#025 – Balearen – Mallorca

Wir hatten ne gut Überfahrt, richtig guten Wind, da ging was vorwärts. Die Welle war zwar nicht zu verachten, aber sie kam aus einer für uns guten Richtung, so dass es nicht schlimm war. Nachmittags sind wir in der „Cala Agulia“ um ca. 15.00 angekommen und da war die Welle nicht mehr mit uns.

Es war eine schöne Bucht, sandiger Untergrund, türkisblaues Wasser, aber sehr wellig und rollig, sollte aber besser werden. Am Abend hat Markus dann doch noch nen Heckanker ausgebracht, zum Glück. Es war gar nicht schwer und mit super Erfolg, das Geschaukelt wurden endlich weniger, so verbrachten wir ne einigermaßen ruhige Nacht. Am Morgen war es recht bewölkt und das Boot noch klammer als die Tage vorher, aber die Sonne knallte schon wieder vom Himmel. Wir beschlossen an Land zu gehen, Müll entsorgen und ein bisschen was einkaufen, frisches Obst und Gemüse. Cala Rajada, lustig, auf einmal wieder alles deutsch. Es wurde viel Deutsch gesprochen, die Schilder waren Deutsch, sogar Franken trafen wir, irre. In Sardinien war Englisch schon oft ein Problem, in Menorca wurde auch nur Spanisch oder Englisch gesprochen und jetzt, fast wie daheim. Ich war ja noch nie in Mallorca und konnten es mir nicht vorstellen, aber es ist wirklich so wie immer erzählt wurde. Aber gut, dafür fanden wir im Supermarkt alles, was wir suchten zu moderaten Preisen, Einkaufen in Spanien ist auf jeden Fall billiger als Italien und die Auswahl größer. Gegen zwölf zogen wir den Anker und schipperten ne Bucht weiter, leider unter Motor, Wind war keiner da. Um 14.30 Uhr schmissen wir den Anker in der Nähe von Calla Millor, guter Ankerplatz, wenn auch mit Steinen, aber Anker hielt. Wir verbrachten nen schönen Nachmittag und Abend.

Am nächsten Morgen so gegen 11.00 Uhr hieß es für uns „weiter geht`s“. Markus hatte für diesen Tag einen wunderschönen Ankerplatz ausgesucht „Cala Morlande“, wieder türkisblaues Wasser, sandiger Untergrund, von Klippen umgeben, super zum Schnorcheln. So verbrachten wir den Nachmittag mit Wasser planschen, schlafen, Stand-Up Paddeltour und schnorcheln, da hatten wir schon schlimmere Nachmittage. Es war angenehm voll, nicht zu viele Boote, am Ufer ein paar Leute, sehr angenehm, aber warm. Am Abend bekamen wir Nachbarn, Uschi und Martin trafen wieder zu uns, juhu. Am Sonntagmorgen gingen wir nochmal schnorcheln, bevor es weiterging Richtung Portocolom.

Nach einer schönen Überfahrt ca. 15sm sind wir am frühen Nachmittag in Portocolom angekommen. Portocolom ist ein Naturhafen, d.h. eine schmale Einfahrt und dahinter ein großes naturbelassenes Hafenbecken. Wir machten an einer Boje fest, erholten uns von der anstrengenden Überfahrt und am Abend, als die Temperaturen angenehmer wurden erkundeten wir das kleine Städtchen. Es war oder ist sehr schön, nicht so überlaufen. Heute gab es mal spanisch Essen, wir gönnten uns ne Paella und Tapas in nem Restaurant, war voll lecker. Am nächsten Morgen machten wir nochmal das Dinghy fertig und gingen nochmal an Land., bevor wir weiter Richtung Caprera segelten.

Wir ankerten nach 20sm am Abend an der „Platja des Trences“ vor einem wunderschönen und langen Strand mit türkisblauem Wasser auf sandigen Untergrund. Leider ist es jetzt so weit, die Quallen sind da, das mag ich gar nicht. Nach dem Essen hatten wir noch nen lustig, feuchten Abend auf der „peu a peu“. Es ist jetzt brutal warm und kühlt nachts kaum mehr ab und auch das Wasser ist nun bei 28°. Leider informierten wir uns zu spät und wir bekamen für diese Woche keine Boje mehr in Caprera, wir hätten uns früher anmelden müssen. Caprera ist eine Insel, die unter Naturschutz steht, man muss sich dort anmelden, darf nicht ankern, sondern nur an einer Boje festmachen, die man auch im Voraus reservieren muss. Schade, aber dann geht´s halt weiter Richtung Palma bzw. Arenal.

