#056 – USA – Dataw Island – ungeplanter Stopp

#056 – USA – Dataw Island – ungeplanter Stopp

Gut erholt verließen wir Charleston am Sonntagmorgen, leider war das Vibrieren bei höherer Drehzahl nicht weg. Wir mussten langsamer fahren, dann war das Boot ruhig. Markus überlegte, was es sein konnte, kontrollierte sämtliche Dichtungen usw., wir riefen unseren Telefonjoker Peter an, aber wir fanden keine Lösung. Erstmal konnten wir nichts machen, außer langsam mit wenig Drehzahl weiterfahren. Wir befanden uns wieder mal irgendwo im nirgendwo.

Wir beschlossen bis nach Beaufort, South Carolina zu fahren und dort ne Werft aufzusuchen. Schreck in der früh, Nebel. Aber es half nichts wir mussten los, wir hatten 2 Passagen auf dem Weg, die wir nicht bei Niedrigwasser passieren konnten. Es war eine irre Fahrt, zum Glück haben wir die Fahrlinie von Bob im Internet gefunden. Er ist Spezialist im ICW. Er fährt diesen immer wieder rauf und runter und gibt neue Untiefen und Sandbänke bekannt. Kurz vor Beaufort trafen wir die Playa wieder, wir ankerten nebeneinander. Da wir keine andere Lösung fanden, beschlossen wir am nächsten Tag ne Werft o.ä. zu suchen und das Boot auszuheben, um den Propeller zu tauschen. Wir haben in Deltaville nen neuen Propeller eingebaut und da es den Anschein hatte, dass alles andere o.k. war und dass das Teil war, das wir verändert haben, war die Idee den Alten wieder aufzustecken. Zum Glück fanden wir in Beaufort ne Werft, die uns am gleichen Tag rauskrante und zum Pech bockte unser Bugstrahlruder auch noch. Am Mittwoch 18ter Dez hingen wir am Kran an Land und eine Riesenüberraschung wartete auf uns.

Am Morgen kam der Servicetechniker noch zu uns an Bord, um auch noch mal die Lager, das Getriebe usw. im Motorraum zu checken, vielleicht war es doch nicht der Propeller. Er fand aber auch nicht wirklich etwas. Die Lösung unseres Problems sahen wir sofort, als das Boot aus dem Wasser kam. Der 4 blättrige Propeller hatte nur noch 3 Blätter!!! Unglaublich! Wie konnte das passieren???

Beim Bugstrahlruder hatte Markus die richtige Ahnung, der Bugstrahlruderfuss war total kaputt. Markus hat am Abend zuvor schon das Ersatzteil per Express aus Florida bestellt. In der Werft waren alle supernett, hilfsbereit und verständnisvoll, Glück im Unglück. Leider durfte Markus den Propeller und das Bugstrahlruder nicht selbst/allein wechseln. In dieser Werft, wie in fast allen Werften in Amerika, darf man nicht selbst am Boot arbeiten und auch nicht auf dem Boot schlafen. Aber da Gary und Kristy so super waren und unsere Situation verstanden, durfte Markus mithelfen und für die Nacht fanden wir auch ne Lösung. Ich glaube, Markus und Gary hatten auch ganz schön Spaß zusammen am Boot rumzuschrauben.

Es war doch nicht so einfach den neuen, kaputten Propeller abzunehmen und das Cutless Bearing (hintere Lager) war auch ausgeschlagen und musste gewechselt werden. Das Ersatzteil für das Bugstrahlruder ist wirklich am Abend gekommen und die Buchse sollte am nächsten Morgen kommen. Es hat alles nach Plan geklappt, alles wurde eingebaut und wir konnten am Freitag wieder ins Wasser.

Wir durften noch eine Nacht am Steg bleiben, da es am Freitag ganz schön windig war.

Am Samstag früh ging es weiter Richtung Süden. Obwohl dieser Zwischenstopp echt unnötig und teuer war, hatten wir ne tolle Zeit in „Dataw Island“. Es bleiben unvergessene Tage auf unserer Reise und ich hoffe wir bleiben in Kontakt mit Gary und Kristy.

