City öffnet wie geplant um 7.30 Uhr, es war nicht ganz so kalt wie erwartet. Zwei Stunden später war es nicht mehr so toll, der Bilgenalarm ging an, wir hatten Wasser im Motorraum. Markus fand gleich den Verursacher, die Salzwasserpumpe zum Motorkühlen leckte. Ich schöpfte zwei Eimer Wasser raus und wir beobachteten das Ganze.

Zum Glück wurde es nicht schlimmer, das Wasser wurde nur ein bisschen mehr. Die Pumpe musste also schon länger lecken und wir hatten es nicht gemerkt. In Zukunft sollten wir vielleicht öfters in den Motorraum schauen. Die Fahrt lief super und wir kamen schon um 15.00 Uhr am Ankerplatz an. Erstmal stand die Reparatur, nein der Austausch, der Salzwasserpumpe (Markus ganz zuversichtlich) und das Trockenlegen des Motorraums an. Aber alles nicht so einfach. Die Pumpe war schnell ausgetauscht, doch leider kam kein Wasser aus dem Auspuff, Sch…. Also Pumpe wieder ausbauen. Leider hatten wir das falsche Ersatzteil dabei, alles passte, bis auf die Welle. Also Alte auseinanderbauen, Dichtringe tauschen, fetten und die Alte wieder einbauen, mit der Hoffnung, dass sie dicht blieb bzw. mit dem Gedanken morgen wieder Motorraum entwässern. Da hat uns der Nikolaus ein tolles Geschenk gemacht!

Am nächsten Tag hieß es um 7.30 Uhr „Anker hoch“. Die Nacht war wieder mal ziemlich kalt und der Morgen auch, aber es half ja nichts wie wollen ja in den Süden. Wir beschlossen in Belhaven keinen Stopp einzulegen und gleich weiterzufahren, unser Ankerplatz für diese Nacht irgendwo im südlichen Gale Creek. Wir hatten uns ein gutes, ruhiges Plätzchen für die Nacht ausgesucht, der Anker fiel pünktlich zum Sonnenuntergang. Während der Fahrt schaute ich jede Stunde in den Motorraum, um nachzusehen ob die Salzwasserpumpe leckte, und zum Glück tropfte sie nicht mehr, die Pumpe scheint erstmal dicht zu sein. Zum Glück kann Markus solche Sachen reparieren und hat immer wieder eine Idee und zum Glück  haben wir so viel an Werkzeug und Ersatzteilen dabei. Highlight des Tages, Crossing Reh. Ja, in Amerika muss man nicht nur auf der Teerstraße auf Rehe achten, nein auch auf der Wasserstraße. Vor uns durchquerte ein schwimmendes Reh den ICW.

Am nächsten Morgen ging der Anker wieder um 7.30 pünktlich hoch, heute war das Ziel Beaufort. Es lief gut, es war wärmer, wir kamen gut voran und die Pumpe leckte nicht. Der Anker in Beaufort fiel um 15.00 Uhr, schön, endlich mal noch ein bisschen auf dem Boot draußen sitzen, ein Bier trinken und die Sonne und den Tag genießen. Und Freude das erste Etappenziel geschafft!!! Aber keine Zeit zum Ausruhen morgen geht`s zeitig weiter, am Mittwoch soll es regnen und ganz schön winden, da wollten wir in Carolina Beach sein zum Abwettern.

#053 – USA – Deltaville – zurück zum Boot

#053 – USA – Deltaville – zurück zum Boot

Nach unplanmäßigen 3 Monaten Heimurlaub, 4 Wochen später als geplant, landeten wir an Halloween in New York. Dort verbrachten wir noch eine Nacht in Queens und schauten uns ein bisschen das Halloween treiben in den USA an.

Am nächsten Tag holten wir unseren Mietwagen ab und machten uns auf den Weg nach Deltaville zu unserer Okeanos, 600km. Im Gepäck hatten wir einiges für`s Boot, wir sind mit 4 Koffern gereist. Wir haben einiges an Ersatzteilen in Deutschland besorgt und unter anderen auch einen neuen Propeller. Spät am Abend sind wir angekommen in Deltaville, aber noch bevor es dunkel wurde, zum Glück. Das Boot scheinbar in einen guten Zustand, erstmal kein erkennbarer Schimmel und keine Getiere im Boot, juhu. Wir wurden auf ein Ankommensbier und ein Nachtessen auf`s Nachbarboot, eine Schweizer Reinke, eingeladen und konnten erstmal entspannen.

Das Wetter war herbstlich angenehm und wir waren guter Dinge. Wir hatten einiges zu tun die nächsten Tage, Unterwasseranstrich, Propeller wechseln, Solarplatten ergänzen, ein neues Update für den Autopiloten , Nähen, sauber machen usw..

Eigentlich waren wir ganz gut im Plan, hatten nach 2,5 Wochen schon nen Krantermin zu Einwässern und dann der Schock. Beim Propeller montieren merkte Markus, dass wir Spannung/Strom auf dem Boot hatten, bei einen Aluboot gar nicht gut. Also Krantemin abgesagt und auf Fehlersuche gegangen. Bei der Demontage des alten Propellers war aber nichts. Wir haben das halbe Boot, den Schaltschrank, auseinandergenommen, gemessen, geprüft, Kabel abgeklemmt, wieder angeklemmt und und und, Telefonjoker Wolfgang, Peter und Nicolai kontaktiert. Dann kam Markus noch die Idee bei der anderen Reinke die Spannung auf die gleiche Weise zu messen und siehe es war genauso. Tom war sich sicher, dass bei ihm nichts schieflief, er hat einen eingebauten Ampermesser an Bord. Am Samstagnachmittag, nach dem wir nochmal überlegt haben, was die letzten Tage so war, kam uns in den Sinn, dass es geregnet hat und die Sicherung vom Landstrom ausfiel und Markus an der Steckdose war und den Stecker gezogen hat. Und einfach so, da uns nichts mehr anderes einfiel, steckte er den Stecker des Landstroms nochmal aus und drehte in einmal und stecke ihn wieder ein und unser Problem war weg. Irre. Peter hat uns schon gewarnt vor dem komisch verlegten Landstrom in Amerika. Da der Krantermin weg war und wir schon mal an der Batterieeinheit waren, tauschte Markus noch ein DC/DC Ladegerät für unser Lithiumbatterien . Beim Recherchieren im Internet bemerkten wir nämlich, dass unser Alter plötzlich nicht mehr für Lithiumbatterien zugelassen war. Jetzt wurde uns auch klar, warum unsere neue Lichtmaschine von Nassau so schnell kaputt war. Alle Teile waren, dank der guten Geschäfte in Deltaville schnell besorgt, neuer Krantermin Freitag. Beim Rumschrauben plötzlich ein neues Stromproblem, unser BMS ist in die Knie gegangen, kaputt. Warum auch immer, jetzt. Schitt kein Strom mehr an Bord, denn es läuft alles über die Batterien. Stimmung ganz weit unten. Wir wollten los, es wurde kalt hier. Markus hat zwar zum Glück noch von Deutschland aus ne Dieselheizung bestellt, aber auch die braucht zum starten Strom. Erstmal raus aus dem Chaos und schön Essen gehen mit den anderen, Nina und Elio von der Loustic und Sybil und Tom von der Playa. Manchmal ist es nicht schlecht sich abzulenken und morgen wieder neu anzufangen.

Und so war es auch. Am Abend ist Markus noch Idee gekommen, dass er ja genau für diesen Fall, für die Atlantiküberquerung, eine Lösung parat hatte. So klemmten wir in der Nacht die Bugstrahl-AGM Batterie an und wir hatten zumindest wieder Strom, um auf den Boot mit Landstrom zurecht zu kommen. Am nächsten Morgen bestellten wir gleich ein, nein zwei, neue BMS. Es war gar nicht so einfach welche zu bekommen. Eigentlich sollten sie am Montag oder Dienstag hier sein.