Die sechsstündige Überfahrt diente nicht nur dazu weiterzukommen, sondern auch zum Einwackeln auf den Ballermann, es liefen die aktuelle Ballermannhits2023. Irgendwann so nach 4 Stunden musste ich aber abschalten, man wird echt aggressiv bei der Musik und den Text hat man ruckzuck Indus. Jetzt ankern wir in Sichtnähe Ballermann und wollen diesen heute Abend mal besuchen, außerdem planen wir das Landesinnere zu erkunden und ein Auto zu mieten, mal schauen, wie lange wir hier liegenbleiben.

Sind tatsächlich 4 Nächte in Arenal geworden mit vielen Erlebnissen. Wir waren zweimal am Ballermann, Schinkenstraße, Bierkönig usw., sehr interessant und lustig (zum Glück war ich Textsicher, hab ja geübt).

Wir haben einen Roller gemietet und sind über Land gefahren, Valldemossa, Deià und Sóller haben wir besucht.

Das war ein wirklich schöner Tag, das Insel innere von Mallorca ist echt superschön. Valldemossa mit der Kartause, Deià das Künstlerdorf mit den vielen Terrassen und Sóller natürlich mit dem Zügle. Es war auch superschön mal wieder Land zu riechen, es ist irre wieviel unterschiedlich Düfte einen so in die Nase steigen, wenn man mit dem Roller übers Land fährt. Ja, und dann war da noch unser Erlebnis mit dem Sturm am Sonntag 27.08. Es wurde schon vorhergesagt das sich irgendwas tut, lange war unklar welcher Wind sich durchsetzt, der Wind von Gibraltar her oder der Mistral, es war der Mistral. Wir haben lange überlegt, ob wir umlegen sollen, haben in den umliegenden Häfen angerufen (alle voll), aber unser Ankerplatz schaute eigentlich gut aus. Zwar war er nicht ganz so geschützt, aber der Wind war auch nicht so stark in Arenal vorhergesagt wie Richtung Palma oder Peguera, also blieben wir, zum Glück. Es wäre alles, glaub ich, nicht so schlimm gewesen, wenn es so gekommen wäre wie vorhergesagt, aber um ca. 11.00 Uhr fegte plötzlich eine Wind- und Regenwalze über Malle. Der Spuk dauerte ca. ne Stunde. Bei uns lief alles den Umständen entsprechend gut, nichts passiert, Anker gehalten (ca. 50kn).

Der Rest des Tages war es relativ ruhig, abends frischte es wieder etwas auf, aber lang nicht so schlimm. Am Montag wechselten wir die Bucht rüber nach Palma, damit wir am Dienstag uns noch Palma ansehen konnten.

Am Dienstag hatten wir voll netten und überraschend Besuch an Bord. Wir trafen Katja, Matida und Uwe aus Hergensweiler in Palma und verabredeten uns nach der Sightseeingtour, damit wir ihnen unser neues Zuhause mal zeigen können. Es war ein sehr schöner Nachmittag, toll mal wieder bekannte Gesichter zu sehen. Abend waren wir noch bei unseren Bootsnachbarn auf ein Bier bevor es um 4.00 Uhr nachts auf nach Ibiza ging.

2 Gedanken zu „#025 – Balearen – Mallorca

  • September 1, 2023 um 12:30 pm Uhr
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    Hallo ihr zwei Lieben,
    jetzt bin ich froh das ich von euch höre. Als sie überall so starken Sturm brachten hab ich schon an euch gedacht. Und dann stand auch noch in der Zeitung dass zwei deutsche Segler bei Mallorca vermisst werden. In Lindau wars ja auch so heftig. Cool auch das Katja und Knödel euch besucht haben. Dann wünsch ich euch noch eine gute Zeit auf Ibiza und weiterhin immer den richtigen Wind. Alles Liebe euch und schöne Grüße aus dem Engelitz. Beate

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  • September 1, 2023 um 6:27 pm Uhr
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    Hallo Ute und Markus, einfach nur spannend vom ersten bis zum letzten Wort. Danke, dass Ihr uns auf die Reise mit nehmt. Passt gut auf Euch auf und genießt die vielen Erlebnisse. Bleibt gesund und behütet. Bis bald mal wieder.

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