Der Propeller ist auf den Weg zum USA-Händler in Annapolis zur Schadensanalyse, wir sind gespannt was rauskommt. Es ist uns nicht ganz klar, wie das passieren konnte. Wo, wann und wie das Propellerblatt abgebrochen ist? Es bleibt spannend und vor allem bleiben wir auf den Kosten sitzen?

#025 – Balearen – Mallorca

#025 – Balearen – Mallorca

Wir hatten ne gut Überfahrt, richtig guten Wind, da ging was vorwärts. Die Welle war zwar nicht zu verachten, aber sie kam aus einer für uns guten Richtung, so dass es nicht schlimm war. Nachmittags sind wir in der „Cala Agulia“ um ca. 15.00 angekommen und da war die Welle nicht mehr mit uns.

Es war eine schöne Bucht, sandiger Untergrund, türkisblaues Wasser, aber sehr wellig und rollig, sollte aber besser werden. Am Abend hat Markus dann doch noch nen Heckanker ausgebracht, zum Glück. Es war gar nicht schwer und mit super Erfolg, das Geschaukelt wurden endlich weniger, so verbrachten wir ne einigermaßen ruhige Nacht. Am Morgen war es recht bewölkt und das Boot noch klammer als die Tage vorher, aber die Sonne knallte schon wieder vom Himmel. Wir beschlossen an Land zu gehen, Müll entsorgen und ein bisschen was einkaufen, frisches Obst und Gemüse. Cala Rajada, lustig, auf einmal wieder alles deutsch. Es wurde viel Deutsch gesprochen, die Schilder waren Deutsch, sogar Franken trafen wir, irre. In Sardinien war Englisch schon oft ein Problem, in Menorca wurde auch nur Spanisch oder Englisch gesprochen und jetzt, fast wie daheim. Ich war ja noch nie in Mallorca und konnten es mir nicht vorstellen, aber es ist wirklich so wie immer erzählt wurde. Aber gut, dafür fanden wir im Supermarkt alles, was wir suchten zu moderaten Preisen, Einkaufen in Spanien ist auf jeden Fall billiger als Italien und die Auswahl größer. Gegen zwölf zogen wir den Anker und schipperten ne Bucht weiter, leider unter Motor, Wind war keiner da. Um 14.30 Uhr schmissen wir den Anker in der Nähe von Calla Millor, guter Ankerplatz, wenn auch mit Steinen, aber Anker hielt. Wir verbrachten nen schönen Nachmittag und Abend.

Am nächsten Morgen so gegen 11.00 Uhr hieß es für uns „weiter geht`s“. Markus hatte für diesen Tag einen wunderschönen Ankerplatz ausgesucht „Cala Morlande“, wieder türkisblaues Wasser, sandiger Untergrund, von Klippen umgeben, super zum Schnorcheln. So verbrachten wir den Nachmittag mit Wasser planschen, schlafen, Stand-Up Paddeltour und schnorcheln, da hatten wir schon schlimmere Nachmittage. Es war angenehm voll, nicht zu viele Boote, am Ufer ein paar Leute, sehr angenehm, aber warm. Am Abend bekamen wir Nachbarn, Uschi und Martin trafen wieder zu uns, juhu. Am Sonntagmorgen gingen wir nochmal schnorcheln, bevor es weiterging Richtung Portocolom.

Nach einer schönen Überfahrt ca. 15sm sind wir am frühen Nachmittag in Portocolom angekommen. Portocolom ist ein Naturhafen, d.h. eine schmale Einfahrt und dahinter ein großes naturbelassenes Hafenbecken. Wir machten an einer Boje fest, erholten uns von der anstrengenden Überfahrt und am Abend, als die Temperaturen angenehmer wurden erkundeten wir das kleine Städtchen. Es war oder ist sehr schön, nicht so überlaufen. Heute gab es mal spanisch Essen, wir gönnten uns ne Paella und Tapas in nem Restaurant, war voll lecker. Am nächsten Morgen machten wir nochmal das Dinghy fertig und gingen nochmal an Land., bevor wir weiter Richtung Caprera segelten.