Heute ist Donnerstag, Thanksgiving, und unser Paket ist immer noch nicht da. Wir hoffen, dass es morgen kommt. Die Loustic ist am Montag los und die Playa will morgen los. Wir sind zumindest schon mal im Wasser, seit Dienstag, und wären so weit startklar. Es wird wirklich langsam Zeit, denn jetzt wird es nachts ganz schön kalt. Aber zum Glück haben wir unseren Heizer!

Heute gibt es noch ein kleines Highlight. Da Thanksgiving ist, haben wir uns einen Turkey gegönnt. Momentan brutzelt er auf dem Grill und es riecht schon sehr lecker, dazu gibt es Blaukraut und Süßkartoffel. Denn schließlich lassen wir uns die Laune nicht vermiesen.

#052 – New York, New York

#052 – New York, New York

Am Samstag den 20sten ging es endlich los. Taschen packen, alle Fenster zu, Seeventile zu und Abdeckplane übers Boot und tschüss sagen. Wir lassen die Okeanos nun ca. 2 Monate hier in der Stingray Bootswerft allein hier stehen. Mit Elio und Nina fahren wir bis kurz vor Washington DC, um weiter mit dem Bus nach New York zu fahren, für mich ne riesen Freude. Endlich um 1.30 Uhr kamen wir am Busbahnhof in Newark, New Jersey an. Weiter ging es mit dem „Uber“ an unsere Unterkunft, immer im Blick, das Empire State Building. Am nächsten Tag, nach einem guten Frühstück, ging es los nach Manhattan, New York.

Zum Glück war es Sonntag und es war etwas weniger los in der City. Wir schlenderten ein bisschen durch die Straßen, versuchte uns zu orientieren und ließen die Umgebung etwas auf uns wirken, für mich überwältigend. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns das Empire zu besuchen, denn heute hatten wir gutes Wetter. Auch hier hatten wir Glück, es war nicht viel los und wir mussten nicht in der Schlange stehen. Es war sehr interessant, wir bekamen viel Info über den Bau und die Aussicht aus den 86sten und 102ten Stock war überwältigend.

Am Nachmittag erholten wir uns im Central Park, der riesig ist. Wir ließen den schönen, eindrucksvollen Tag mit einem Spaziergang am Hudson River mit Blick auf die Skyline ausklingen.

Am nächsten Tag stand der „Financial District“ mit dem „Battery Park“, den Blick auf die „Liberty“ , der „Wall Street“ und dem „Ground Zero“  auf den Plan. Wir fuhren mit der Fähre über den „Hudson River“, auf der Fahrt konnten wir einen guten Blick auf die „Liberty“ werfen. Wir liefen den „Battery Park“ entlang zur „Brooklyn Bridge“ weiter die „Wall Street“ entlang zu Börse. Von dort aus ging es zu den Brunnen der Twin Towers. Puh viel Input und viel laufen.

Am Nachmittag schlenderten wir den „Broadway“ entlang, durch die verschiedenen Viertel bis zum „Time Square“. Völlig fertig (28km gelaufen) und mit neuen Eindrücken voll, beschlossen wir, dass es für heute genug ist und wir in unsere Unterkunft zurückfahren. Am Dienstag ging es zur edlen „Fifth Avenue“ und dem „Rockefeller Center“. Leider war das Wetter heute nicht so schön, immer wieder regnete es etwas, so dass es leider keinen Sinn machte auf das „Rockefeller“ zu gehen, denn die Sicht war Bescheiden.

Nachmittags erholten wir uns auf dem Zimmer. Mit neuer Energie ging es am Abend nochmal los. Wir genossen nochmal das rege Treiben in der City und die Aussicht in einer „Rooftopbar“. Leider müssen wir uns von New York verabschieden, denn am Donnerstagfrüh ging es los zum Flughafen.

Wir entschieden uns mit Bus, Subway und Airtrain zum „KFC“ zu fahren, hat alles gut geklappt und nur ca. 10 Doller per Person gekostet. Planmäßig startet unser Flieger Richtung Frankfurt. Es wäre alles super gewesen, guter Flug, nur 6 ½ Std Flugzeit, neuer Flieger, wir hatten Platz, da der Flieger nicht voll war, aber da machten uns leider die „Klimakleber“ nen Strich durch die Rechnung. Wir kamen mit 6 Std Verspätung, Landung Düsseldorf und Busfahrt, in Frankfurt völlig erschöpft an. Auch mein Bruder und meine Schwägerin, die in Frankfurt auf uns warteten, waren vom langen Warten etwas fertig, aber die Wiedersehensfreude überwiegte der Müdigkeit.

Ja, wir sind in Deutschland! Wir haben uns entschlossen eine kleine Auszeit von Boot zu nehmen und die Hurricansaison in Deutschland zu verbringen.

#051 – USA – Unsere OKEANOS geht an Land

#051 – USA – Unsere OKEANOS geht an Land

Am 5.Juli früh um 9.00 Uhr ging es weiter Richtung Norden, unser Ziel Yorktown. Wir mussten auf dem Elizabeth River raus in die Cheseapeake Bay. Wir fuhren entlang des Frachtschiffhafens und entlang der Marineschiffe. Wir sahen U-Boote, Flugzeugträger, ein Sanitätsschiff und etliche andere Boote der amerikanischen Marine, bevor es raus ging.

Als das Wasser wieder breiter wurde zogen wir die Segel rauf, doch leider nicht sehr lange es war zu wenig Wind und zu viel Strömung, so dass wir den Motor zur Hilfe nehmen mussten. Unterwegs hörten wir uns das Spiel der Deutschen im Radio an. Es war sehr lustig den Moderatoren zu zuhören, mal was anderes als wie das Spiel zu sehen. Am Spätnachmittag kamen wir „Yorktown“ an, da das Wasser doch ziemlich unruhig war und für den Abend Gewitter vorhergesagt waren, entschieden wir uns gegenüber im „Sarah Creek“ zu ankern. Es war absolut die richtige Entscheidung, wir lagen hier sehr ruhig und sehr idyllisch. Es gibt eine Marina im „Sarah Creek“ mit Shop, Bar und Restaurant und sehr netten Leuten.

Am Samstag ging es nach „Yorktown“ mit dem Dinghy, es war zwar eine etwas länger Fahrt, aber das Wasser hat sich wieder beruhigt und es ging gut. Außerdem war der Fahrtwind eine willkommene Erfrischung, es war wahnsinnig warm. „Yorktown“ sehr geschichtsträchtig, dort war die letzte Schlacht der amerikanischen Revolution. „Yorktown“ ein einfach schönes amerikanisches Städtchen, war auf jeden Fall den Besuch wert.

Am Sonntag ging es weiter zu unserem eigentlichen Ziel „Deltaville“. Dort wollten wir eine Werft suchen, um die Okeanos an Land zu bringen. Wir müssen einige Arbeiten, unter anderem das Unterwasserschiff streichen, am Boot machen und wir haben einen Urlaub vom Boot geplant. Erstmal gingen wir in „Jackson Creek“ vor Anker.

Plan war, dass wir uns die Werften anschauen und persönlich nach Platz und Preis fragen. „Deltaville“ ist ein kleines Städtchen mit vielen, vielen Bootsyarts und -werften, irgendjemand sagte mal dort gibt es mehr Boote als Menschen und ja es stimmt. Wir fanden aber es war ein gutes Örtchen, um dort ein bisschen zu bleiben, es gibt einen Supermarkt, einen Baumarkt, einen Westmarine, einige Restaurant, Segelmacher und Handwerker, für uns gut. Wir entschieden uns für die „Stingray Point Boot Work“. Man kann dort viel Selbermachen, kann auf dem Boot an Land wohnen, die Leute erschienen uns lässig und wir kannten schon einige, die ihr Boot dort auch abstellten. Wir machten nen Krantermin aus und am Donnerstag, 10.Juli um 12.45Uhr war das Boot an Land.

Unsere Befürchtung, dass das Unterwasserschiff in keinem guten Zustand war, bestätigte sich zum Glück nicht, es reicht, wenn wir es ein paar Mal streichen. In der folgenden Woche erledigten wir einige Bootsarbeiten und machten das Boot fertig für den Sommerschlaf. Es war unerträglich heiß, wir hatten am morgen schon 32°C und am Nachmittag ging es auf 40°C rauf, dass hieß schwitzen, schwitzen, schwitzen.

Wir machten auch einige Ausflüge mit Nina und Elio und Leonie und Thilo ins Städtchen, ins Kaffee, Pizza essen, einkaufen, schauten ein Baseballspiel und gemeinsam das EM Finale an usw..

#050 – USA_Intracostal Waterway, zweite Etappe

#050 – USA_Intracostal Waterway, zweite Etappe

04.07.2024, Norfolk, Virginia

Wow, es waren 180 interessante Meilen, es gab viel zu sehen. Nach dem wir das Gewitter gut überstanden haben (über 50 Knoten Wind) startet wir starten am Mittwoch,26.06 zeitig in der Früh um 7.00 Uhr Richtung Norden. Geplant war ein Ankerspot ca. 55sm entfernt von „Beaufort“ mitten im nirgendwo am Rande des ICW. Die ersten zwei Stunden waren etwas tricki. Wir mussten gleich ne Brücke passieren, 65 feet, kein Problem für uns, aber dann hatte die Wasserstraße viele Kurven und nicht gerade viel Tiefe. So mussten wir ganz schön aufpassen. Zack einmal nicht aufgepasst und schon steckten wir. War aber nicht schlimm, da es nur Schlamm war und wir zum Glück relativ schnell wieder freikamen, außerdem war gerade auflaufende Tide. Schlimmstenfalls hätten wir halt etwas warten müssen, bis wir wieder genug Wasser unterm Kiel gehabt hätten. Aber nun passten wir besser auf. Zum Glück lief es gut für uns die Strömung war mit uns und zwischendurch passierten wir große Buchen und die Windstärke/-richtung war gut, so konnten wir die Segel setzen. Wir entschieden uns doch bis „Belhaven“ zu fahren, denn es war Gewitter für den nächsten Tag vorhergesagt, wir waren zeitig dran und so hatten wir am Donnerstag keinen Stress. „Belhaven“ ein nettes Städtchen im Nirgendwo am ICW. Es gibt ein großes Ankerfeld (etwas ungeschützt), eine kleine Marina und ein Stadtdock. Wir entschieden uns für Stadtdock, wir lagen gut und es war relativ günstig 1 Dollar pro feet. Betreut wird es von Brian, der in der Marina arbeitet, und der uns gleich herzlich in Empfang nahm.

Er erklärte uns alles, Sehenswürdigkeiten, Shops, Restaurant usw.. Wir entschieden uns zwei Nächte zu bleiben und das war gut so, denn am Freitagnachmittag regnete, windete und gewitterte es ganz schön. Morgens streiften wir ein bisschen durch die Straßen, genossen „original Amerikan-Cheesecake“ für 6,50 Dollar das Stück. Es gab schöne kleine Geschäfte und die Leute waren voll nett und beeindruckt, dass wir mit dem Boot aus Europa kamen bis hierher. Nach dem Regen und Gewitter gönnten wir uns an der kleinen Bar in der kleinen Marina einen Sundowner (ohne Sonne), John vom Boot vor uns kam auch mit und ein paar Briten saßen noch dort, wir hatten eine lebhafte Unterhaltung. Abends gingen wir ins „Spoon and River“ essen, das haben uns alle empfohlen. Und es war wirklich das Beste Essen, das ich seit langem (außerhalb meiner Küche) gegessen habe.

Am Dock haben wir noch nen kleinen Plausch mit den Amerikanern im Boot hinter uns gehalten und mit einem australischen Paar, die schon in Charleston neben uns geankert haben, jetzt in der Werft hier sind und unser Boot erkannt haben und nen Abendsparziergang machten. Es ist wirklich erstaunlich, wie man sich auch über kleine Gespräche oder Gesten freut. Es ist voll toll, wenn man wiedererkannt wird und angesprochen wird und sich ein bisschen austauschen kann. Es war ein schöner Tag und Abend! Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, wir wollten ja weiter. Unser Ziel für heute war ein Ankerplatz am Ende des „Alligator Rivers“. Es ist voll schön so durch die Natur zu schippern, viele Vögel begleiteten uns immer wieder sahen wir Delphine und anderes Getier, aber es ist auch etwas unheimlich, denn die meiste Zeit waren wir allein im Sumpf. Nach ca. 9 Std sahen wir am Horizont die letzte Brücke, eine Schwenkbrücke. Der Dockmaster hat uns auch schon von weitem gesehen und so konnten wir ohne Stopp durch und Richtung Ankerplatz. Das war noch eine interessante letzte Stunde, wir mussten an zig Krabbenkörbe vorbei, diese sind mit einer Boje gekennzeichnet, davon man allerdings viele erst kurz vor knapp sah. Geschafft, Anker down, guter Platz für die Nacht gefunden.

Weiter ging es am nächsten Tag nach „Elizabeth City“, dort gibt es mehrere „Freedocks“ und da mal wieder Regen und Gewitter vorhergesagt war, entschieden wir uns dort ein paar Tage zu bleiben, bis das Wetter besser wurde. Platz gefunden, gut festgemacht und schon kam eine hilfsbereite Person, Aron, und bot uns seine Hilfe an.

„Elizabeth City“, wieder eine kleine Stadt am „Dismal Swap Channel“, hatte eine große Vergangenheit, jetzt nicht mehr viel los. Abends, um 8.30 Uhr, gingen wir in die Stadt, um noch ein Getränk zu uns zu nehmen, was sich leider als etwas schwierig herausstellte. Entweder machte die Kneipe geradezu, in einer war gerade ein wilde Motorradrocker Hochzeit oder es war nichts los. Aber wir fanden noch ne Nette mit freundlichen Bedienungen. Leider zu spät, dort hätten wir das Fußballspiel der Deutschen am Nachmittag anschauen können. Am nächsten Tag packten wir unsere Roller aus und unternahmen ne Stadtrundfahrt und suchten nen Supermarkt. Am Sonntag war es irre heiß und schwül, am Morgen cruiesten wir mit unseren Rollern durch das historische Viertel und am Nachmittag kam dann wirklich der viele Regen und das Gewitter, so dass wir natürlich am Boot blieben. Montagfrüh regnete es auch noch bis Mittag und als der Regen aufhörte, liefen wir noch mal in die Stadt, um das Museum zu besuchen. Das ist in Amerika wohl ein „must have“, dass fast jede Stadt ein mehr oder weniger kleines Museum hat. Es wird kein Eintritt verlangt, nur die Spendenbox steht am Ausgang. Erzählt wird die Geschichte der Stadt, sehr interessant, professionell und gut gemacht.

Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Crew der „Princess Mia“. Dieses Segelboot ist uns schon am Samstag aufgefallen, es ist zweimal an uns vorbeigefahren und war echt auffällig und es war ne deutsche Flagge dran. Es stellte sich heraus, dass auf dem Boot eine Deutsche und ein Holländer Leben. Wir hielten einen kurzen Plausch und durften das Schiff besichtigten, ein verrücktes Schiff.

Dann gönnten wir uns noch ein Eis und beschlossen Aron zu besuchen und mal zu sehen, wo er so lebt. Er wohnt nämlich mit seiner Frau und den 3 Kindern im Wohnmobil und ist dabei ein Schiff auszubauen. Sie wollen im November mit dem Schiff Richtung Süden ziehen, hoffentlich schaffen sie es. Dort sahen wir auch das Segelschiff von Cameron. Er besuchte uns jeden Tag am Boot, um ein kleines Schwätzchen mit Markus zu halten. Er ist auch viel rumgekommen und jetzt glaub ich einfach altersbedingt hier hängengeblieben. Man lernt so viele nette und unterschiedliche Leute kennen. Am Dienstag früh um sieben ging es los, in den „Dismal Swap Canal“. Laut Wikipedia ist er 1805 eröffnet worden und der älteste kontinuierlich betriebene künstliche Kanal in den USA. Er ist von Sklaven erbaut worden, also sehr geschichtsträchtig. Am Anfang und am Ende ist jeweils eine Klappbrücke und eine Schleusse und mittendrin eine feste Brücke.