Wir ankerten nach 20sm am Abend an der „Platja des Trences“ vor einem wunderschönen und langen Strand mit türkisblauem Wasser auf sandigen Untergrund. Leider ist es jetzt so weit, die Quallen sind da, das mag ich gar nicht. Nach dem Essen hatten wir noch nen lustig, feuchten Abend auf der „peu a peu“. Es ist jetzt brutal warm und kühlt nachts kaum mehr ab und auch das Wasser ist nun bei 28°. Leider informierten wir uns zu spät und wir bekamen für diese Woche keine Boje mehr in Caprera, wir hätten uns früher anmelden müssen. Caprera ist eine Insel, die unter Naturschutz steht, man muss sich dort anmelden, darf nicht ankern, sondern nur an einer Boje festmachen, die man auch im Voraus reservieren muss. Schade, aber dann geht´s halt weiter Richtung Palma bzw. Arenal.

Die sechsstündige Überfahrt diente nicht nur dazu weiterzukommen, sondern auch zum Einwackeln auf den Ballermann, es liefen die aktuelle Ballermannhits2023. Irgendwann so nach 4 Stunden musste ich aber abschalten, man wird echt aggressiv bei der Musik und den Text hat man ruckzuck Indus. Jetzt ankern wir in Sichtnähe Ballermann und wollen diesen heute Abend mal besuchen, außerdem planen wir das Landesinnere zu erkunden und ein Auto zu mieten, mal schauen, wie lange wir hier liegenbleiben.

Sind tatsächlich 4 Nächte in Arenal geworden mit vielen Erlebnissen. Wir waren zweimal am Ballermann, Schinkenstraße, Bierkönig usw., sehr interessant und lustig (zum Glück war ich Textsicher, hab ja geübt).

Wir haben einen Roller gemietet und sind über Land gefahren, Valldemossa, Deià und Sóller haben wir besucht.

Das war ein wirklich schöner Tag, das Insel innere von Mallorca ist echt superschön. Valldemossa mit der Kartause, Deià das Künstlerdorf mit den vielen Terrassen und Sóller natürlich mit dem Zügle. Es war auch superschön mal wieder Land zu riechen, es ist irre wieviel unterschiedlich Düfte einen so in die Nase steigen, wenn man mit dem Roller übers Land fährt. Ja, und dann war da noch unser Erlebnis mit dem Sturm am Sonntag 27.08. Es wurde schon vorhergesagt das sich irgendwas tut, lange war unklar welcher Wind sich durchsetzt, der Wind von Gibraltar her oder der Mistral, es war der Mistral. Wir haben lange überlegt, ob wir umlegen sollen, haben in den umliegenden Häfen angerufen (alle voll), aber unser Ankerplatz schaute eigentlich gut aus. Zwar war er nicht ganz so geschützt, aber der Wind war auch nicht so stark in Arenal vorhergesagt wie Richtung Palma oder Peguera, also blieben wir, zum Glück. Es wäre alles, glaub ich, nicht so schlimm gewesen, wenn es so gekommen wäre wie vorhergesagt, aber um ca. 11.00 Uhr fegte plötzlich eine Wind- und Regenwalze über Malle. Der Spuk dauerte ca. ne Stunde. Bei uns lief alles den Umständen entsprechend gut, nichts passiert, Anker gehalten (ca. 50kn).

Der Rest des Tages war es relativ ruhig, abends frischte es wieder etwas auf, aber lang nicht so schlimm. Am Montag wechselten wir die Bucht rüber nach Palma, damit wir am Dienstag uns noch Palma ansehen konnten.

Am Dienstag hatten wir voll netten und überraschend Besuch an Bord. Wir trafen Katja, Matida und Uwe aus Hergensweiler in Palma und verabredeten uns nach der Sightseeingtour, damit wir ihnen unser neues Zuhause mal zeigen können. Es war ein sehr schöner Nachmittag, toll mal wieder bekannte Gesichter zu sehen. Abend waren wir noch bei unseren Bootsnachbarn auf ein Bier bevor es um 4.00 Uhr nachts auf nach Ibiza ging.

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