Es war wunderschön so am Morgen, die Sonne ging gerade auf und das Licht war super. Der ganze Tag war schön, das Wetter passte super, die Natur am Kanal entlang genial, das Schleußen klappte auch gut und unser Übernachtungsplatz war auch safe. Wir machten am „Freedock“ des Visitor Center fest und besuchten dieses natürlich auch, natürlich war es kostenlos.

Einzig das Rumpeln der Baumstämme oder Holzstücke während der Fahrt am Rumpf war etwas unangenehm, aber leider konnte man nur wenig vorher sehen, denn das Wasser war Colabraun. Am Mittwoch ging es dann zeitig weiter Richtung „Norfolk“. Der Tag war genauso schön wie der vorherige. Am Dock vor der Ausgangsbrücke und der Schleuse legten wir noch ne kleine Pause ein, denn von dort war der Supermarkt nur ne Minute zu Fuß entfernt und wir deckten uns noch mit Getränke u.ä.. ein. Kurz vor 13.30 Uhr funkten wir den Bridgemaster an und wir passierten die Brücke und die Schleuse dahinter und schipperten unsere letzten Meilen gen „Norfolk“ entgegen, unser drittes Etappenziel.

Kurz vor „Norfolk“ noch ne Überraschung, dort mussten wir unter einer Liftbrücke durch, mal was Neues zum Schluss. Die letzten Meilen des ICW führten uns vorbei an Industriebetrieben, Werften und Militär. In Norfolk befindet sich mit der „Naval Station Norfolk der US-Marine“ die größte Marinebasis der Welt. Um ca. 15.00 fiel unser Anker im Hafenbecken, dort werden wir 2 Nächte bleiben und uns das Feuerwerk zum „Independence Day“ anschauen. In dieser Woche haben wir 7 feste Brücken, 6 Schwenkbrücken, 1 Liftbrücke, 4 Zugbrücken und 2 Schleussen durchfahren.

Natürlich haben wir den Verlauf des Hurrikans „Beryl“ verfolgt. Es ist schrecklich und brutal, was so ein Tropensturm anrichtet. Wir haben einige Bootler kennengelernt, die das letzte Jahr die „Sommerzeit“ im Süden verbracht haben und wir haben einige kennengelernt, die dieses Jahr in den Süden gezogen sind. Ganz arg hat es unsere Freunde Marie und Thierry getroffen, sie haben ihr Boot in Caracou gelassen und sind heim in die Schweiz geflogen und nun liegt es. Sie wissen noch nicht genau wie schlimm es wirklich ist. Sie haben uns Bilder von der Insel geschickt, es schaut wirklich schlimm aus und die Hurrikansaison beginnt erst……….

#049 – USA – Intracoastal Waterway – erste Etappe

#049 – USA – Intracoastal Waterway – erste Etappe

Wir sind jetzt eine Woche, von „Charleston,SC“ bis nach „Beaufort, NC“, im ICW gefahren. Eine abwechslungsreiche Fahrt, mal nicht wegen des Wetters, sondern wegen der Natur. Wir fuhren die ganzen 200sm im Intracoastal Waterway (ICW), da die Windrichtung sich nicht änderte und es einfach mal schön war sich nicht nach dem Wind zu richten und keine Welle zu haben. Wir fuhren am Freitag den 14.06 in „Charleston“ los, gleich die erste Brücke war schon eine Schwenkbrücke, d.h. sie hat einen Drehpunkt in der Mitte und dreht um 90°, aufregend.

Gleich darauf folgt die zweite Brücke, eine feste Brücke mit 65feet Durchfahrtsmaß, jetzt stellte sich raus, ob ich richtig gemessen habe. Alles gut gegangen, ohne Schaden durchgekommen. Es schaut von unten irre aus, man denkt immer es reicht nicht. Wir motorten, begleitet von noch einem Segelboot, entlang grüner Sumpfflächen, dazwischen Häuser mit Anlegestegen und immer wieder wurden wir von Motorbooten überholt. Wir sahen viele Vögel, viele Pelikane und Delphine, Alligatoren, es gab viel zu schauen. Es war echt auch mal wieder schön grün, statt blau zu sehen, obwohl das Wasser war, schon braun, sumpfbraun, da war das türkis schon angenehmer.

Gegen 19.00 Uhr suchten wir uns einen Ankerplatz mitten im nirgendwo. Es war wunderschön und ein genialer Sonnenuntergang, leider fanden die Moskitos das genauso schön. Am nächsten Tag zeitig in der früh planten wir zu starten, denn auch der Sonnenaufgang und das Licht danach war wunderschön.

Wir fuhren raus aus dem Naturschutzgebiet, an Georgtown vorbei in eine ganz andere Landschaft. Dieses Mal führte die Wasserstraße durch Wald und etwas weiter im Landesinneren. Da Samstag war und der Waterway auch als Naherholungsgebiet genutzt wird, war ziemlich viel los, viele, viele Motorboote, Jetski und Rennboote. Aber auch wieder eine tolle Natur, viele Vögel, diesmal auch Weißkopfseeadler.

Irgendwann bog der Waterway wieder mehr Richtung Meer ab und auch die Bebauung und somit die Brücken nahmen zu. Heute hatten wir zwei kritische Brücken, eine deren Höhe nicht genau bestimmt war 64 feet oder 65 feet oder so, also lieber bei Niedrigwasser durch und eine Schwenkbrücke, bei der immer ein bisschen die Ungewissheit da ist, ob sie aufgemacht wird. Alles ging gut, der Zeitpunkt passte genau. Nur jetzt hatten wir ein Problem, es war schon Nachmittag, der nächste Ankerplatz 6 Std entfernt, zu weit, da würden wir erst im Dunkeln ankommen. Es gab dazwischen einige Marinas, aber diese waren sehr teuer 2,5-3 Doller pro feet und es gab ein „Freedock“ an einem Restaurant, aber eigentlich durfte man da nicht übernachten. Wir entschlossen uns es doch zu versuchen und als dann noch ein Gewitter mit Regen kam, war klar wir sind einfach mal unwissend und legen am „Freedock“ an. Es war eine gute Entscheidung. Das Dock war nicht nur für 1 Restaurant, sondern für ein ganzes Vergnügungsviertel, so hatten wir noch nen unterhaltsamen Abend mit bummeln, Livemusik und Amerikanern, die sehr interessant zu beobachten sind. Es gab keine Beschwerden, dass unser Boot die ganze Nacht da lag, im Gegenteil wir waren eine kleine Attraktion und wir bekamen sogar ne Nachricht auf unseren Internetseite.

Am nächsten morgen ging es wieder zeitig los und die erste Brücke gleich nach dem Dock war wieder eine Schwenkbrücke mit einem sehr netten Brückenwart. Wir beschlossen heute nicht mehr so weit zu fahren, es war doch ziemlich anstrengend. Wir mussten die ganze Zeit auf andere Boote achten und die Wassertiefe und Strömung im Blick behalten. Die erste Idee war es bis „Southport“ zu fahren, der Ankerplatz war aber nicht so toll und so schipperten wir noch 1,5Std nach „Caroline Beach“. Bei „Southport“ ist eine größere Ein- bzw. Ausfahrt zum Meer und ein Stück des Waterway geht Offshore, da merkten wir erstmal was für Welle und Wind draußen war, zum Glück können wir unsere Route frei wählen. Am Montag waren wir nur kurz unterwegs, ein vorher festgesetztes Etappenziel war „Wilmington“, es war nur 2 Std von unseren Übernachtungsplatz entfernt. Dort wollten wir 2 Nächte bleiben, etwas die Gegend erkunden, einkaufen, auftanken usw.. Es war sehr schön, guter Ankerplatz, sehr touristisch mit tollem Strand und guten Einkaufsmöglichkeiten, diesmal Lidl. Das erste Laugenhörnle seit ewiger Zeit.

Dienstag früh ging es aber dann weiter, unser zweites Etappenziel „Beaufort, NC“ war nur noch 75sm entfernt. Zuerst hieß es tanken (Diesel und Bier) und dann wie so oft als erstes eine Schwenkbrücke, diese macht nur zur vollen Stunde auf, weiter ging es zur nächsten, diese macht jede halbe und volle Stunde auf. Alles geschafft nun konnten wir entspannt die Fahrt genießen. Wir fuhren nur 30sm, denn da war ein super Ankerplatz, direkt am Militärgelände, aber wie auf einem See. Wir waren in dieser Nacht ca. 10 Boote, auch mal wieder schön und darunter 2 Reinke.

Am nächsten Tag um acht ging es los, die erste Brücke wieder eine Schwenkbrücke, die nur zur vollen Stunde aufmacht.

Aber diesmal war das Anker lichten nicht ganz so einfach, die Kette war über und über mit Schlamm voll und wir mussten sie zu zweit raufholen, einer der die Kette bediente und einer der mit dem Schrubber säuberte, aber auch das hat geklappt. Im Konvoi mit 3 Segelbooten fuhren wir heute auf der Wasserstraße entlang, war auch mal wieder schön nicht so allein zu sein. Am späten Nachmittag haben wir nach 7 Schwenkbrücken und ca.20 festen Brücken unser zweites Etappenziel erreicht, „Beaufort, NC“.

Ein sehr schönes kleines Städtchen, ein bisschen touristisch, aber sehr gemütlich. Wir beschlossen ein paar Nächte hierzubleiben, weil es uns wohl fühlten und weil am Montag etwas Sch… Wetter vorhergesagt wurde, Wind, Regen, Gewitter.

Weiter soll es den „Intralcostal Waterway“ nach „Norfolk, Virginia“ gehen, ca.180 sm.

24.06.2024, Beaufort, North Carolina

#048 – Bahamas und auf in die USA

#048 – Bahamas und auf in die USA

Jetzt ist schon der 14.Juni! Und ja wir sind in Amerika!

Wir sind über „Allen`s Cay“ nach Nassau gefahren, haben dort unsere Pässe abgeholt, mit Visum für 10 Jahre. Haben in Nassau noch ne Ersatzlichtmaschine für die Starterbatterien gekauft, Lebensmittel gekauft und noch ein bisschen Sightseeing gemacht. Wir haben noch nette Stunden mit Birde und Andi und mit Daniela und Nicolai verbracht und hatten einfach noch ein paar schöne Tage.

Am Sonntag, den 26.Mai sind wir nachmittags nach „Rose Island“ aufgebrochen, war nicht weit von Nassau, aber schöner gelegen. Es war wirklich superschön, vom Boot aus konnten wir direkt schnorcheln. Wir ankerten neben einem Riff, es war ein lebendiges Riff mit vielen Fischen, Hummern usw.. Wir blieben eine Nacht, weiter ging es nach „Egg Island“. Auch dort war es schön, war aber nur ein Zwischenstopp zu unserem eigentlichen Ziel, den Abacos Inseln. Wir haben uns entschieden noch weiter nördlichen in die Bahamas zu segeln und von dort aus in die USA zu reisen. Die Abacos ist eine Inselgruppe in den Bahamas mit dem drittgrößten Riff der Erde und sehr beliebt bei den Amerikanern, daher etwas touristischer als der Rest der Bahamas, aber superschön. Wir möchten die Tage nicht missen, wir haben die Zeit in „Little Harbour“, „Hope Town“ und „Mash Harbour“ genossen.

Wir konnten uns von der Avalon verabschieden, sie segeln zurück nach Europa. Und wir habe eine neue Bekanntschaft geschlossen, mit Steff und Michi von der „Ti ama“, auch aus Bayern. Schade, dass wir die beiden nicht schon früher getroffen haben, aber vielleicht sehen wir uns im Herbst. Sie bleiben nämlich auch auf dieser Seite des Atlantiks, wollen aber weit in den Norden der Ostküste bis Kanada. „Hope Town“ mit seinem rot-weiß-gestreiften Leuchtturm sah aus wie aus dem Prospekt und die Unterwasserwelt vor „Little Harbour“ einfach nur schön.

Aber auch alle Schönheit der Inseln hinderte uns nicht am Weitersegeln, unser Ziel die USA. Am Montag, den 3.Juni war es so weit, es lagen 3Tage und Nächte auf dem Atlantik vor uns. Die Wettervorhersage schaute ganz gut aus für die nächsten 3 Tage und so entschieden wir uns für das Ziel „Charleston, South Carolina“. Es war eine abwechslungsreiche Überfahrt, von Flaute über Rauschefahrt im Golfstrom, Gewitter, Windhosen und Motorzicken. Am Donnerstag den sechsten sind wir um 14.00 Uhr glücklich in den USA angekommen. Wir waren etwas fertig, die letzten 24 Std waren etwas anstrengend, es war etwas gewittrig, vor allem in der Nacht, und wir mussten immer auf der Hut sein und auf das Radar achten.

Nach einer dringend nötigen Dusche und nen Kaffee, klarierten wir Online ein und warteten auf den Rückruf des Zolls. Leider oder zum Glück meldeten sie sich erst am nächsten Tag, so konnten wir gemütlich ankommen. Am nächsten Morgen kamen zwei Zöllner zum Hafen, Treffpunkt „Bierbank“ vor nem Pub, voll easy. Sie waren echt nett und erledigten alles nötige, Einreise, Cruising permits usw.. Leider gab es keinen Stempel in den Ausweis, willkommen neue Welt, alles nur noch Online. Jetzt waren wir offiziell in die USA eingereist und konnten Charleston erkunden. Zu Fuß ging es los, die Füße seit langem mal wieder in Turnschuhe gesteckt, Richtung Old Town. Es war überwältigend nach so langer Zeit wieder in der „Zivilisation“ gelandet zu sein. Eine normale Stadt mit supernetten Läden und nicht nur zwei drei, nein viele, viele. Eine Stadt mit Historischen Gebäuden. Ich kam mir vor wie ein Kind im Süßigkeitswarenladen. Die letzten Monate waren echt doll und unvergesslich. Die Natur, das Wasser, die Farbe des Wassers, die Meeresbewohner, der Strand, die Buchten, die Leute alles unvergesslich. Und doch war es jetzt schön etwas anderes zu erleben. Ich glaube wir haben mit Charleston eine gute Wahl getroffen, nicht so groß, nicht so modern, so wie man sich die Südstaaten vorstellt. Am späten Nachmittag gönnten wir uns einen riesen Burger, ohne Gemüse, nur Fleisch, irre. Welcome Amerika!

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel kamen wir abends erschöpft am Boot an und hatten ne gute Nacht.

Am Samstag mussten wir uns erstmal ums Boot kümmern, wir benötigten einige Ersatzteile. Zum Glück hat Markus am Freitag noch eine amerikanische E-SIM aktiviert und somit haben wir eine amerikanische Handynummer und er konnte mit diversen Händlern kontakten. Wir buchten für Montag und Dienstag ein Auto, zum einen zur Ersatzteilbeschaffung und zum anderen zum Sightseeing.

Am Sonntag aktivierten wir unsere E-Roller für eine Stadtrundfahrt.

Am Montag klapperten wir erstmal sämtliche Werkstätten ab, um eine Lichtmaschine für die Verbraucherbatterien, einen Starter und ein Starterrelais zu organisieren. Und juhu wir wurden fündig, manches bekamen wir gleich, manches musste bestellt werden, aber Hauptsache wir bekommen es zeitnah. Und wir lernten wieder nette, hilfsbereite Leute kennen, schön dass es immer wieder zu solchen Begegnungen kommt. Im Marineshop wurden wir auch fündig, eine neue Antenne. Die Alte muss für den „Intracoastal Waterway“ ab, mit ihr sind wir zu hoch für die Brücken. Parallel zur Ostküste schlängelt sich im Landesinneren eine Wasserstraße, der „Intracoastal Waterway“, entlang und den wollen wir als alternative zum Atlantik nutzen. Da über diesen viele Brücken gehen, einige Drehbrücken, Schwenkbrücken, Klappbrücken und viele feste Brücken (max. Durchfahrtshöhe von 65 Feet), müssen wir auf die Bootshöhe achten. Wenn ich richtig gemessen habe, dann haben wir jetzt ohne Antenne 62 Feet, sollte passen.

Am Dienstag fuhren wir nach „Boone Hall Plantage“. Diese Farm war Kulisse einiger Filme wie z.B. Fackeln im Sturm und ist ähnlich wie ein Freilandmuseum. Dort wird die Geschichte der Sklaverei erzählt und in Erinnerung gehalten.

Auf dem Heimweg fuhren wir bei Cannes-Garage vorbei, um die bestellte Lichtmaschine abzuholen und ein Starterrelais mitzunehmen. Leider war die Lichtmaschine noch nicht da, dafür hatte er ein Relais, Teilerfolg. Problem war nur, dass wir für Mittwoch kein Auto mehr hatten und so nicht zur Werkstatt kamen, um die Lichtmaschine abzuholen. Aber es gibt ja hilfsbereite Menschen und wir vereinbarten einen Ort mit dem Inhaber in der Nähe unseres Ankerplatzes zur Übergabe für Mittwoch. Und dann gingen wir noch einkaufen, Walmart, Aldi. Ja, es gibt einen Aldi! Und was hab ich gleich gesehen? Kaffee mit dem Aufdruck des Rothenburger Plönleins, Heimatgefühle. Hab eine Packung zur Erinnerung gekauft. Es war so schön mal wieder mit normalen Preisen einzukaufen, unvorstellbar an was man sich erfreuen kann. Heute Donnerstag haben wir alles eingebaut und „klopf, klopf“ es funktioniert. Morgen soll es weitergehen, den ICW entlang Richtung Norden. Wir wollten eigentlich die 200sm nach Beaufort, NC Offshore segeln, aber der Wind ist nicht mit uns. Er kommt genau von vorne und die Wellen sind noch sehr hoch, es ist heute der erste Tropische Sturm übers Meer gerauscht. Da bietet sich die Fahrt durch den Kanal an und vielleicht ändert sich der Wind die nächsten Tage, dann können wir immer noch raus.

#047  – Bahamas – Nassau

#047 – Bahamas – Nassau

Am frühen Nachmittag sahen wir Nassau am Horizont, es war schon von weitem zu erkennen. Einmal an der Riesenrauchwolke, es ist ein Schrottplatz niedergebrannt, und zum anderen an der Kulisse von Hotel „Atlantis“. Die Anfahrt Richtung Nassau war auch nicht ganz einfach, wir mussten einige Korallenköpfe und Steinen ausweichen und nicht alle sind in der Karte eingezeichnet, so musste ich vorne Ausschau halten.

Endlich angekommen, alle Hindernisse gut umschifft, mussten wir nur noch durch den Kanal und durch zwei Brücken zu Ankerplatz. Die anderen beiden Boote gingen in die Marine, wir versuchten es mit ankern.

Der Ankerplatz war gut und direkt vor dem Hotel „Atlantis“ mit seiner beeindruckenden Kulisse. Abends unternahmen wir auch gleich einen kleinen Ausflug dorthin. Es war eine irre Kulisse, ein wenig wie im Freizeitpark. Wir fanden sogar einen kleinen Schlupfweg in den „Bezahlbereich“ des Hotels mit seiner beeindruckenden Wasserwelt.

Leider ist nun das passiert, dass wir gar nicht wollten, unsere erste größere Reparatur stand an. Die Lichtmaschine zum Verbraucherbatterien laden ist kaputtgegangen. Leider kein Ersatz dabei, so waren wir am Donnerstag damit beschäftigt bzw. Markus, die Lichtmaschine auszubauen. Zum Glück haben wir einen „Motorraum“ und er kam gut an die Lichtmaschine hin zum Ausbauen. Zum Glück fanden wir einen kompetenten Reparaturladen. Dieser war zwar für Autoteile, aber die Angestellten waren super bemüht. Er testete mit uns die kaputte Lichtmaschine aus, auf der Suche nach dem Fehler.

Nach einer Stunde das ernüchternde Ergebnis, Lichtmaschine kaputt, aber er hatte eine da. Es war zwar nicht die Gleiche, aber die neue könnte passen. Er baute mit Markus noch die Festmacherplatten um und gab uns noch einige Tipps und das alles zu einem fairen Preis. Am Boot angekommen überprüfte Markus, ob die neue Lichtmaschine an den Motor passte und juhu es schaut gut aus. Da es schon Spätnachmittag war und wir noch in die Stadt wollten, um zu sehen, wie weit es zur Botschaft war, verschoben wir den Einbau auf morgen. Abends gönnten wir uns im öffentlichen Bereich vom „Atlantis“ ne Pizza und bummelten noch ein bisschen umher. So, Freitag der 10.05, jetzt war es so weit, der Botschaftstermin. Es lief alles gut ab, wir waren etwas früher da, mussten durch 3 Sicherheitskontrollen, dann wurden die Dokumente überprüft, Fingerabdruck genommen und dann hieß es warten. Nach ca. 2 Std waren wir dran zu unserem Interviewtermin. Die Dame hintern Schalter wollte nicht viel wissen, nur was wir in Amerika wollen, welchen Beruf wir haben und ob wir polizeilich registriert sind. Wir bekamen den gelben Zettel und den Hinweis, dass wir unseren Pass in ca. einer Woche an der DHL-Stadion abholen können. Wir waren beide froh, dass es geklappt hat, so können wir nun unsere Pläne weiterverfolgen und die Hurricansaison in den USA verbringen. Nach dem Termin gingen wir zügig zum Boot, denn Markus wollte und musste noch die Lichtmaschine einbauen. Der super Angestellte im Castrol-Laden arbeitet am Samstag nicht und wenn etwas nicht passen sollte, wäre er unser Mann, sonst müssten wir bis Montag warten. Einbau hat gut geklappt, gut dass wir so viel Werkzeug an Bord haben. Nun noch Motortest und alles gut. Glück im Unglück, es läuft. Gegen Abend bekamen wir noch Besuch, die „Avalon“ ankerte neben uns. Wir verbrachten einen schönen Abend, gewohnte Reihenfolge. Erst „Floating Bar“, bei den Einheimischen, dann „Atlantis“ zum Pizzaessen und gucken, dann Absacker auf`m Boot. Am Samstag gingen wir los ein bisschen einkaufen, aber richtig Spaß macht das nicht. Die Lebensmittel sind irre teuer, man bekommt zwar alles, aber für einen Wahnsinns Preis. Wir zahlten für etwas frisches Obst und Gemüse, Klopapier, Chips usw., zwei Rucksäckchen voll, über 100 €. Das Klopapier, 12 Rollen, 12€, Küchenpapier war oder ist noch teurer. Erschöpft und um einige Euro bzw. Dollar ärmer gingen wir auf`s Boot und machten es für den nächsten Tag startklar. Abends verbrachten wir noch einen feucht, fröhlichen Abend auf der „Avalon“. Schade auch diese beide werden wir nicht mehr so schnell sehen, vielleicht nächste Woche nochmal, denn auch sie treten die Rückreise ins Mittelmeer an. Wir starteten am Sonntagmorgen gegen 9.00 Uhr Richtung Exumas, denn wir beschlossen die Wartezeit auf den Pass gechillt in den Exumas zu verbringen. Unser Weg führt uns nach „Allen`s Cay“ zu den Iguanas. Wir hatten Glück und fanden einen idyllischen Ankerplatz. Wir beschlossen die „Wartewoche“ ohne Stress zu verbringen, lieber weniger Ankerplätze. Es gab am Boot einiges zu tun und es war einfach mal schön, 3-4 Tage/Nächte ohne Zeitdruck an einem Platz zu sein, fast ein wenig heimisch.

So blieben wir 3 Nächte in „Allen`s Key“, zogen 3sm weiter zu „Highborne Cay“ 3 Nächte

und weil es uns so gefallen hat, ankerten wir 15sm weiter nochmal vor „Shroud Cay“, mit seinen Mangrovenkanälen. Es war wirklich eine chillige Zeit. Morgens erledigten wir unsere Pflichten und nachmittags fuhren wir mit dem Dinghy durch den Kanal in „Shroud Cay“ zur anderen Seite, mit dem wunderbaren Strand an dem Wasser und Sand ein beeindruckendes farbspiel lieferten. Für uns einer der schönsten Plätze in den Bahamas, vielleicht sogar bis jetzt auf dieser Reise.

Wir werden morgen wieder langsam Richtung Nassau ziehen, Markus hat schon die Trackingnummer für seinen Pass, meine fehlt noch, aber nur ne Frage der Zeit. Wir werden noch ein paar Tage in „Allen`s Cay“ verbringen und dann über „Rose Island“ nach Nassau fahren/segeln.

Ja, und dann ist morgen unser Jahrestag, 1 Jahr auf dem Boot. Wahnsinn wie die Zeit vergeht!!! Ein schönes Jahr, wir haben so viel erlebt und gesehen, viele Leute getroffen, auch neue Freunde gefunden und viele neue Orte erkundet. Neu, neues haben wir fast jeden Tag erlebt. Und fast jeden Tag etwas zum ersten Mal gemacht. Mit am schönsten ist die Zeit, die wir zusammen verbringen und es klappt erstaunlich gut, wir ergänzen uns gut, super Team würde ich sagen. Manchmal können wir es selbst kaum glauben, dass wir beide, mit dem eigenen Boot, ganz allein, es bis in die Bahamas geschafft haben.

Und doch fehlt uns das „Daheim“ auch ein bisschen, vor allem unsere Familien und Freunde und mir fehlt das Laufen ganz schön arg.

#046 – Wir fahren durch die Exumas

#046 – Wir fahren durch die Exumas

Mittwoch, 24.04.2024 Törn nach „Georg Town – Great Exuma“. Wir hatten wieder mal nen tollen Segeltag, guten Wind von der richtigen Richtung und nicht zu viel Welle.

So kamen wir relaxed um ca. 15.00 Uhr am Ankerfeld vor dem „Sand Dollar Beach“ an und ankerten neben der „LeeLoo“. Spontan, nach einem Ankerbier, ging es gleich weiter zur „Chat`N`Chill Bar“.

Das ist ne coole Beachbar mit Picknick Area, Beachvolleyballfeld usw. und Rochen zu streicheln. Wir genehmigten uns nen Drink „Bahama-Mama“ und ein Beachvolleyballmatch. Oh, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Volleyball gespielt habe, man hat es gemerkt, dass es einige mehr Jahre her ist. Es war ein entspannter, schöner Spätnachmittag mit Freunden, verschiedener Nationen. Abends schmissen wir noch mal das Dinghy an und besuchten mit Lena und Dirk den „Festplatz“ in Georgetown. Es war nämlich genau zu dieser Zeit die jährliche „Exuma Regatta“, ein großes Event für die Einheimischen und Segler. Es wird mit traditionellen Booten gesegelt, keine Hochleistungsregattaboote, aber diese gehen ganz schön ab, ähnlich wie in Martinique. Es war ganz schön was los, karibisch laut, viel Musik, viel gute Stimmung, viel Alkohol und alle tanzten irgendwie ein bisschen umher. Am nächsten Tag ging es für die „LeeLoo“ weiter Richtung Norden, sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, sie wollen zurück ins Mittelmeer segeln. Wir genossen die Zeit in und um Georgetown. Am Donnerstag erkundeten wir erst ein bisschen Georgtown, sahen bei der Regatta zu und gönnten uns einen riesen Becher Eis aus dem Supermarkt zu Mittag.

Danach schipperten wir mit dem Dinghy zum Beach in nördlicher Richtung. Dort entdeckten wir eine nette Bar, die „De Sand Bar“, und nen voll coolen Grillplatz und nen super Strand, der Sand fein wie Mehl.

Da für die folgenden Tage mehr Wind vorhergesagt wurde und unser Ankerplatz nicht ganz optimal war, ankerten wir am Freitagmorgen um, Richtung Grillplatz und ;Mehlsandstrand“, vor den „Monument Beach“. Das war eine gute Entscheidung! Freitagabend machten wir ein Feuer am „FlipFlop Beach“ und grillten zusammen mit der „Dilli Dally“ und der „Avalon“. Zwei deutsche Boote, die schon ein Jahr länger als wir unterwegs sind, die wir hier kennengelernt haben. Es war ein guter Abend, aber leider fand dieser nach Sonnenuntergang ein schnelles Ende, denn die Stechmücken kamen, wie auf Knopfdruck und in Scharren, so dass uns nur die Flucht auf`s Boot übrigblieb.

Am Samstag erkundeten wir „Stocking Island“. Wir wanderten über die Insel (500m) zur anderen Seite, zur Meer zugewandten Seite, da merkten wir erst wieviel Wind und Welle es draußen wirklich hatte. Wir „stiegen“ etliche Höhenmeter zum Aussichtspunkt auf, von dort hatten wir einen tollen Blick über die Bucht.

Sonntagabend bekamen wir ne Einladung an den „Sand Dollar Beach“, unser Bootsnachbar hat dort eine Schaukel gebaut, es war Einweihung mit Lagerfeuer. Wieder mal ein schöner Abend mit vielen Leuten vieler Nationen. Wir überlegten erst, dass wir am Montag weiterziehen wollten, haben am Samstag schon eingekauft und wären fast startklar gewesen, aber plötzlich hat sich ein Interessent für unser kleines Dinghy aufgetan, Thomas aus Schweden mit der „Pura Vida“. Markus hat in Facebook seinen Sucheintrag gelesen, mit ihm kontaktet und er war sehr interessiert, leider noch in Long Island. Wir beschlossen einen Tag zu warten, er beschloss schneller nach Georgtown zu kommen und so hatten wir für Dienstagabend ein Date. Es war richtig und gut, dass wir gewartet haben, das Wetter war sowieso nicht so toll und Thomas hat sich so gefreut über das Dinghy, es war grad schön ihm zuzuschauen. Er hat seines verloren und in den Bahamas ohne Dinghy ist man aufgeschmissen.

Am Mittwochmorgen um acht zogen wir bei Regen den Anker und los ging es nach „Rudders Cay“. Das Wetter wurde besser im Laufe des Tages und leider der Wind weniger, aber egal wir kamen zeitig an und konnten noch ein bisschen schnorcheln (Schildkröten, Rochen, Piano mit Meerjungfrau). In der Bucht trafen wir viele bekannte Boote. Wir lagen nun auf der Westseite der Bahamas, auf der „Banks“. Das ist eine Sandbank, die sich an der Westseite der Bahamas entlang zieht. Man muss sehr auf die Tiefen aufpassen, auf die Tide und auf die Strömung. Dafür gibt es aber kaum Welle und „Bahama-Türkis“ gefärbtes Wasser, neue Farbe in meinem Farbverständnis. Am Donnerstagmorgen war Low-Tide, wir hatten vielleicht noch 10 cm unterm Kiel, Markus konnte auf Zehenspitzen stehen. Er nutzte dies gleichmal, um endlich mal das Unterwasserschiff zu putzen. Es war zwar im Vergleich zu anderen noch gut sauber, aber der erste Bewuchs zeigte sich und es war grad einfach praktisch. Mittags segelten wir weiter Richtung „Farmers Cay“. Für diesen Tag mussten wir leider noch mal raus aus der „Banks“ (zu seicht) in den offenen Atlantik. Es war sehr wenig Wind, wir motorten die meiste Zeit, es waren aber nur 2 Std. Am frühen Nachmittag fuhren, wir unter Spannung und mit höchster Konzentration, durch den „Cut“. Das ist sehr tricky, die Tide muss passen, wegen der Strömung und es war Strömung. Aber wir haben mit unserer Okeanos alles gut gemeistert, sind gut durchgekommen und haben einen schönen Ankerplatz gefunden.

Nachmittags machten wir eine kleine Wanderung mit der „Prima4“ und der „Nana“ zu einer Höhle mit Wasserbecken und Fledermäusen, mal was anderes und auch ganz schön. Gegen Abend kam die „Avalon“ noch dazu und wir verabredeten uns am Abend zum Sundowner an Land, es wurden dann aber zwei…… Leider mussten wir am nächsten Tag schon weiter wir hatten ja unseren Visatermin am 10.05 in Nassau und es gab unterwegs noch so viele schöne Plätze. Wir segelten weiter Richtung „Black Point“ und es war ein traumhaftes Segeln. Diesmal konnten wir auf der „Banks“ bleiben, der Wind hat gepasst, die Richtung, die Stärke und keine Welle, das hat der Okeanos gefallen. Wir kamen mittags, früher als gedacht, in „Black Point“ an. Das Wasser am Ankerplatz war grandios und endlich einfach ankern, rein und gut ist. Wir setzten uns gleich ins Dinghy, um das Dörfchen zu erkunden, total nett.

Wir überlegten lange, ob wir nicht die Nacht hierbleiben wollten und erst am nächsten Tag weiter segeln, aber wir wollten ja in die „Thunderballgrotte“. Diese Unterwasserhöhle erkundet man am besten bei Low-Tide und diese war am Morgen, also wären wir zu spät dort, wenn wir hier blieben. Schweren Herzen zogen wir weiter, aber wir behalten “Black Point“ als Stopp im Hinterkopf, wenn wir wieder runter Richtung Karibik fahren. Am Spätnachmittag kamen wir am Ankerplatz in „Big Major Cay“ direkt vor den „echten Bahama-Schweinen“ an. In echt sind sie nicht so schön wie auf den Foto`s und auch ganz schön groß, Schweine halt. Wir fuhren mit den Dinghy hin und sie kamen gleich in unsere Richtung gelaufen. Eine amerikanische Familie ist auch mit den Dinghy neben uns gestrandet, sie hatten einen Beutel mit Äpfeln dabei, die sie Stück für Stück verfüttern wollten. Wollten. Ein Schwein war schlauer, stieg mit den Vorderbeinen auf`s Boot und schnappte sich den Beutel und weg waren die Äpfel. Dumm gelaufen.

Wir fuhren weiter zum nächsten Strand und entdeckten wieder so ein nettes Fleckchen wie in Georgtown und wir beschlossen am nächsten Abend hier zu grillen. Beim Zurückschippern viel uns auf, dass die „Pura Vida“ und die „Avalon“ auch hier vor Anker lagen. Wir erzählten von unserer Idee mit dem Grillen und alle waren mit von der Partie.

Am nächsten Morgen ging es zeitig los Richtung „Thunderballgrotte“, sehr beeindruckend. Man schnorchelt durch einen kleinen Spalt in die Grotte, in dieser schwimmen viel Fische und die Ausgänge unter Wasser schimmerten in einem märchenhaften blau.

Am Nachmittag erkundeten wir ein bisschen „Staniel Cay“, auch ein schönes Örtchen, etwas touristischer als „Black Point“, aber o.k.. Abends packten wir unsere Sachen zum Grillen und los ging es Richtung Strand. Es waren schon einige Leute dort, diese nahmen uns gleich in ihren „Kreis“ auf. Es wurde ein lustiger, bunter Abend. Wir saßen mit Amerikanern, Canadiens, Belgiern, Schweden und wir Deutschen zusammen und irgendwie verständigten wir uns, es war wirklich schön und lustig. Wir bekamen neue Tipps zum Angeln und neues Equipment, Tipps zu Ankerplätzen und Marinas in den USA, Visitenkarten und Einladungen. Thomas verabschiedete sich, ihn werden wir wohl so schnell nicht wieder sehen, er tritt die Rückreise über den Atlantik an.

Für uns hieß es am nächsten Tag weiterziehen, der 10te naht. Wir haben uns einen schönen Ankerplatz im Naturschutzgebiet in der Nähe des „Aquariums“ ausgesucht. Es war eine spannende Anfahrt, erst konnten wir gut segeln und dann motorten wir durch die „Banks“, teilweise hatten wir nur noch 1,50 auf der Logge stehen. Es hat alles geklappt, wir sind nicht aufgelaufen, haben keinen Stein oder Korallenkopf gestreift, die Logge passt und ich habe vorne Ausschau gehalten. Jetzt sind wir ganz schön froh um unser Schiff, jetzt macht es sich bezahlt – 1,35m Tiefgang – jetzt in den Bahamas ist es perfekt. Markus hat uns einen beeindruckenden Ankerplatz ausgesucht, es war Low-Tide und um uns herum nicht viel Wasser.

Wir ließen das Dinghy ins Wasser und erkundeten die Umgebung, machten ne kleine Wanderung zu einer Höhle und schnorchelten im Aquarium. Die Unterwasserwelt dort war beeindruckend, aber es war viel Strömung und das Wasser richtig kalt.

Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir wieder am Boot an und merkten, dass dieser Ankerplatz sehr speziell war. Wir lagen in der Strömung und nicht im Wind, somit war es im Cockpit ganz schön zugig. Wir mussten uns nen Pulli anziehen, um nicht zu frieren, auch war es ganz schön laut und ein rechtes Geklapper, aber egal schön war`s. Wir wären gerne noch geblieben oder hätten einen Zwischenstopp in „Warderwick Wells“ gemacht, aber unser Termin. Vielleicht klappt´s ja, dass wir nochmal herkommen können. Weiter ging es Richtung „Shroud Cay“ mit seinen Mangrovenkanälen.

Dort kamen wir gut an, passende Tide, und los ging es mit den Dinghy die Kanäle zu erkunden, eine irre Welt. Wir sahen viele Schildkröten und Babyhaie im kristallklaren Wasser. Auch hier waren die Farben wieder beeindruckend, man kann sich gar nicht satt sehen. Wir haben sogar den Ausgang auf der anderen Seite gefunden, „Washing Machine“. Die Strömung drückt in den Mangrovenkanal, es ist ein natürlicher Strömungskanal, mit dem man sich in den Kanal treiben lassen kann. Zurück ging es den anderen Kanalarm entlang, dort mussten wir oft paddeln, da wenig Wasser. Wir erkundeten mit dem Dinghy noch einige Buchten und Strände und schipperten noch vor Sonnenuntergang zum Boot zurück. Eines ist klar, das ist eine unserer Favoriteninsel in den Exumas, auch dort wären wir gerne noch ne Nacht bzw. nen Tag geblieben, aber Termin.

Am nächsten Tag ging es zu unserem letzten Stopp vor Nassau nach „Normans Cay“, um am versunken Flugzeugfrack zu schnorcheln. Gesagt, getan.

Wir trafen dort die „Prima4“ und die „Nana“ wieder, um am nächsten Tag gemeinsam nach Nassau zu segeln.

Am Mittwochmorgen ging es früh los, um 6.30 Uhr Anker hoch, es waren 45sm nach Nassau und wenig Wind vorhergesagt. Es war eine chillige Überfahrt, mal unter Segel, mal mit Motor